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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 68.1931

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K., A.: Graf Kuno von Hardenberg - 60 Jahre
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https://doi.org/10.11588/diglit.9248#0385

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aufnahme
von hugo
erfurth-
dr e s den

GRAF KUNO VON HARDENBERG - 60 JAHRE

Graf Kuno von Hardenberg, seit 30 Jahren
einer der treuesten Mitarbeiter unseres
Verlages, beging am 13. August seinen 60. Ge-
burtstag. Wir gedenken dieses Tages mit beson-
derer Sympathie. Jahrzehntelang in der raum-
künstlerischen Praxis selbst tätig, hat er es ver-
standen, im besten Sinne aus der Praxis für
die Praxis zu schreiben. Ein genauer Kenner
alier menschlichen Wohnbedürfnisse von den
einfachsten bis zu denen eines gesteigerten
Luxus, ein sicherer Kenner der Kulturen der
ganzen Welt, die sich ihm auf vielen Reisen
vermittelten, ist es ihm gegeben, stets anregend
und vorbildlich im Sinne eines gewählten Ge-
schmacks zu schreiben. Allem Extremen abhold,
dazu stets in sicherer Verbindung mit den
besten Überlieferungen der Vergangenheit,
nimmt er einen vermittelnden Standpunkt zwi-
schen Gestern, Heute und Morgen ein, der
seinen Anschauungen stofflich etwas Überzeit-
liches gibt. Klarheit und ein feiner Humor,
eine natürliche Liebenswürdigkeit und Ehr-
furcht vor allem Großen und Bedeutenden,
die sich immer wieder in allem was er schreibt
spiegeln, erhöhen technisch seine Schreibweise.
Kein Wunder, daß uns seine Mitarbeit bei
zahllosen Veröffentlichungen wertvoll war und
immer sein wird. Wir erinnern aus der Ver-

gangenheit besonders gerne an seine fesselnden
Beiträge, die er uns für die beiden Auflagen
unseres Buches „Das schöne Heim" lieferte.
Dem bekannten Werke unseres Verlages „Das
Haus eines Kunstfreundes" gab er eine Einfüh-
rung, die von eben soviel Takt wie von feinem
Verständnis für neuzeitliche Wohnfragen zeugt.

Neben seiner essayistischen Tätigkeit ist
Graf Hardenberg auch als Künstlerbiograph
mit verschiedenen Büchern an die Öffentlich-
keit getreten. Von den Arbeiten auf diesem Ge-
biete erwähnen wir besonders gern sein lusti-
ges Buch „Das Leben des Oberhof- und Kabi-
nettsmalers Johann Christian Fiedler", sein
prächtiges, mit Edmund Schilling herausgege-
benes Werk über den Maler Carl Fohr. Außer-
dem sei noch erwähnt die Gedächtnisschrift zu
Ehren des bekannten verstorbenen Malers und
Bildhauers Sascha Schneider, und endlich sei
noch an das Kriegsschaubuch gedacht, das in
unserem Verlage erschien und vergriffen ist.

Dem jungen Sechzigjährigen seien auf diesem
Wege unsere herzlichsten Glückwünsche dar-
gebracht! — Möge es ihm vergönnt sein, in
bekannter Lebhaftigkeit und Frische noch viele
Jahre zu wirken, all seinen vielen interessanten
Aufgaben obzuliegen, denen er sich mit ganzer
Hingabe sein Leben lang widmete......a. k.

XXXIV. September 1931. 5
 
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