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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 40.1917

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Storck, Willi F.: Die Gartenstadt Mannheim-Waldhof
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https://doi.org/10.11588/diglit.8539#0325

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ARCHITEKTEN ESCH St ANKE—MANNHEIM.

»AUS DER GARTENSTADT- -MANNHEIM-WALDHOF«

DIE GARTENSTADT MANNHEIM-WALDHOF.

Der Krieg hat einer raschen Entwicklung
der Baukunst gewissermaßen Einhalt ge-
boten. Wohl sind auch während des Krieges
Leistungen großen Stiles in Angriff genommen
und vollbracht worden. Doch ist naturgemäß
eine ausgebreitete Bautätigkeit unter den durch
die Dauer des Kriegs geschaffenen Umständen
nicht mehr möglich. Baustoffe, Arbeitskräfte
und Künstler sind auf lange Zeit hinaus für not-
wendigere Zwecke festgelegt. So tritt eine Art
Ruhepause ein, die geeignet ist, rückschauend
die Kräfte zu sammeln, die für den Aufbau des
neuen Deutschland in Betracht kommen. Nicht
nur werden die im Kriege zerstörten Landes-
teile noch über Jahre hinaus der Baukunst neue
Aufgaben stellen; die notwendig eintretende
Steigerung des Mangels an Kleinwohnungen
wird sofort nach dem Kriege viele Kräfte be-
anspruchen; vor allem aber wird die Durch-
führung des zwingenden Kriegerheimstätten-
gesetzes Künstler und Handwerker in gleicher
Weise beschäftigen. Die vielfältigen neuen
Aufgaben werden die Künstlerschaft nicht un-

vorbereitet finden; denn die Frage der Klein-
wohnungssiedelungen war längst in Verbindung
mit der Eigenheim- und Gartenstadtbewegung
mit sachlichem Ernste und achtbarem Erfolg in
Angriff genommen worden. Ihre Ergebnisse
werden die Grundlage bieten für die Gestaltung
der neuen Forderungen. Es wird daher gut
sein, sich das bemerkenswerte Material zurecht
zu legen, um im geeigneten Augenblick rasch
und zuverlässig zugreifen zu können.

Hier soll kurz die Rede sein von einer Garten-
stadt, die einige Jahre vor dem Krieg begonnen,
nunmehr gerade in der Entwicklung begriffen
ist. Ihre Schöpfer sind die Mannheimer Archi-
tekten H. Esch und A. Anke; die geschäft-
liche Leitung liegt in den Händen der Garten-
stadtgenossenschaft Mannheim (E. G. m. b. H.).
Ein etwa dreieckiges Terrain ist — im Anschluß
an größere Fabriken, deren Arbeiter und Werk-
meister die Siedelung besonders zugute kommt
— aus dem Wald geschnitten; es umfaßt einen
Gesamtflächenraum von etwa 20 Hektar und
wird über 400 fast gleichartige Häuser enthalten.

XX. Auguit 1917. 5
 
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