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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 35.1914-1915

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Secker, Hans Friedrich: Neuerwerbungen des Danziger Stadtmuseums
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https://doi.org/10.11588/diglit.7013#0129

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Karl Friedrich lessing (Ihos—1880).

gemälde »wegelagerer«

NEUERWERBUNGEN DES DANZIGER STADTMUSEUMS.

VON dr. hans F. secker.

Die Gemäldegalerie des Danziger Museums
mag den meisten, die sich einmal der loh-
nenden Mühe unterzogen haben, den vielver-
kannten deutschen Osten zu bereisen, als ein
höchst konservatives Institut in der Erinnerung
sein, das im Obergeschoß des Franziskaner-
klosters eine Art Dornröschenschlaf übte, stolz
auf seine gotischen Altäre und die vielen alten
Niederländer, auf die Danziger Barockmeister
deren einige im letzten Sommer in Darm-
stadt gebührendes Aufsehen erregten —, stolz
auf die unabsehbaren Bilder des deutschen
19. Jahrhunderts und — unangekränkelt vom
"Modernismus" der letzten Jahrzehnte. Seit-
dem aber an die Stelle des verträumten in Wälle
^"geengten Hafenstädtchens eine moderne
Großstadt getreten ist, die den gleichgroßen
des W estens nicht nachstehen mag und oben-
drein den Vorzug unzerstörbarer Stadtschön-
?5it besitzt, haben die Anregungen der jungen
Hochschule und am tatkräftigsten die Bestreb-

ungen des moderngeleiteten „Vereins für Kunst
und Kunstgewerbe" ein Kunstleben in Danzig
gezeitigt, das nicht zuletzt auch für die Ent-
wicklung des Stadtmuseums förderlich war.

Im März 1913 öffnete nach nur vierteljäh-
riger Schließung die städtische Gemäldegalerie
wieder ihre Pforten. Fälschungen, Kopien
und Minderwertigkeiten, die früher dicht bei,
dicht unter den guten Beständen gehangen,
waren ausgeschieden worden, der Inhalt der
14 neuen Säle entwicklungsgeschichtlich ange-
ordnet. Und diese von ganz selbstverständ-
lichen Grundsätzen geleitete Neuorganisation
hat es fertig gebracht, daß in kurzer Zeit die
durchschnittliche Besucherzahl auf das Doppelte
bis Dreifache anwuchs und daß sich durch zahl-
reiche private Stiftungen — einen Modus, der
früher durchaus unbekannt war in Danzig —
das erhöhte Interesse der Bürgerschaft dankens-
wert bekundete. Von den nahezu 30 neuen
Gemälden und Plastiken der letzten 1 '/2 Jahre

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