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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 37.1915-1916

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Zoff, Otto: Nachwort zum deutschen Impressionismus
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Amann, Robert: Grabstätten unserer Krieger
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https://doi.org/10.11588/diglit.8533#0356

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Nachwort zum deutschen Impressionismus.

AROH. O. KUKHK.NX * HUSNI N(; - F.SSEN.

WOHNHAUS OSKAK KUNHENN ESSEN.

Form der Franzosen übernommen, mit ihr aber
keineswegs der Wille zur Form als Allein-
herrscherin. Der deutsche Geist arbeitet wei-
ter. Und er bindet sich schließlich mit der
fremden Sinnlichkeit. Es ist kein Zufall, daß
Liebermann mit Darstellungen aus Proletarier-
kreisen beginnt: mögen sie ihm selbst nur Ob-
jekte gewesen sein, wir erkennen darin einen
Ausdruck von Weltanschauung, eine psycho-
logische Notwendigkeit. Aber noch weniger
ist es ein Zufall, daß unter den Begründern des
deutschen Impressionismus in vorderster Reihe
Fritz von Uhde, der christliche Prediger, steht
und daß gerade er die größte Popularität von
allen gewonnen hat. Und es ist auch kein
Zufall, daß sich in dem Belgier Meunier be-
wußter Sozialismus und naive Formkunst zu
so vollendeter Einheit gefunden haben, wäh-
rend der reine Franzose Rodin die Nachfolger-
schaft der Antike darstellt.

Der geschilderte Vorgang hat sich nicht zum
ersten Male ereignet. Ein flüchtiger Blick über
die Jahrhunderte zurück: und wir erkennen,
daß er nur eine Wiederholung ist. Der anonyme
Meister, der die Statuen des Bamberger Domes

geschaffen, hat ebenfalls erst die Vorbilder
von Rheims benützen müssen; doch die schwere
Tiefe der Antlitze findet sich zu Rheims nicht.
Auch Dürer ist in Venedig in die Schule ge-
gangen, seine Münchener Apostel können die
Anlehnung an Bellini nicht verhehlen: aber aus
schönen Figuren sind hier Leidenschaften ge-
worden. Der Beispiele gäbe es übergenug.
Immer wieder könnte die Vergangenheit Zeug-
nis für die Notwendigkeit der Gegenwart ab-
legen. Immer wieder wird die Gewalt der
Sinne von dem metaphysischen Geist befruchtet.
Wie er die ganze Welt mit seiner reichsten
und erschütterndsten Prägung befruchtet hat:

der deutschen Musik..... otto zoff-berlin.

ä

GRABSTÄTTEN UNSERER KRIEGER.

gedanken des verfassers der entwürfe s. 340.

Der deutsche Kriegerfriedhof ist der Ort
würdigster Totenverehrung. Mit Wehmut
soll er uns erinnern an all die großen Opfer,
die unserm Volk in schwerer Zeit auferlegt
waren. Mahnend für kommende Geschlechter
soll er Erhebung und vaterländische Begeiste-
rung wecken und in eindringlicher Sprache reden,

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