Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Dohme, Robert
Die Kirchen des Cistercienser-Ordens in Deutschland während des Mittelalters: mit Holzschnitten — Leipzig, 1869

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33499#0011
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VORWORT.

„Es g-iebt noch keine Wissenschaft über die Baukunst des
Mittelalters". Mit diesem Resultate musste Mertens im Jahre
1835 eine Untersuchung- über die bisherigen Abhandlungen auf
diesem Gebiet bescldiessen. Nach vier Jahrhunderten also
stand man noch unter dem Einfluss der Nachwirkungen jenes
Kampfes, den das Erwachen des modernen Geistes in Italien,
wie mit dem Culturleben des Mittelalters überhaupt, so auch
mit der bildenden Kunst desselben geführt. — Es ist oft darauf
hingewiesen worden, dass die Italiener der mittelalterlich-
nordischen Kunst von jeher fern standen, dass sie dieselbe
nur in Ermanglung eigner nationaler Leistungsfähigkeit ihrem
Gefühle aufgezwungen, und dass, sobald die Zeiten der Bar-
barei überwunden und ein selbständiges Geistesleben sich
Bahn gebrochen, die Reaktion dagegen bei ihnen beginnt. Die-
selbe lässt sich schon seit dem zwölften Jahrhundert nach-
weisen, wenngleich der definitive Bruch mit dem Mittelalter,
das Entstehen der modernen Renaissance-Architektur erst viel
später erfolgte — man nimmt bekanntlich als festen Termin
dafür das Jahr 1420 an. Der neue Styl war ein Bedürfniss
der neuen Zeit, eine kulturhistorische Nothwendigkeit, daher
ist denn auch sein rasches sieghaftes Vordringen in Italien
völlig erklärlich. Den unterworfenen Gegner traf bald Ver-
achtung. Ein Ausfluss dieser Anschauung ist der Ausdruck
 
Annotationen