Zweckmäßigkeit, Qualität und künstlerische Gestaltung!
ENTWURF: E.J.MARGOLD. »RING«
VWECKMÄSSIGKEIT, QUA-
^ LITÄT UND KÜNSTLE-
RISCHE GESTALTUNG! Es
ist eine bekannte Tatsache, daß
gerade das Selbstverständliche
sich am wenigsten von selbst
versteht. Wäre beispielsweise
dem Handwerke und der Indu-
strie im Laufe der Zeit das Ge-
fühl für das Selbstverständliche
in der Materialbehandlung und
Formgebung nicht allmählich so
gut wie gänzlich abhanden ge-
kommen, wir hätten vor rund
zwanzig Jahren nicht wieder,
wie Schuljungen beim A-B-C,
von vorne anfangen müssen.
Und wenn heute das Selbst-
verständliche im allgemeinen
wenigstens, sich schon wieder
von selbst versteht, so wissen
wir, daß damit ein seltener
Idealzustand erreicht oder we-
nigstens in greifbare Nähe ge-
rückt ist. Dieses Selbstver-
ständliche aber ist mit drei
Worten ausgedrückt: Zweck-
MILLA WELTMANN. »ANHANGER«
MILLA WELTMANN-WIEN. »ANHANGER«
AUSFÜHRUNG: OSKAR DIETRICH -WIEN.
M. WELTMANN. »VORSTECKNADEL«
mäßigkeit, Qualität und künst-
lerische Form. Man beachte
die Steigerung, die in der Auf-
einanderfolge dieser Begriffe
liegt. Das Zunächstliegende
bei einem beliebigen Gegen-
stand der Werkarbeit und
Werkkunst ist, daß er zweck-
mäßig sei, d. h., daß er dem
Zweck dem er dienen soll, zu
genügen vermag. Dazu ist wei-
ter nichts notwendig, als daß
der Gegenstand sich seiner Be-
stimmung nach Form und Ma-
terial genauestens anpaßt. Und
damit wäre, für primitivste
Ansprüche, auch bereits ein
Endziel des Strebens erreicht.
Aber schon die einfachste Wirt-
schaftlichkeit, die mit Abnut-
zung usw. rechnen muß, wird
es dem Verbraucher nahe legen,
einen Gebrauchs- und schließ-
lich auch einen Luxusgegen-
stand nicht in der denkbar
primitivsten Ausführung usw.
zu erwerben, sondern von ihm
ENTWURF:
PROFESSOR
F. K. DELA VILLA.
»HALSBAND
MIT GOLDENER
SCHLIESSE«
AUSGEFÜHRT VON OSKAR DIETRICH, GOLD- UND SILBER WAREN-FABRIK WIEN.
160
ENTWURF: E.J.MARGOLD. »RING«
VWECKMÄSSIGKEIT, QUA-
^ LITÄT UND KÜNSTLE-
RISCHE GESTALTUNG! Es
ist eine bekannte Tatsache, daß
gerade das Selbstverständliche
sich am wenigsten von selbst
versteht. Wäre beispielsweise
dem Handwerke und der Indu-
strie im Laufe der Zeit das Ge-
fühl für das Selbstverständliche
in der Materialbehandlung und
Formgebung nicht allmählich so
gut wie gänzlich abhanden ge-
kommen, wir hätten vor rund
zwanzig Jahren nicht wieder,
wie Schuljungen beim A-B-C,
von vorne anfangen müssen.
Und wenn heute das Selbst-
verständliche im allgemeinen
wenigstens, sich schon wieder
von selbst versteht, so wissen
wir, daß damit ein seltener
Idealzustand erreicht oder we-
nigstens in greifbare Nähe ge-
rückt ist. Dieses Selbstver-
ständliche aber ist mit drei
Worten ausgedrückt: Zweck-
MILLA WELTMANN. »ANHANGER«
MILLA WELTMANN-WIEN. »ANHANGER«
AUSFÜHRUNG: OSKAR DIETRICH -WIEN.
M. WELTMANN. »VORSTECKNADEL«
mäßigkeit, Qualität und künst-
lerische Form. Man beachte
die Steigerung, die in der Auf-
einanderfolge dieser Begriffe
liegt. Das Zunächstliegende
bei einem beliebigen Gegen-
stand der Werkarbeit und
Werkkunst ist, daß er zweck-
mäßig sei, d. h., daß er dem
Zweck dem er dienen soll, zu
genügen vermag. Dazu ist wei-
ter nichts notwendig, als daß
der Gegenstand sich seiner Be-
stimmung nach Form und Ma-
terial genauestens anpaßt. Und
damit wäre, für primitivste
Ansprüche, auch bereits ein
Endziel des Strebens erreicht.
Aber schon die einfachste Wirt-
schaftlichkeit, die mit Abnut-
zung usw. rechnen muß, wird
es dem Verbraucher nahe legen,
einen Gebrauchs- und schließ-
lich auch einen Luxusgegen-
stand nicht in der denkbar
primitivsten Ausführung usw.
zu erwerben, sondern von ihm
ENTWURF:
PROFESSOR
F. K. DELA VILLA.
»HALSBAND
MIT GOLDENER
SCHLIESSE«
AUSGEFÜHRT VON OSKAR DIETRICH, GOLD- UND SILBER WAREN-FABRIK WIEN.
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