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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 23.1908

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Wasielewski, Waldemar von: Hans von Marées: Aus Anlass der Marées-Ausstellung in der Sezession in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.6701#0288

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HANS VON MAREKS.

»In der Schwemme«. Scliack-Qalerie.

HANS VON MAREES.

AUS ANLASS DER MAREES-AUSSTELLUNG IN DER SEZESSION IN MÜNCHEN.

Die Zahl derer, die an der soeben in der
Münchner Sezession eröffneten Ausstel-
lung von Werken Hans v. Marees Anteil
nehmen, ist bei weitem nicht mehr so geling,
als sie es noch vor wenigen Jahren gewesen
sein würde. Wer sich eindringlich mit der
Malerei der jüngsten Vergangenheit und
Gegenwart beschäftigte, für den brauchte
Mare'es freilich nicht erst entdeckt zu werden.
In Konrad Fiedlers leider nicht allzu be-
kannten Kunstschriften war seit 1896 ein
vorzüglicher Aufsatz über ihn zu lesen. Die
bedeutsamen Erinnerungen, die sein Schüler
Karl v. Pidoll bereits 1890 als Manuskript
drucken ließ, kamen bedauerlicherweise erst
vor Jahresfrist in den Handel. Dagegen hatte
Heinrich Wölfflin 1892 in der Zeitschrift
für bildende Kunst eine Abhandlung ver-
öffentlicht, die vortrefflich in die Eigenart
dieser so überaus merkwürdigen, ebenso be-
deutenden wie tragischen Künstlerpersönlich-
keit einführte. Vor allem aber standen in der

1909. v. i.

Schleißheimer Galerie und in der Aquariums-
bibliothek zu Neapel die Hauptwerke seines
den höchsten Kunstzielen restlos zugewandten
Lebens einem jeden vor Augen, der sich
darum bemühen mochte, nachdem bereits um
1890 in München eine erstmalige Sonder-
ausstellung Marees'scher Werke vor ein größeres
Publikum gebracht worden war.

Für die große Öffentlichkeit hatte die
Stunde des Verständnisses freilich noch nicht
geschlagen. Als die Berliner Sezession auf
ihrer Ausstellung im Jahre 1900 einige der
Schleißheimer Bilder vorwies, zuckte das
Publikum vielfach die Achseln und die Kri-
tiker der Tageszeitungen wußten ziemlich
ebensowenig Bescheid. Es war im wesent-
lichen noch der alte Zustand, wie ihn nicht
übel eine Notiz in der Zeitschrift für bildende
Kunst aus dem Jahre 1892 charakterisiert,
wo Wölfflins angeführte Mare'esarbeit als eine
»geistreiche Charakteristik des wunderlichen
Hans v. Mare'es« erwähnt wird.

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