Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 24.1909
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Otto, Karl Heinrich: Imitation und Surrogat
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Titelblatt
Schmutztitel
Inhaltsverzeichnis
Namensverzeichnis
Ludwig v. Hofmann - Weimar
4
und Ab dieser großen Wage. Die Kunst
…
Sonne Italiens für seine leuchtende Malerei
…
dem Anblick der alten Kunst und den heran-
Das ästhetische Verhalten
Die kleinen Mitläufer
Neues aus Bremen
23
ausgedehnten Kulturgebiets, sondern ganz für sich, eng
…
Neuzeit hinüber. Kunst war ihr keine Lebensnotwen-
Stil-Brevier
Die Glasmalerei als Architektur-Glied
Tote und lebende Schönheit
53
scheinungen des Schönen in Natur und Kunst
…
vergangener Kunst muß die Erkenntnis ihrer
…
Wer in der Kunst nur einen Ausfluß müßiger
62
keit klassisch griechischer Kunst, ihr uner-
…
Kunst entgegentreten. Und als die Antike
…
neue Kunst: eine Kunst der Seele, die ihre
Chinesische Gemälde
Eine Wiener Mosaik-Werkstätte
Geschmeide und Edelmetall-Arbeiten: von Goldschmied Emil Lettré
Neue keramische Arbeiten
105
starke Neigung wieder für jene farbenfrohe,
…
Kunst-Betätigung entfaltet hat, bis sie im
…
erstaunlich hohen Preisen lesen, die heute für
…
heutzutage auf dem Gebiet der alten Kunst
…
sein, daß auch für die keramischen Erzeug-
…
zuschaffen, in der die Blumen, für die sie
…
dukt, das sein Erzeuger schon für schön und
108
Fach, das mit Kunst nicht das Geringste
…
Es ist das Ende jeglicher keramischer Kunst,
…
gesunden keramischen Kunst auch in unserer
…
für uns eine ebenso große Überraschung
…
die feinere, für dieses aber garnicht geeignete
…
Natur angewiesenen bescheidenen Kunst bleibt.
…
indeß es mit der figürlichen Kunst noch an
…
Hier tun sich gleichfalls Perspektiven für
Emil Preetorius
Vom unbewusst schaffenden Künstler
Die Arbeit der Kunstgewerbe-Vereine: 19. Delegierten-Tag zu Halle a. S.
126
einzigen Stätten für die Diskussion über die
…
für den Kunstgewerbeverein, wie wir ihn verstehn,
…
Instinkt für die wahre Bedeutung und eigentliche
…
dieses Tarifes keineswegs seine Durchsetzung für
Alfred Messel Berlin: gestorben in Berlin am 24. März 1909
Adolf Münzer - München
134
Wie für Erler, Eichler, Putz, Büttner be-
…
rative hinüberstilisiert wurden. Für Münzer
…
die »Scholle« an sich für Münzer an aus-
Zeichnende Künste
146
Vertiefung alles für die Zwecke der Radierung
…
aus, die sich an Liebermanns Kunst in glück-
…
klaren Blick für das Charakteristische land-
Prof. Heinrich Metzendorf - Bensheim
Deutsche Werkstätten für Handwerks-Kunst Dresden und München
Blumen-Bindekunst: Zu den Arbeiten von Franziska Bruck
Maler Fritz Osswald
Aus einem Brief an das 18. Jahrhundert
Von der Freude und vom Material
Chauvinismus und Landschaft
Die Malerei in ihrer Beziehung zur Baukunst und das moderne Empfinden
212
führende Kunst ist, weil die Grundempfin-
…
in griechischer Zeit ihre Kunst zu einer ab-
…
Kunst der Neuzeit mit Giotto. Seine Kom-
…
tinischen Malerei, als der Quelle der Kunst
M. Meurers "vergleichende Formenlehre der Pflanze"
226
daß Kunst und Natur eng verbunden sein
…
tischen und kleinasiatischen Kunst mit der
…
stellte er das erste Material für die uns vor-
227
kammer machten Rom für vergleichende Kunst-
…
Methode, die für Zeichner und Plastiker gleich
…
Wissenschaft und Kunst zugleich! Dieses
…
beiden, der Kunst und der Natur, nach und
Zweckform und Ornament
Imitation und Surrogat
239
gehen, uns Schein und Täuschung für Wahrheit zu
…
Surrogat für statthaft, die in uns keinen Zweifel
…
kommen sollen. Ich halte das für sehr verständig,
Paul Bürck - München
251
Kunst und Dekoration« zum ersten Mal
…
Kunst und Dekoration« wieder einen Über-
…
daß alles in seiner neuen Kunst davon sprach,
…
der Kunst des Jünglings auf die Leistungen
Farben-Wirkungen
258
Jede Kunst stellt etwas dar, drückt etwas aus;
…
Kunst von ihrem Material betont, das nicht
…
Kunst. So wird er in den Stand gesetzt,
Schüler-Arbeiten der Klasse für Wand-Malerei an der Kunst-Gewerbeschule zu Hamburg
275
SCHÜLER-ARBEITEN DER KLASSE FÜR WAND-MALEREI
…
Klasse gewähren, wird vielleicht mancher für
…
wird auch in der Kunst nur mit dem Volk
Aufstellung von Monumental-Plastik: Ein Kapitel zum künstlerischen Städtebau
283
für die Wirkung
…
wo die innere Flächengliederung für das Auge
…
*) Der Davidkoloß wurde 1873 in die Kunst-
Buchkunst: Eine Glosse
Königliche Porzellanmanufaktur - Berlin
Fassaden-Entwürfe von Architekt Würzler-Klopsch
Ausstellung für christliche Kunst: Düsseldorf, Mai bis Oktober 1909
313
AUSSTELLUNG FÜR CHRISTLICHE KUNST
…
duktion. Die Kunst war eine Art des Gottes-
…
hältnis zwischen Kirche und Kunst ändert sich
…
die Kunst hervorbrachten, waren letzten Sinnes
314
Ausstellung für christliche Kunst Düsseldorf ipop.
…
Konflikte, spaltet sich die Kunst in einen sa-
…
die Kirche der Kunst aufs engste verbunden.
…
eine Kunst des Fleisches, ein Jauchzen der
…
zu lassen. Die Kunst ist der Kirche eine Waffe;
…
Kunst und Kirche sich eine Kluft aufgetan hat ?
…
Sonnen hat die Kunst ihre volle Leidenschaft
…
überstehen mußte, auch gegen die Kunst dieser
…
lungen der Kunst als Modernismus und Re-
316
Ausstellung für christliche Kunst Düsseldorf ipop.
…
Kunst kam zur Herrlichkeit-, einst lebte sie
…
kirchliche Kunst kommen kann, das ist abzu-
318
einer Ausstellung das zu sammeln, was für die
…
Element innerhalb der Kunst, auch der nicht
…
Kunst überhaupt ausgeschaut hätte.
322
der Kunst das Heiligtum schmücken dürfen;
…
gefertigt wurden, für welchen Ort sie bestimmt
…
auch die letzte Spur. Alles scheint nur für
…
unbedingt für einen dem Alltag entzogenen,
323
Ausstellung für ch ristliche Kunst Düsseldorf igog.
…
wenige, die deutlich für den Altar und die
328
Ausstellung für christliche Kunst Düsseldorf igog.
…
Weges wieder reine Kunst in ihre Häuser
…
schehen soll; für die protestantische Kirche
…
sind nicht für die Gemeinde, sie sind für den
337
Ausstellung für christliche Kunst Düsseldorf ipog.
…
dichtet, für jedermann überzeugend auf die
…
die Kirche heute auch für monumentale Wand-
…
beweißt ein Wettbewerb, der für die Aus-
Koloman Moser's Projekt für die Ausmalung der Heil.-Geist-Kirche in Düsseldorf
347
PROJEKT FÜR DIE
349
unserer Kunst nichts verstehen ! Sie verstehen sie
…
antwortlich für die jeweilige künstlerische Lei-
…
Da sie eine Kunst wollen, die Vielen gefallen
362 a
ZUR ERLANGUNG EINES INNEN-PLAKATS FÜR FLÜSSIGE TUSCHEN.
…
Die für Ankäufe zur Verfügung stehenden Mk. 1000.— hat die Jury voll in An-
362 d
zum Leitmotiv für den
Die künstlerische Objektivität
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schreibt an sich eine ganz harmlose Sache sobald
die Grundabsicht klar erkannt wird. Werden z. B.
aus irgend einem festlichen Anlaß auf einem
Platje im Zusammenhange mit der Festdekoration,
unter Zuhilfenahme von Holzeinbauten und Sack-
leinenbespannung große Monumental-Gruppen in
drei Tagen aufgerichtet, so wird es niemand ein-
fallen, hier, selbst wenn die Farbe das vor-
täuschen sollte, an Stein und Bronze zu glauben.
Bei den Riesen-Dekorationen mit farbigen Papier-
blumen wird wiederum niemand an die Natur
denken wollen, und doch handelt es sich in beiden
Fällen um Imitationen in gutem wie schlechtem
Sinne. — Die Imitation wird erst zu einer
Schreckenssache, wenn sie z. B. sich in ge-
strichenen Sandstein-Quadern an schmiedeeisernen
Pfeilern zeigt, erzielt durch Ölfarbenanstrich in
Steinton mit weißen Fugenlinien. Wir haben das
tatsächlich gehabt. Das ist natürlich mehr als
unästhetisch, widersinnig; — das ist lächerlich,
wenn dann in den gestrichenen Steinquadern die
Nietköpfe des Eisens sichtbar werden. Oder wir
machen den Verstoß, in einer Putjfassade den
Haustein-Bau vortäuschen zu wollen. Selbstver-
ständlich ist gegen eine Putjfassade, auch gegen
die reichste, nichts einzuwenden, wenn sie uns
240
erkennen läßt, es mit Stuck zu tun zu haben.
— In gleichem Sinne ist auch der Holzanstrich
an sich nicht verwerflich, er wird es erst, wenn
er so raffiniert und sklavisch durchgeführt wird,
um eine andere Holzart, meistens eine edlere als
die durch den Anstrich verdeckte, vortäuschen zu
sollen. Hier denkt der „Maserkünstler" tatsächlich
an eine Vortäuschung und vollzieht einen Betrug,
der vor einem Gericht von Ästhetikern strafbar
sein würde. Dasselbe gilt natürlich auch in gleichem
Sinne von der Marmorimitation, kurz für alle Imi-
tationen, die unter allen Umständen den Schein
des Echten über das Surrogat hinaus wahren
sollen. Daß dagegen heftig gekämpft wird, ist
durchaus berechtigt. Es liegt gar kein Grund und
keine Notwendigkeit vor, hier zu imitieren, denn wir
bedürfen an solchen Stellen auch des „Scheines"
nicht, weil wir auch einem minderwertigen, sonst
aber gutem Material wie dem Tannenholz oder
der gepurjten und geschliffenen Wand auf bessere
Weise stilistisch gerecht werden können. Auch
das Backsteinmuster auf einer gestrichenen Wand
hat keine Berechtigung; ein Schablonenmuster
oder dergleichen ist besser am Plaße. — Das
alles gilt auch für die Imitierung schmiedeeiserner
Gitter durch Gußeisen, von Holzschnitzereien durch
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schreibt an sich eine ganz harmlose Sache sobald
die Grundabsicht klar erkannt wird. Werden z. B.
aus irgend einem festlichen Anlaß auf einem
Platje im Zusammenhange mit der Festdekoration,
unter Zuhilfenahme von Holzeinbauten und Sack-
leinenbespannung große Monumental-Gruppen in
drei Tagen aufgerichtet, so wird es niemand ein-
fallen, hier, selbst wenn die Farbe das vor-
täuschen sollte, an Stein und Bronze zu glauben.
Bei den Riesen-Dekorationen mit farbigen Papier-
blumen wird wiederum niemand an die Natur
denken wollen, und doch handelt es sich in beiden
Fällen um Imitationen in gutem wie schlechtem
Sinne. — Die Imitation wird erst zu einer
Schreckenssache, wenn sie z. B. sich in ge-
strichenen Sandstein-Quadern an schmiedeeisernen
Pfeilern zeigt, erzielt durch Ölfarbenanstrich in
Steinton mit weißen Fugenlinien. Wir haben das
tatsächlich gehabt. Das ist natürlich mehr als
unästhetisch, widersinnig; — das ist lächerlich,
wenn dann in den gestrichenen Steinquadern die
Nietköpfe des Eisens sichtbar werden. Oder wir
machen den Verstoß, in einer Putjfassade den
Haustein-Bau vortäuschen zu wollen. Selbstver-
ständlich ist gegen eine Putjfassade, auch gegen
die reichste, nichts einzuwenden, wenn sie uns
240
erkennen läßt, es mit Stuck zu tun zu haben.
— In gleichem Sinne ist auch der Holzanstrich
an sich nicht verwerflich, er wird es erst, wenn
er so raffiniert und sklavisch durchgeführt wird,
um eine andere Holzart, meistens eine edlere als
die durch den Anstrich verdeckte, vortäuschen zu
sollen. Hier denkt der „Maserkünstler" tatsächlich
an eine Vortäuschung und vollzieht einen Betrug,
der vor einem Gericht von Ästhetikern strafbar
sein würde. Dasselbe gilt natürlich auch in gleichem
Sinne von der Marmorimitation, kurz für alle Imi-
tationen, die unter allen Umständen den Schein
des Echten über das Surrogat hinaus wahren
sollen. Daß dagegen heftig gekämpft wird, ist
durchaus berechtigt. Es liegt gar kein Grund und
keine Notwendigkeit vor, hier zu imitieren, denn wir
bedürfen an solchen Stellen auch des „Scheines"
nicht, weil wir auch einem minderwertigen, sonst
aber gutem Material wie dem Tannenholz oder
der gepurjten und geschliffenen Wand auf bessere
Weise stilistisch gerecht werden können. Auch
das Backsteinmuster auf einer gestrichenen Wand
hat keine Berechtigung; ein Schablonenmuster
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alles gilt auch für die Imitierung schmiedeeiserner
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