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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 24.1909

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Zuckerkandl, B.: Eine Wiener Mosaik-Werkstätte
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https://doi.org/10.11588/diglit.7005#0103

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MALER LEOPOLD FORSTNER WIEN.

"Wandeinlage in Mosaik: »Pallas Athene«.

Ausführung: Wiener Mosaik-Werkstätte.

EINE WIENER MOSAIK-WERKSTÄTTE.

Diese eigenartige Gründung ist allein durch
die energische Initiative eines ganz
jungen, von Professor Moser in der Kunst-
gewerbeschule ausgebildeten Dekor-Künstlers
entstanden. Leopold Forstner gehört in
jene Kategorie der »denkenden Künstler«,
welche zum Glück jetzt immer öfter hervor-
treten, und deren Schulung nicht nur darin
besteht, über eine ausgezeichnete Werkstätten-
Bildung zu verfügen, sondern deren Interesse
sich vor allem dem Kulturbild ihrer Zeit zu-
wendet. Solche Künstler lernen aus den
sozialen Wandlungen, die Stil-Wandlungen be-
greifen und für die schwerfälligeren Evo-
lutionen der Baukunst, alle ihr entsprechenden
Dekor-Motive in vollendeter Durchbildung
bereitzuhalten.

Otto Wagners Lehrtätigkeit an der
Wiener Architekten-Schule hat die Betonung
eines tiefen Zusammenhanges aller Daseins-
Gestaltungen zur Basis. Und der innige
Kontakt der zwischen diesem bedeutenden
Baukünstler und den Führern der öster-
reichischen Raum- und Dekorkunst besteht,
ließ solche Tendenzen zu grundlegenden
Prinzipien erstarken. Schon im Jahre 1902
erschien Wagners Werk »Moderne Architektur«,
welches das Flächenideal propagiert. Und
beinahe gleichzeitig fand in der Wiener
Sezession die Beethoven-Ausstellung statt, in
der den Künstlern die Aufgabe gestellt
wurde, dekorativen Mauerschmuck in Material
auszuführen. Kolo Moser gab die Anregung
zu einem neuartigen Mosaik, das aus einer

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