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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 34.1914

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Mittenzwey, Kuno: Frühjahrs-Ausstellung der Münchner Sezession
DOI Artikel:
Esswein, Hermann: Vom Plastischem Schmücken
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https://doi.org/10.11588/diglit.7447#0098

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Vom plastische)! Schmücket}.

EGON SCHIELE—WIEN.

GEMÄLDE » HERBSTSONNE«

Goldbronze. Wir erwähnen noch die Büsten
von Winter-Heidingsfeld, den recht leben-
dig hingesetzten jungen Löwen von Hermann
G e i b e 1, die Majolikaskulpturen von Fritz B e hn
und die kleinen Tierbronzen von Wilh. Krieger.

Man scheidet von dieser Ausstellung nicht
ganz ohne ein Bedauern. Denn sicherem Ver-
nehmen nach wird sie wohl die letzte Frühjahrs-
Ausstellung der Sezession sein, die in dem
schönen Bau am Königsplatz zur Schau ge-
bracht wird. Der Staat braucht die Räume für
seine Sammlungen. Und es ist noch nicht ab-
zusehen, wo die „Frühjahrs-Ausstellung der
Sezession" im nächsten Jahre ein Heim finden

Soll...............DR. KUNO MITTENZWEY.

Wie aber dem Menschen nichts gefallen kann,
was ihn nicht anregt, so kann auch keine Speise ohne
einen vorragenden Geschmack gefallen. Ebenso ist
es auch in der Malerei, daß jede Sache, die das
Auge sieht, eine Regung in Gesichtsnerven machen
muß, um ihnen zu gefallen.......Raphael Mcngs.

VOM PLASTISCHEN SCHMÜCKEN.

Wer heute noch auf Grund der Ausschrei-
tungen einer Epoche später und schlech-
ter Nachahmung historischer Formwerte Ent-
behrlichkeit des Schmuckes behauptet, der
gleicht einem Menschen, welcher kein Restau-
rant mehr zu betreten wagt, weil er einmal
einem schlechten Garkoch in die Hände gefallen
ist. Wenn unsere Museen irgend etwas lehren,
so ist es dies, daß den Alten — es gab freilich
immer Ausnahmen, welche die Regel bestätigen
— die gefällige Zweckform durchaus selbst-
verständlich war, daß sie ihnen, wie jedem
nicht gerade bösen Menschen, sozusagen in den
Fingerspitzen lag, was sie aber keineswegs ab-
hielt, diese tektonisch schöne, technisch solide
und in Hinblick auf den Gebrauchszweck prak-
tische Form auch dekorativ so anregend und
reich wie nur möglich zu gestalten. Ja, es kann
aufmerksamen Betrachtern klassischer Stücke
kaum entgangen sein, daß die Antithese von
 
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