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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 26.1910

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Glass, Max: Emanuel Josef Margold Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.7378#0059

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und sie zielsicher in der Architektur und im
Kunstgewerbe vertreten. Was aber beim
Meister Eigenschöpfung ist, darf beim Schüler
nicht zur nachahmenden Manier werden. Einer
seiner begabtesten Schüler, Emanuel Josef
Margold, geht nun in konsequenter, selbstän-
diger Entwicklung über seinen Lehrer hinaus.

Schon frühzeitig, während seiner Studien-
zeit in Mainz, war in Margold das Interesse für
die Renaissance erwacht. In der Schule selbst
wurde nach Anleitung Anton Hubers tüchtig
drauflosgezeichnet, die Denkmäler der Re-
naissance dienten als bloße Zeichenvorlage,
ein Nachteil vieler Kunstgewerbeschulen, die

1910. VIT. e.

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er Architekt ist der lebensvollste Künstler,
und seine Kunst steht in unmittelbarem
organischen Zusammenhang mit dem Dasein.
Er muß aber auch ein taktvoller Künstler sein,
denn er ist ein Vermittler seiner persönlichen
Eigenheit mit den Bedürfnissen seiner Zeit.
Einzelformen einer bizarr-gesuchten Eigenart
können nur eine flüchtig-individuelle Würdi-
gung erlangen. Das Notwendige in wirksamer,
dem Auge klar erkennbarer Form darzustel-
len, muß das Grundprinzip der modernen
Architektur sein. — Die Wiener Schule hat
darin schon Hervorragendes geleistet. Josef
Hoffmann hat die klare gerade Form gegeben
 
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