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Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0091

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Vergrößerung der Erdgeschoßflächen die Bo-
genstellungen zwischen den Häusern mit
rundbogigen Fenstern zugesetzt und der da-
hinterliegende Raum überbaut wird. Hier-
durch geht die Sichtverbindung zu den Haus-
gärten verloren, das sorgfältige Konzept der
Grünplanung wird empfindlich gestört.
DIE BEBAUUNG BEIDERSEITS
DER BERCKHUSENSTRASSE
Für das sich östlich von Dohmeyers Weg an
den alten Ortsbereich Kleefeld anlehnende
Gelände nördlich der Bahnlinie hatte der
Stadtbaurat Paul Wolf bereits unmittelbar
nach Ende des Ersten Weltkrieges einen
Bebauungsplan entwickelt, der eine grund-
sätzliche Aufteilung des Gebietes in eine „An-
gestelltensiedlung“ südlich der Berckhusen-
straße und eine „Kleinwohnungssiedlung in
gemischter Bauweise“ nördlich davon vorsah.
Entsprechend seinen Vorstellungen, in sol-
chen Wohnsiedlungen markante Mittelpunkte
in Form von „grünen Freiflächen als Erho-
lungs- und Spielparkanlagen“ zu schaffen,
„um die herum sich in monumentaler Gestal-
tung die öffentlichen Gebäude reihen“, plante
er mehrere Platzanlagen, von denen im Zu-
sammenhang mit dem Bau einer neuen Volks-
schule der durch eine Ausweitung von Doh-
meyers Weg entstandene Schweriner Platz
verwirklicht wurde.
An seiner Nordwestseite errichtete Paul Wolf
1921 die heutige Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schu-
le (Schweriner Platz 1), einen langgestreckten
dreiflügeligen Klinkerbau, der rückwärtig
durch einen niedrigen Zwischenbau mit der
Turnhalle verbunden ist. An die Turnhalle
schließt sich eine Spiel- und Sportplatzanlage
an, die unmittelbar überleitet zur Eilenriede.
Diese sehr schöne städtebauliche Lösung
korrespondiert mit einer gut gelungenen archi-
tektonischen Gestaltung. Der betont als Risa-
lit unter Stufengiebel ausgebildete Mittelteil ist
zusätzlich überhöht durch einen auf dem
Hauptdach aufsitzenden Dachreiter. Im Sok-
kelgeschoß ist eine im Backsteinmaterial ein-
heitlich hergestellte Pausenhalle ausgeführt,
die die Konstruktion der Betonrippendecke mit
Backsteinfeldern offen zeigt. Die von hier ab-
gehenden Flure erschließen die einseitig zur
Rückseite gelegenen Klassenräume.
1922 ging Wolf als Stadtbaurat nach Dresden,
so daß es nicht mehr zu einer Realisierung
seiner weiteren Pläne kam. Unter seinem
Nachfolger Karl Elkart wurde zwar das Bebau-
ungskonzept verändert, der grundsätzlich an-
gestrebte städtebauliche Gedanke blieb je-
doch bei Aufstellung des Bebauungsplans
1925 erhalten.
Der vom Schweriner Platz ausgehende Stra-
ßenzug Stenhusenstraße, Schaperplatz,
Ebellstraße (die die Bahnlinie als alleeartig be-
grünte Straße durch einen Tunnel unterquert)
und Spinozastraße als vorhandene Straße
verbindet den Kleefeld im Westen und Süden
einschließenden Stadtwald Eilenriede. Auch
die auf die bereits bestehende Berckhusen-
straße rechtwinklig in Nord-Süd-Richtung auf-
treffenden Straßen wurden verwirklicht. Auf-
gegeben wurde insbesondere die zwischen
Berckhusenstraße und Bahn vorgesehene of-
fene Bebauung der „Angestelltensiedlung“,

Bebauungsplan Berckhusenstraße, 1925, (Elkart, S. 9)


Ebellstraße 1-10, Blick Richtung Bahndamm, um 1928,
Architekt W. Mues



Berckhusenstraße 46, 48ff., Wohnhäuser, um 1927

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