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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 59.1926-1927

DOI Artikel:
Schürer, Oskar: Internationale Kunstausstellung Dresden 1926, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9182#0100

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Internationale Kunstausstellung Dresden 1926

KRANZ WIEGELE—WIEN »SCHWESTERN-HI LDNISc.

deutlich werden können. Warum statt ihnen
die fragliche Episode Stuck und noch Haber-
mann? Warum fehlt Leibi, warum Marees?
Schöne Wände mit dem meisterlichen Können
Liebermanns. Dann vielCorinth, den man
wohl etwas überschätzt. Sein oft gepriesener
„Spiritualismus" ist ein urwüchsiges Maler-
temperament. Seine Formungen sind oft kritik-
los. Seine Palette ist zwar reich, aberindiesem
Reichtum einförmig. Was nicht besagt, daß unter
der unerhört reichen Produktion nicht auch
Meisterwerke gelungen wären, die in ihrem
spontan-impetuosen Schauen und Gestalten
hinreißen und wie nur wenige der deutschen

Kunst gelungen sind. Und Sle v og t: ein oft un-
gemein fein empfindender und malenderlmprovi-
sator voller Laune und Esprit. Aber —■ ist er
endgültiger Gestalter? Mit jener souveränen
Selbstverständlichkeit der Formung, die ent-
zückt? (Aus einer Graphikausstellung würde er
zweifellos als unerreichterMeisterhervorgehen.)
Das Gleiche fragt man auch bei Kokoschka,
bei aller Beachtung der sehr anderen Grund-
bedingungen. Er hat sein intuitives Schauen
verspielt um einer großartigen Technik willen.
Mit der bezwingt er heute Landschaften zu reiz-
vollen und tiefmalerischem Aspekt. Aber es fehlt
ihnen die letzte Durchklärung, jene geformte
 
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