wilhelm kohlhoff—berlin aquarell »chatelet, paris c
NEUE ARBEITEN VON WILHELM KOHLHOFF
von otto brattskoven
Aus Paris und Südfrankreich hat Wilhelm das Drauflosarbeiten schlechthin nur hat auf-
L Kohlhoff neuerlich Arbeiten mitgebracht, gehört, eine spürbare Überlegung wird einge-
die teilweise in der Deutschen Kunstgemein- schaltet. Sie kommt besonders den Stadtan-
schaft in Berlin ausgestellt waren. Besonders sichten und landschaftlichen Motiven zugute,
sinnfällig und verstärkt lassen diese Gemälde wo eine wechselseitige Unterstützung des kom-
und Aquarelle die Eigenart des Künstlers deut- positionellen Erwägens und des malerischen
lieh werden. Er läßt sich nicht dazu bestim- Schwungs den Charakter des Bildes bestimmt,
men, gallischen Vorbildern zu folgen, sondern Daneben ist beachtenswert, daß die Vielheit
sieht mit eigenen Augen und gestaltet mit un- der Erscheinungen nicht auf Kosten eines Stil-
verwechselbar ihm zugehörigen Phantasie- prinzips unterdrückt, sondern mit echter Maler-
kräften. Das Flackernde früherer, nicht selten freude am Detail da und dort sparsam, aber
auf Zufallswirkungen gestellter Konzeptionen unverkennbar belebend hineingearbeitet wird,
geht jetzt organisch in eine gewisse Abge- Das Sonderwillige anderer Arbeiten, in denen
schlossenheit über, das einstige Gewühl des Figürliches dominiert, wird hierdurch erst ver-
Farbenauftrags verläuft in Bahnen, die persön- ständlich. Es sind Prägungsversuche lebendiger
liehe Disziplin verraten, ohne etwa die ihm schon und undogmatischer Natur. In ihrem mitunter
immer eigentümliche Vorliebe für skurrile male- etwas extravaganten Zuschnitt verraten sie
rische oder thematische Einfälle zu unterbinden. einen natürlichen, von keiner literarischen Ab-
Es scheint, als wenn der Maler damit in sieht getragenen Sinn für Humor, in ihrer Flüs-
eine neue Phase seiner Darstellungsabsichten sigkeit lassen sie außerdem ein wahrhaft deko-
eingetreten ist. Das Temperament ist geblieben, ratives Talent erkennen............ o. b.
NEUE ARBEITEN VON WILHELM KOHLHOFF
von otto brattskoven
Aus Paris und Südfrankreich hat Wilhelm das Drauflosarbeiten schlechthin nur hat auf-
L Kohlhoff neuerlich Arbeiten mitgebracht, gehört, eine spürbare Überlegung wird einge-
die teilweise in der Deutschen Kunstgemein- schaltet. Sie kommt besonders den Stadtan-
schaft in Berlin ausgestellt waren. Besonders sichten und landschaftlichen Motiven zugute,
sinnfällig und verstärkt lassen diese Gemälde wo eine wechselseitige Unterstützung des kom-
und Aquarelle die Eigenart des Künstlers deut- positionellen Erwägens und des malerischen
lieh werden. Er läßt sich nicht dazu bestim- Schwungs den Charakter des Bildes bestimmt,
men, gallischen Vorbildern zu folgen, sondern Daneben ist beachtenswert, daß die Vielheit
sieht mit eigenen Augen und gestaltet mit un- der Erscheinungen nicht auf Kosten eines Stil-
verwechselbar ihm zugehörigen Phantasie- prinzips unterdrückt, sondern mit echter Maler-
kräften. Das Flackernde früherer, nicht selten freude am Detail da und dort sparsam, aber
auf Zufallswirkungen gestellter Konzeptionen unverkennbar belebend hineingearbeitet wird,
geht jetzt organisch in eine gewisse Abge- Das Sonderwillige anderer Arbeiten, in denen
schlossenheit über, das einstige Gewühl des Figürliches dominiert, wird hierdurch erst ver-
Farbenauftrags verläuft in Bahnen, die persön- ständlich. Es sind Prägungsversuche lebendiger
liehe Disziplin verraten, ohne etwa die ihm schon und undogmatischer Natur. In ihrem mitunter
immer eigentümliche Vorliebe für skurrile male- etwas extravaganten Zuschnitt verraten sie
rische oder thematische Einfälle zu unterbinden. einen natürlichen, von keiner literarischen Ab-
Es scheint, als wenn der Maler damit in sieht getragenen Sinn für Humor, in ihrer Flüs-
eine neue Phase seiner Darstellungsabsichten sigkeit lassen sie außerdem ein wahrhaft deko-
eingetreten ist. Das Temperament ist geblieben, ratives Talent erkennen............ o. b.