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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 46.1920

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Ritter, Heinrich: Kunstwerk und Kunsttheorie
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https://doi.org/10.11588/diglit.7200#0303

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MAX UNOLD—MÜNCHEN.

»LIEBESPAAR« 1919.

KUNSTWERK UND KUNSTTHEORIE.

VON HE1NR. RITTER.

Die Beziehungen zwischen Kunstwerk und
Theorie bilden ein schwieriges Kapitel.
Nur von einem Sonderfall dieser Beziehungen
soll hier die Rede sein: von der Art, wie bei
neuen Kunstwendungen die stützende Theorie
auftaucht, von der Bedeutung, die sie innerhalb
der neuen Kunstwendung beanspruchen kann.

Fast alle neu en Kunstrichtungen treten mit pro-
grammatischen Erklärungen über ihre Antriebe
und Ziele auf. Der Impressionismus erklärte das
Wesen des Naturausschnittes tiefer zu fassen

als der Naturalismus. Er gab sich erkenntnis-
kritisch, erklärte: Natur, das sind nicht Dinge,
sondern die Art, wie Dinge unter bestimmendem
Einfluß von Luft und Licht, von innerer und
äußerer Bewegung unsern Sinnen erscheinen.
Der Expressionismus schrieb die Formel Geist
auf seine Fahne und behauptete, nur mit Hilfe
dieses Schibboleths könne das Endgültige der
Form erreicht werden.

Gemeinsam ist allen Theorien, daß sie die
Sache so darstellen, als sei erst das künst-
 
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