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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 56.1925

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Michel, Wilhelm: Ausstellung "Bayerisches Kunsthandwerk 1925" in München, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9179#0410

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DIE AUSSTELLUNG
„ BAYERISCH. KUNSTHAND-
WERK 1925" IN MÜNCHEN.

II. BESONDERES.

Die Ausstellung beschränkt
sich streng auf Kunsthand-
werk, und das Katalogvorwort
von Günther Frhr. v. Pechmann
betont dies ausdrücklich. Es ist
unvermeidlich, daß heute eine
solche Betonung des Hand-
werklichen zum Nachdenken
stimmt, da wir ja rings umher
die industrielle, die Maschinen-
Arbeit stürmisch aufschwellen
sehen und niemand zu sagen
weiß, wie sich auf die Dauer das
Verhältnis zwischen Hand- und
Maschinenwerk gestalten wird.
Tatsache ist aber, daß die Hand-
arbeit noch lebt, und solange
sie lebt, wird man mit Recht
von ihr sagen können, was G.
von Pechmann ausführt: „Alle
Wandlungen der Technik und
des Arbeitsprozesses haben
nichts daran ändern können,
daß solche (d. h. geistige und
seelische) Werte da am stärk-
sten und reinsten zu uns spre-
chen, wo die Hand des Schaf-
fenden unmittelbar auf den Stoff
eingewirkt und ihm ein einzig-
artiges persönliches Leben ver-
liehen hat. Handwerkliche Ar-
beit im ursprünglichen Sinne
des Wortes — als „Der Hände
Werk" — kann deshalb nie völ-
lig durch die maschinelle Tech-
nik ersetzt werden. Die Ma-
schine drängt im Gegensatz zur
menschlichen Hand zu einer
möglichst unpersönlichen, alles
Zufällige und Einzigartige aus-
schließenden Stoff-Bearbei-
tung. Maschinenarbeit findet
ihre Vollendung in der per-
sönlichen, typischen Formung,
Handarbeit in der allerpersön-
lichsten einzigartigen Gestal-
tung." — Bei dieser Betrach-
tungsweisebleibt.wieman sieht,
die Frage außer Betracht, ob
PROFESSOR EDUARD PFEIFFER. nicht gerade diese Abstellung

RAUM 3. »ANRICHTE-TISCH UNI) WANDSCHRÄNKCHEN IN NUSSBAUM« auf das Persönliche, Subjektive,

Seelenhafte heute eher eine Be-

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