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Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0086

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Dieser vordere Teil des Landhausviertels ist
durch die bereits oben erwähnte Blindenan-
stalt (Kirchröder Straße 13, Hedwig-Heyl-
Schule) und durch das 1927 nördlich der Lie-
bermannstraße entstandene Antonius-Kloster
(Kirchröder Straße 12/12A) von einem sich
östlich der Eckermannstraße anschließenden
Gelände getrennt.
Kirche und Kloster St. Antonius
(Kirchröder Straße 12/12A)
Die 1927 nach Entwurf von Vetterlein gebaute
und einheitlich grauweiß verputzte Klosteran-
lage setzt sich aus drei Teilen zusammen. Zu-
nächst wurde die bestehende Hausreihe an
der Kirchröder Straße durch ein Vierfamilien-
haus mit Dreizimmerwohnungen abgeschlos-
sen, dann folgt leicht zurückgesetzt und mit
dem Langhaus parallel zur Straße der freiste-
hende Kirchenbau mit einem Dachreiter und
weit von der Straße abgerückt schließlich das
eigentliche zweigeschossige Klostergebäu-
de, das durch die Sakristei und einen über-
dachten Gang an die Kirche angefügt ist.
Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika, des-
sen hohes Mittelschiff von einer Holzbalken-

decke überspannt wird. Den großen Chor mit
einem zweigeschossigen Chorumgang trennt
eine Schranke vom Laienraum. Der westliche
Laieneingang ist über einen stilleren Vorhof zu
erreichen, den eine dreiteilige Bogenhalle, die
Wohnhaus und Kirche verbindet, von der
Kirchröder Straße trennt.
Die in den äußeren Formen sehr einfach ge-
haltene und auf ornamentale Details verzich-
tende Anlage ist in dem Verhältnis der Baukör-
per zueinander hervorragend proportioniert
und überzeugt durch die einheitliche Gestal-
tung und die den Außenraum geschickt einbe-
ziehende städtebauliche Lösung.
DAS „LANDHAUSVIERTEL MIT BAUWICH“
ÖSTLICH DER BLINDENANSTALT
Östlich grenzt das neuere Landhausviertel an,
für das schon 1904 ein Bebauungsplan aufge-
stellt wurde. Die ursprünglich hauptsächlich
für den Fußgängerverkehr bestimmte Kaul-
bachstraße, die am Eilenriederand entlang-
läuft, verläßt an der Spinozastraße den Wald-
rand und läuft als Schopenhauerstraße im In-
nenbereich des Geländes weiter. Nach etwa
400 m stößt sie auf die quergelagerte kurvige


Kirchröder Straße 12/12 A, Kirche und Kloster St. Antonius, 1927, Architekt E. Vetterlein

Kirchröder Straße 19/18,17/16,15/14, um 1925


Liebermannstraße 8, Wohnhaus Elkart, 1927,
Architekt K. Elkart


Spinozastraße 6, Wohnhaus, 1907


Herderstraße, die das Landhausviertel zum
Stephansstift hin abschließt.
Im Gegensatz zum vorderen Landhausviertel
war das Waldgelände für eine weiträumige
Bebauung mit Bauwich bestimmt, wobei die
einzelnen Bauplätze eine Grundstücksgröße
von 1300 qm nicht unterschreiten sollten.
SPINOZASTRASSE
Die ersten Häuser entstanden an der leicht
geschwungen geführten Spinozastraße, die
die Querverbindung zwischen Kirchröder
Straße und Eilenriederand herstellt. 1906 er-
richtete man an der Ecke zur Kirchröder Stra-
ße einen im Dekor auffallend zurückhaltenden
Putzbau, der mit einem das Hauptdach über-
ragenden Treppenhausturm einen wirkungs-
vollen städtebaulichen Akzent an der Einfahrt
in die Straße von der Hauptverkehrsachse
Kirchröder Straße aus setzt (Nr. 1). Weitere
das Turmmotiv aufgreifende Bauten sind Spi-
nozastraße 5 und 8. Bei Spinozastraße 5 (Ar-
chitekt A. Heinrichs) ist ein halbrunder Eckan-
bau durch den aufgesetzten runden Helm als
„Turm“ umgedeutet. „Turm“ und Erdgeschoß
sind bossierte Quader vorgeblendet, das

Schleiermacherstraße 1, Kirchröder
Straße 10, 9, Schellingstraße 9


Spinozastraße 1, Wohnhaus, 1906


Spinozastraße 11, Wohnhaus, um 1908


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