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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 24.1909

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Michel, Wilhelm: Maler Fritz Osswald
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https://doi.org/10.11588/diglit.7005#0211

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FRITZ OSSWALD-MÜNCHEN.

Gemälde: »Landsleute«.

Mit Genehmigung der Münchner »Jugend«,

MALER FRITZ OSSWALD - MÜNCHEN.

Kunstzeitschriften sind wie die großen
Salons der Gesellschaft: man ist in der
Regel schon bekannt und begutachtet, wenn
man in ihnen vorgestellt wird. Sie drücken
dann nur noch das Siegel auf vorhandene
und bereits gewürdigte Verdienste und öffnen
neue Wege den Kräften, die sich schon als
marschfähig erwiesen haben.

Osswald ist kein homo novus. Nicht
gerade frühe, aber reichlich und ohne Reserve
kam der Erfolg zu ihm. Spät genug, um
das freie Werden einer selbständigen Be-
gabung nicht zu gefährden, frühe genug, um
die Produktion dieser Begabung krättig an-
zufeuern und zu reicher Selbstoffenbarung zu
nötigen. Ausstellungen und Verkäufe haben
seinen Namen in Süd- und Mitteldeutschland

bekannt gemacht, die Kritik, die sich jungen
Kräften gegenüber gerne blamiert, hat sich
in seinem Falle recht wacker gehalten. Oss-
wald gehört zu den ersten Vertretern dessen,
was man so oft als den reichhaltigen künst-
lerischen Nachwuchs Münchens preisen hört.
Mein Gott, es steht mit diesem Nachwuchs
nicht so prächtig, als der unziemlich ins Kraut
geschossene Lokalpatriotismus dieser guten
Stadt meint. Er ruht in Wirklichkeit auf
fünf, sechs, sieben »neuen« Namen, das heißt
auf Namen, die nicht schon in den allerersten
Mitgliederlisten der Sezession vertreten waren.
Der gesamte andere »Nachwuchs« lebt mehr
oder minder von den total verkehrten Mei-
nungen, die in München über die Kunst des
Malens verbreitet sind. Der genius loci ist

1909. x. 1.

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