In letzter Minute
PAUr, laszlö—stuttgart
»schreibtisch«
Anerkennung ihrer Lebens-Existenz. Sie zogen,
vielleicht allzu radikal, gegen alle von uns ab-
gelegten — und ach vom großen Publikum so
gerne genehmigten Schöpfungen älterer Stil-
epochen — und erreichten schließlich einen
Achtungs-Erfolg. Siegesfeiern I Und wie wir
Menschen sind, wollen wir noch weiter gehen,
noch mehr siegen. Wir wollen gegen einen noch
unsichtbaren aber unbedingt kommenden Geg-
ner: Gegen die uns folgende Generation und
ihre Stil-Entwicklung. Wir wollen den heutigen
Boden für uns und schlagen deshalb mit ziem-
lich scharfen Phrasen umher: Schön. Das Ziel
heiligt die Mittel. Aber dann müssen wir auch
auf der anderen Seite eine bestimmte Noblesse
zeigen und nicht einmal den Schein erwecken,
unseren Jungen den Weg mit konfektionierten
Schlagwörtern zu erschweren.
Der Regisseur und Lektor der Schriftleitung
im Verlage Koch winkt: „Bitte ein Happy-end".
Ich füge mich! Mit der sicheren Beherrschung
der Sentiments wird mir das ja garnicht schwer
fallen. . . Scheinwerfer einschalten. . . Ach-
tung! — Aufaahme! . . . Der Intrigant, gespielt
von dem berühmten Schauspieler „die Phrase"
wird von Tom Mix in die 20000 Meter tiefe
Schlucht gestoßen und das „Individuelle
Schaffen" bekommt den Platz an der Sonne
wieder. . . Abblenden!............ p. l.
*
Tüchtige Kräfte werden nicht nur in Stilüber-
gangszeiten, wie den heutigen, in denen zu
leben ihnen die höchste Seligkeit bedeuten muß,
sondern auch dann, wenn sich gewisse Formen-
und Schmuckgruppen schon zu einem Schema
eines geschlossenen Zeitstiles zusammengefun-
den haben, ihre Individualität nicht im allge-
meinen Strome untertauchen lassen, sondern
zu beweisen trachten, daß sie auch, wenn um
sie herum stereotype Erzeugnisse entstehen,
stark genug sind, der AUerweltsschablone ent-
raten zu können. — gustav e. pazaurek.
PAUr, laszlö—stuttgart
»schreibtisch«
Anerkennung ihrer Lebens-Existenz. Sie zogen,
vielleicht allzu radikal, gegen alle von uns ab-
gelegten — und ach vom großen Publikum so
gerne genehmigten Schöpfungen älterer Stil-
epochen — und erreichten schließlich einen
Achtungs-Erfolg. Siegesfeiern I Und wie wir
Menschen sind, wollen wir noch weiter gehen,
noch mehr siegen. Wir wollen gegen einen noch
unsichtbaren aber unbedingt kommenden Geg-
ner: Gegen die uns folgende Generation und
ihre Stil-Entwicklung. Wir wollen den heutigen
Boden für uns und schlagen deshalb mit ziem-
lich scharfen Phrasen umher: Schön. Das Ziel
heiligt die Mittel. Aber dann müssen wir auch
auf der anderen Seite eine bestimmte Noblesse
zeigen und nicht einmal den Schein erwecken,
unseren Jungen den Weg mit konfektionierten
Schlagwörtern zu erschweren.
Der Regisseur und Lektor der Schriftleitung
im Verlage Koch winkt: „Bitte ein Happy-end".
Ich füge mich! Mit der sicheren Beherrschung
der Sentiments wird mir das ja garnicht schwer
fallen. . . Scheinwerfer einschalten. . . Ach-
tung! — Aufaahme! . . . Der Intrigant, gespielt
von dem berühmten Schauspieler „die Phrase"
wird von Tom Mix in die 20000 Meter tiefe
Schlucht gestoßen und das „Individuelle
Schaffen" bekommt den Platz an der Sonne
wieder. . . Abblenden!............ p. l.
*
Tüchtige Kräfte werden nicht nur in Stilüber-
gangszeiten, wie den heutigen, in denen zu
leben ihnen die höchste Seligkeit bedeuten muß,
sondern auch dann, wenn sich gewisse Formen-
und Schmuckgruppen schon zu einem Schema
eines geschlossenen Zeitstiles zusammengefun-
den haben, ihre Individualität nicht im allge-
meinen Strome untertauchen lassen, sondern
zu beweisen trachten, daß sie auch, wenn um
sie herum stereotype Erzeugnisse entstehen,
stark genug sind, der AUerweltsschablone ent-
raten zu können. — gustav e. pazaurek.