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Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0067

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15 BURG

Der nordöstlich von Herrenhausen liegende
Stadtteil Burg, der 1891 zusammen mit Her-
renhausen nach Hannover eingemeindet wur-
de, erhielt seinen Namen durch die erstmals
1274 erwähnte „Gernandesburg“ der Grafen
von Roden, von der sich nichts sichtbar erhal-
ten hat. Aus dem zur Burg gehörenden Meier-
hof entwickelte sich das Rittergut Burg, das
1864 landtagsberechtigt wurde. Das östlich
des heutigen Botanischen Schulgartens gele-
gene Gut wurde im Zweiten Weltkrieg mit sei-
nem Herrenhaus (1864/65 durch O. Goetze)
zerstört.
Im Süden und Westen ist Burg durch die Anla-
ge der Bahnlinie nach Wunstorf (1847) bzw.
Bissendorf (1890) von den angrenzenden Be-
zirken getrennt. Im Zuge der Höherlegung der
Wunstorfer Linie und des Baus einer eigenen
Güterstrecke entstanden in den Jahren 1909/
10 drei Brücken über den Vinnhorster Weg.
Aufgrund der drei übereinanderliegenden
Ebenen von Straße und zwei sich überschnei-
denden Eisenbahnstrecken wurde wohl nach
Entwurf des Baurats Möller eine aufwendige
Konstruktion aus einer hohen zweibogigen
Massivbrücke und eisernen Fachwerk- bzw.
Kastenbrücken errichtet, deren Sandsteinpy-
lone pilasterartige Gliederungen aufweisen.
Eine eigentliche Aufsiedlung des Stadtteils
setzte westlich des Vinnhorster Weges erst
Ende der dreißiger Jahre des 20. Jh. ein.
16 LEINHAUSEN

Der 1928 nach Hannover eingemeindete
Stadtteil entstand 1878 als Gutsbezirk Lein-
hausen nördlich der 1847 eingerichteten
Wunstorfer Bahnlinie. Die Entstehung und
Entwicklung der neuen Gemeinde hing unmit-
telbar zusammen mit der durch die Vergröße-
rung des Hauptbahnhofs 1874-79 und die
Hochlegung der Gleise notwendig geworde-
nen Verlagerung der Eisenbahnwerkstätten.
Die ursprünglich am Raschplatz gelegene Re-
paraturwerkstatt wurde etwa 5 km außerhalb
der Stadt überwiegend auf Herrenhäuser und
teilweise auf Stöckener Gebiet östlich der
Stöckener Straße neu angelegt.
Das angekaufte Grundstück wurde etwa ge-
drittelt. Für die Werkstätten waren 45 ha vor-
gesehen. Da die Verkehrverbindung zur Stadt
schlecht war, baute man für die vorgesehenen
1 000 Beschäftigten eine etwa 21 ha umfas-
sende Wohnsiedlung zwischen Stöckener
Straße und Werk, die „Colonie Leinhausen“.
Ein Haltepunkt Leinhausen wurde an der
Bahnlinie erst 1887 geschaffen (vgl. 14 Her-
renhausen), eine Straßenbahn verkehrte seit
1893. Seit 1959 mußte die heute restlos zer-
störte Siedlung im Rahmen einer Flächensa-
nierung Neubauten weichen.
Der umfangreiche Baukomplex des heutigen
Bundesbahn-Ausbesserungswerks, das vor
dem Zweiten Weltkrieg lange Jahre mit zeit-
weilig mehr als 5 000 Beschäftigten das größte
Werk der Reichsbahn war, stellt sich in seiner
baulichen Gestalt durch die Anpassung an
veränderte Produktionsbedürfnisse und durch
Kriegszerstörungen sehr heterogen dar. Ein
relativ dichter Bereich alter Bausubstanz


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Leinhausen, Bundesbahn-Ausbesserungswerk mit „Colonie“ (Abbruch 1959), Karte der Hauptstadt
Hannover, Stadtvermessungsamt, 1949, Ausschnitt


Vinnhorster Weg, Eisenbahnbrücke, 1909/10

Leinhausen, Bundesbahn-Ausbesserungswerk,
Magazin I, um 1885, Architekt Schwering


Leinhausen, Bundesbahn-Ausbesserungswerk,
Verwaltungsgebäude, um 1880


Leinhausen, Bundesbahn-Ausbesserungswerk,
Magazin II, um 1885, Architekt Schwering


Leinhausen, Bundesbahn-Ausbesserungswerk,
Wasserturm, 1909


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