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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 36.1915

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Kleine Kunst-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.8676#0384

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Kleine Kunsi-Nachrichten.

teressen dem Auslande gegenüber vertreten werden.
— Das Arbeitsfeld des Modebundes erstreckt sich
über das ganze deutsche Reich. Der Sig seiner
Verwaltung ist die Gründerstadt Frankfurt a. M.
Man erwartet, dag Frankfurt infolge seiner günstigen
geographischen Lage eine Vermittlung übernehmen
werde zwischen Nord und Süd, und dag es eine
Brücke zum Auslande zu bilden vermöge.

Zur Erreichung seines Ziels plant der Modebund
die Gründung einer Akademie. Daneben sind Aus-
stellungen vorgesehen, um in der Vorsaison einen
Überblick zu bieten über alle Neuheiten in Stoffen,
Farben und Zutaten für Kleider, Hüte, Wäsche,
Schmuck, Schirme, Schuhe, Pelze usw. Die Ar-
beiten der Akademielehrer und -Schüler aus dem
legten Halbjahr sollen dabei jeweils als künstlerische
Anregungen gezeigt werden. Man hofft, dag die
Frankfurter Modeschau derMode-lndustrie gewisser-
magen das geben wird, was die Leipziger Messe

dem Handel bietet......... r.

&

PRAG. Trog dem Kriege feiert die Kunst hier
nicht. Im Künstlerhause hat der Kunstverein für
Böhmen eine Ausstellung der Werke des Altprager
Malers V i c t o r Bar v i t i u s (1834-1902) veran-
staltet, dessen bedeutsamste Schaffenszeit in die
60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts

fällt. Erstaunlicher und erfreulicher Weise finden
sich unter den 90 Werken einige, die, aus seiner
Jugendzeit stammend, geradezu modern anmuten.
Sein damaliger Pariser Aufenthalt lieg ihn innige
Fühlung mit den Neuerern nehmen und die Frucht
waren diese lichtgeborenen und lichtdurchflossenen
Bilder, die, unbekümmert um Geschichte und Ko-
stümstudien, frei aus dem Vollen und nur aus der
lichten Natur schöpfen. Leider fiel er später wieder
in die Konvention zurück, um vom Jahre 1875 an
gänzlich zu verstummen. — Im Repräsentationshause
der Prager Gemeinde ist der polnische Maler
Josef von Mencina-Krzesz mit einer Samm-
lung von vielleicht 50 Bildern, einem Teile seines
Schaffens, zu Gast. Sie beschäftigen sich mit reli-
giösen Motiven oder mit dem sozialen Elend; aber
auch treffliche Bildnisse fehlen nicht. Mencina ist
durchaus modern, ohne dag ihm die Kunst der
Technik fehlt, die manchem Modernen abhanden
gekommen ist. Besonders die Farbe ist es, die
er liebevoll und am liebsten in Kontrasten behan-
delt. Als Flüchtling aus dem Boden der Heimat
gerissen, wird er nach dem voraussichtlich sieg-
reichen Frieden wieder seiner kraftvollen, boden-
ständigen Kunst leben und seine grogen Pläne
vollenden können. Er ist jedenfalls einer der grög-
ten unter Polens Malern..... dr. j. Fürth.

»klöppelmotiv« kunstgewerbeschule nürnberg. entwurf: j. dehner.
 
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