Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 38.1916

DOI Artikel:
Bredt, Ernst Wilhelm: Wie Frankreichs Kunstgewerbe führend wurde: eine zeitgemässe Lehre für uns
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.8538#0048

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
WIE FRANKREICHS KUNSTGEWERBE FÜHREND WURDE.

EINE ZEITGEMÄSSE LEHRE FÜR UNS.

Schulen und Vereinen dem Worte das Wort
geredet, werden Theorien verfochten, die jeder
geschichtlichen Erfahrung widersprechen, wird
mit einem Worte auf einmal mehr an engher-
zigste ästhetische Dogmen geglaubt, als an den
goldenen Boden der steten Arbeit.
Diese Theorien sind eine Gefahr.
Mehr als ein Künstler ist trotz allen Könnens
zugrunde gegangen, weil er mehr Worten und
Meinungen sich hingab als der stillen Arbeit
in der Werkstatt. — Statt aber hier die man-
cherlei Theorien zu kritisieren, will ich kurz an
eine große Zeit erinnern, die groß wurde, weil
sie arbeitete mit allen Kräften, mit allen Per-
sönlichkeiten für den künstlerischen Ruhm des
Vaterlandes. — Das ist die Zeit Ludwigs des
Vierzehnten von Frankreich — und seines
größten Dekorateurs Charles Lebrun.

Schon längst beherrschte unsere Regierungs-
stellen ganz dasselbe Programm wie die Re-
gierung von damals: Alles was der Staat unter-
nimmt oder unterstützen soll, muß auch künst-

\/\/0hin geht nun der Weg? Wohin will die-
j- \ )enige kunstgewerbliche Generation, der
^ Zukunft gehört? Was ist ihre Hoffnung?

111 sie wieder ein Neues? — Mir scheint die
^jnge Generation will etwa dasselbe wie die

eJ'e. die die große Revolution im Kunstge-
erbe gewollt und zur Tat umgesetzt hat.
jj. as Ziel Aller ist eine große, in ihrer einheit-
^ en Form imponierende deutsche Kunst der

° "Ung. des Hauses. Niemand will und nie-
desH n ^eu£nen- ^aß d'e deutschen Künstler
nüt t aUSCS die letzten Jahrzehnte bestens ge-
ajs p' daß sie zäher, zielbewußter, einheitlicher
hab r1°Zosen' Engländer, Italiener gearbeitet
an ,en ür e'ne neue nationale Form. Es muß aber
We Crerseits auch echt deutsch genannt werden,
die n -nUn ^e'ster und Richtungen auftauchen,
wicl"?lt den gefährlichsten Theorien der Ent-
Seheng Einhalt zu gebieten sich verpflichtet
sage l Anstatt, daß man ganz allgemein
schaff e' unser Weg war der rechte —
en wir ruhig und ernst weiter; wird in
 
Annotationen