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Homerus; Dörpfeld, Wilhelm [Editor]
Homers Odyssee (Band 1): Die Wiederherstellung des ursprünglichen Epos von der Heimkehr des Odysseus nach dem Tageplan, mit Beigaben über homerische Geographie und Kultur — München: Buchenau & Reichert, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.47229#0243
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DAS ACHÄISCHE LAND 223
160 km zurückgelegt, was von dem „schneller als der Habicht
fliegenden“ Phäaken-Schiff (13,86) bei gutem Winde in einer
Winternacht von 14 Stunden und noch 1—2 Morgenstunden,
also in 15—16 Stunden, gut geleistet werden konnte. Selbst
ein gewöhnliches vor dem Winde fahrendes Schiff erreicht
eine Stundengeschwindigkeit von 10 km.
Auch die ReiseTelemachsvonderStadtJthaka
nach Pylos und die Rückfahrtnach Jthaka lassen
sich nach den Angaben des Epos auf der Karte genau verfol-
gen. Das Schiff, das Mentor für den Königssohn besorgt hatte,
war schon im Laufe des Tages an den Ausgang des Stadt-
hafens gebracht worden, damit es am Abend mit gutem NW-
Wind absegeln konnte (2, 391). Es fuhr zunächst nach Süden
durch den Sund zwischen den Inseln Leukas und Meganisi,
ließ die Freierinsel Arkudi-Asteris zur Rechten liegen und
segelte dann an der Ostküste des heutigen Jthaka und der
größeren Insel Kephallenia-Dulichion entlang nach Süden.
Beim Südost-Kap der letzteren Insel, das heute den Namen
Kapri trägt, wendete es nach Südosten und fuhr an den Mon-
tague-Rocks (vielleicht den νήσοι ΰοαί Homers) vorüber und
weiter zum westlichen Vorgebirge von Elis, das im Altertum
Chelonatas, heute Chlemutzi heißt. Es wird schon Morgen ge-
wesen sein, als das Schiff am Vorgebirge von Katakolon (in
klassischer Zeit Ichthys, in homerischer Zeit Pheai genannt)
vorüberfuhr und sich der pylischen Ebene näherte. Auf einem
steilen Hügel dieser Ebene, die sich von der Alpheios-Mün-
dung nach Süden erstreckt, habe ich bekanntlich die Burg
Pylos, den Königssitz des Nestor, gefunden und ausgegraben.
An welcher Stelle der Küste Telemach landete, ob am san-
digen Strande in der Nähe der alten Burg beim jetzigen Dorfe
Kakovatos, oder aber etwas nördlicher bei dem berühmten
Heiligtum des Poseidon bei Kleidi am Fuße der stattlichen
 
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