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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 41.1917-1918

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R.: Urkunden-Schrein
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https://doi.org/10.11588/diglit.8537#0252

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URKUNDEN-SCHREIN. Zum Regierungs-
jubiläum des Großherzogs Ernst Ludwig
von Hessen und bei Rhein haben die Hess.
Landstände eine Glückwunsch-Urkunde über-
reicht und eine Jubiläums-Spende für Hessische
Krieger, die der Erholung und Kräftigung be-
dürfen, dargebracht, welche schon auf 2634204
Mark angewachsen war. Die Urkunde ist in
einem rechteckigen Schrein von 38 cm Länge,
23 cm Breite und 17 cm Höhe geborgen. Außen
ist der Schrein gänzlich mit quadratischen Elfen-
beinplatten belegt und an den Kanten mit schma-
len Ebenholzstreifen eingefaßt. Die untere
Ebenholzkante ist verbreitert und mit Elfenbein-
Einlagen geziert. Alle übrigen Teile sind aus
vergoldetem Silber, so die reich geschnittenen
Füße, die Fassungen zu den emaillierten Wap-
pen, die durchbrochene Inschriftplatte und die
4 Löwen auf dem Deckel. Die Inschriftplatte
trägt die Worte: „Seinem geliebten Großherzog
Ernst Ludwig zum 25 jährigen Regierungsjubi-
läum in Dankbarkeit und Treue das Hessische
Volk." Der Hauptschmuck des Werkes sind
die beiden als Bänder ausgebildeten Schnapp-
schlösser an der Vorderseite des Kastens. Ihre
figürliche Darstellungen in durchbrochener Ar-

beit versinnbildlicht den Krieg und den Frieden.
Der Entwurf des ganzen Werkes und die Aus-
führung der Metallarbeiten sind von Professor
Ernst Riegel-Köln, dem auswärtigen Mit-
glied der Darmstädter Künstlerkolonie, die
Holz- und Elfenbein-Arbeiten leistete Schrei-
nermeister Josef Weiß-München.

Die Urkunde ist nach einem Entwurf von
Rudolf Koch-Offenbach durch seinen Schü-
ler Hermann Nater zu Offenbach a. M.
ausgeführt worden. —

Der Schrein trägt auch reiche heraldische Zier.
Auf der Vorderseite nimmt das kleine Staats-
wappen des Großherzogtums die Mitte der
ganzen oberen Fläche ein. Ihm sind die Wappen-
schilde der fünf größten Städte des Landes,
Darmstadt und Gießen, darunter Mainz, Offen-
bach und Worms, beigeordnet. Die anderen
Flächen zieren die Schilde der übrigen 13 Kreis-
städte des Großherzogtums in der Form, wie sie
von dem Großherzoglichen Haus- und Staats-
archiv, Darmstadt festgestellt sind. Jeder Schild
ist durch eine reichverzierte Metallumrahmung
wirksam über die glatte Elfenbeinfläche empor-
gehoben und zeigt, in Email ausgeführt, die
leuchtenden Bilder der Städtewappen. ... r.

entwurf: professor ernst rtegel - köln. »urkundenschrein für den grossherzog von hessen«
 
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