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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 24.1909

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Michel, Wilhelm: Maler Fritz Osswald
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https://doi.org/10.11588/diglit.7005#0216

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Fritz Ossivald—München.

FRITZ OSSWALD—Ml'NCHF.N.

Gemälde: »Schloß Nymphenburg

gezeichnete Landschaften nach sommerlichen
Motiven, die das gefürchtete Problem »Grün«
in hervorragender Weise bewältigen; das be-
weisen ferner zahlreiche Blumenstilleben, die
mit ganz unmünchnerischem Leben gemalt
sind; das beweisen schließlich die häufigen
Versuche Osswalds auf figürlichem Gebiete,
Versuche, denen des Künstlers eigentliche
Liebe gilt und die sicherlich eines Tages zu
überraschenden Ergebnissen führen werden.
Man bedenke: dieser jugendliche Meister hat
erst einunddreißig Jahre; eine, die erste
Blüteepoche seines Schaffens liegt abgeschlossen
vor. Er hat in ihr seine malerischen Aus-
drucksmittel üben und beherrschen gelernt
und wird von da aus neue, stimulierende
Aufgaben suchen.

Osswald ist Schweizer, geboren in Zürich,
hat aber fast seine gesamte Ausbildung in

München, unter Gysis, Weinhold und W. v.
Diez, empfangen. Aus seinem Ringen, aus
seiner Entwicklung spricht nicht nur eine
wertvolle Begabung, sondern auch eminent
viel menschliche Tüchtigkeit, ohne die nun
einmal das bedeutendste Talent nicht zu maß-
gebenden Manifestationen gelangen kann. In
der Münchner Sezession ist Osswald seit 1904
ein regelmäßiger Gast. Größere Kollektiv-
Ausstellungen haben seinen Namen in vielen
deutschen Städten bekannt gemacht. Man
ist auf ihn aufmerksam, man verfolgt mit
Interesse sein Werden. Ich schätze in ihm
den Vertreter einer guten, modernen male-
rischen Weltanschauung, der ich wünsche, sie
möchte gerade in unserem abgeschlossenen
und von allen Gefahren künstlerischer Inzucht
bedrohten München mehr als bisher Boden
und Werbekraft gewinnen, wilhelm michel.

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