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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 23.1908

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Schulze, Otto: Wettbewerb: Wandbespann- und Möbel-Stoffe
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https://doi.org/10.11588/diglit.6701#0283

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WETTBEWERB: WANDBESPANN- UND MÖBEL-STOFFE.

Die hier abgebildeten Musterentwürfe ent-
stammen dem Ergebnisse des durch uns
im Auftrage der »Vereinigten Glanzstoff-
fabriken A.-G. Elberfeld« erledigten Preis-Aus-
schreibens. Es war wohl eins der schwierig-
sten, die jemals gestellt wurden; dabei doch
lockend und reizend, Erfolg versprechend —
der Ausgang war wie eine Schürfung nach
Gold und Diamanten. Die Auswahl aus den
zweiundeinhalbtausend Entwürfen war über
Erwarten schwer, anfänglich enttäuschend, und
doch so sehr lehrreich und fesselnd. Die
eigenartige Zusammensetzung des Preisrichter-
kollegiums half jedoch die Kernforderungen,
die an die Ausführbarkeit unter effektvoller
Verwendung des »Glanzstoffes« gestellt werden
mußten, klar und befriedigend herauszuschälen.
Es muß hierbei der Firma rühmend nach-
gesagt werden, daß sie in weiser Erkenntnis

der Vorzüge und Schwächen ihres eigenartigen
Glanzstoff-Fabrikates von vornherein auf alle
jene Muster Verzicht leistete, die der Ver-
wendung des Glanzstoffes einen besonders
fühlbaren Vorzug gegeben hatten, oder die,
allzu alltäglich gehalten, fast eine Profanierung
der Reize des schönen Materials erkennen
ließen. Gerade dieses Preis-Ausschreiben legte
überzeugend dar, daß jedes neue Material
eine ihm eigene Ausdrucksweise in der Muster-
anwendung fordert. Da der Glanzstoffaden
in Farbe und Hochglanz noch den Seiden -
faden überbietet, so sind gtößere aus ihm
gebildete Musterfiguren in einem Gewebe, das
eine Fläche halten soll, also nicht gerafft und
gefältelt wird, unter Umständen von störender
Wirkung und damit den Glanzstoffaden dis-
kreditierend. Es mußte also der Firma daran
liegen, Entwürfe zu erhalten, die die Ver-

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