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Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0012

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Methodische Einführung in die Denkmaltopographie

Die Denkmaltopographie der Stadt Hannover beschreibt die wegen ihrer geschichtli-
chen, künstlerischen, wissenschaftlichen oder städtebaulichen Bedeutung als Kultur-
denkmale ausgewiesenen Bauten oder Gebäudegruppen vor dem topographischen und
geschichtlichen Hintergrund und charakterisiert ihre baulichen und gestalterischen Ei-
genheiten. Im Gegensatz zur isolierenden, objektbezogenen Darstellung der Baudenk-
male in den traditionellen Inventarwerken versucht die topographisch-synthetische
Methode die Einbindung der Baudenkmale in geschichtliche und räumliche Zusammen-
hänge deutlich zu machen. Damit werden jene Bedeutungszusammenhänge beschrie-
ben, aus denen das Baudenkmal nicht zuletzt seine wesentlichen Qualitäten gewinnt.
Die Darstellung der Baudenkmale erfolgt in Texten, Fotografien und Karten, deren Infor-
mationen sich ergänzen und erst im Zusammenwirken sich zur Gesamtaussage über
den Denkmalbestand verdichten.
Der an den Anfang gestellte baugeschichtliche Überblick ordnet die Baudenkmale in den
Rahmen der baugeschichtlichen Entwicklung ihrer Gebäudegattung ein, wobei nicht alle
Baudenkmale einzeln aufgeführt werden können. In den Stadtteilbeschreibungen wer-
den dagegen alle Objekte behandelt und einzeln benannt, die im gesondert beigege-
benen Denkmalverzeichnis aufgeführt sind, wobei die Breite und Tiefe der textlichen
Beschreibung von ihrer nachweisbaren geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung
sowie ihrer Individualität als Bauwerk abhängen.
Die einordnende Beschreibung der Baudenkmale im Zusammenhang eines Stadtteils
oder Straßenzuges legt die Form eines fließenden Textes ohne Hervorhebung einzelner
Objekte nahe, und nur Denkmale mit einer ausführlicheren Beschreibung, z.B. Kirchen,
sind durch Absätze oder Zwischenüberschriften gesondert, um die Texte übersichtlicher
zu gestalten. Innerhalb komplexer Stadtteillagen erfolgt die Untergliederung anhand
historisch-topographischer Einheiten, innerhalb dieser wiederum häufig anhand bauge-
schichtlicher Abfolgen, funktionaler oder gebäudetypologischer Kategorien. Das ange-
sichts des Fließtextes möglicherweise schwierige Auffinden einzelner, dem Leser be-
kannter Objekte gewährleistet ein Register mit Straßennamen, Stadtteilkürzel sowie
Hausnummern am Ende des Bandes.
Die Aussagen des Textes werden gestützt durch Fotografien von wesentlichen Ansich-
ten eines großen Teils der Baudenkmale. Die Auswahl der Abbildungen zielt nicht auf
Vollständigkeit in der Illustration des Verzeichnisses, sondern auf die Präsentation be-
sonders beispielhafter oder auch herausragender Baudenkmale. Die Anordnung von
textlicher Beschreibung und fotografischer Darstellung eines Objektes auf einer Seite
bzw. Doppelseite ist angestrebt, aus gestalterischen Gründen jedoch nicht immer zu
verwirklichen. Auf die Fotografien wird in dem Register verwiesen.
Die strukturellen Beziehungen der Denkmale zu ihrer Umgebung und untereinander
werden besonders deutlich in der Kartierung. Aus drucktechnischen Gründen sind die
mehrfarbigen Karten als gesonderter Kartenteil den Ortstexten vorangestellt. Neben
den Karten 1:50000, in denen eine die gesamte Fläche der Stadt abdeckende Kartie-
rung der Baudenkmale und denkmalpflegerischen Interessenbereiche erzielt wird, sind
die Stadtteile auch im Maßstab 1:10000 dargestellt. Ein Gitternetz erleichtert das Auffin-
den einzelner Baudenkmale anhand des Registers.
Die Baudenkmale sind in zwei unterschiedlichen Rottönen signiert: Einzelobjekte (dun-
kelrot) werden dabei grundrißscharf markiert, Gruppen baulicher Anlagen (hellrot) par-
zellenbezogen eingefärbt. „Sprechende“ Farben unterscheiden denkmalwerte Gewäs-
ser (dunkelblau) und denkmalwerte Grünanlagen (grün).
In heller Rosatönung werden denkmalpflegerische Interessenbereiche dargestellt; sie
sind nicht auf einen definierten Rechtsbegriff abgestützt, sondern verstehen sich als ab-
gegrenzte Gebiete, in denen sich ablesbar Ortsgeschichte verdichtet. Es kann sich da-
bei um alte Ortskerne oder auch um wichtige Ortserweiterungen handeln. Vorrangig
werden es intakte, ortsgeschichtlich relevante Strukturen sein, deren Erscheinungsbild
darüber hinaus durch eine entsprechend zeit- oder ortstypische Bausubstanz geprägt
sein kann.
Der besonderen Situation dieser Bereiche sollten denkmalpflegerische Begleitmaßnah-
men, die der Initiative der Gemeinde anheim gegeben sind, wie etwa Gestaltungssat-
zungen oder besondere Festlegungen in Bebauungsplänen, Rechnung tragen.

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