Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0093

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
platz ab. Der Besonderheit der Platzsituation
ist Rechnung getragen durch betonte Eckbau-
ten - sie sind turmartig ein Geschoß höher
gezogen - und durch stärkere optische Glie-
derung der langgestreckten Fassaden. Helle
und dunklere Putzbänder von Fenster- bzw.
Brüstungsbreite umziehen die Baukörper. Die
Mittelachsen der Eingangsbereiche sind
durch aufgelegte Klinkerbänder in abge-
schwächt expressionistischen Formen ver-
ziert, die Türen selbst sind durch profilierte
Klinkereinfassungen gerahmt.
HERMANN-LÖNS-PARK
Das den Stadtteil Kleefeld im Osten abschlie-
ßende ehemalige sumpfige Wiesengelände,
das den östlichen Eilenriedeausläufer am
Kirchröder Turm mit dem Tiergarten in Kirch-
rode verbindet, wurde 1936 unter Leitung von
Kari Elkart zu einer Parklandschaft umgestal-
tet. Man hatte das Vorbild niedersächsischer
Auen vor Augen und baute die Tonkuhlen der
Stadtziegelei zu Teichen aus (Anna-Teich).
Nördlich grenzen an den Hermann-Löns-Park
Schrebergärten und das 1937 eröffnete Klee-
felder Bad an, die Bestandteil der einheitlichen

gärtnerischen Konzeption sind. Bereits bei der
Anlage des Parks vorhanden war ein auf pri-
vatem Grundstück gelegenes Wohnhaus
(Hermann-Löns-Park 5), das als Wohnhaus
eines Försters um 1902 errichtet wurde. Der
Putzbau auf hohem Quadersockel zeigt in der
Verwendung unterschiedlicher Materialien
und Fensterformen, der bewegten Gliederung
des Gesamtbaukörpers und den einzelnen
Dekorelementen Anklänge an eine vom Ju-
gendstil geprägte Architektur.
Kurz nach der Fertigstellung des Parks wur-
den 1938 aus Wettmar ein 1720 datiertes Hal-
lenhaus hierher versetzt, das als Gaststätte
umgebaut wurde. Dicht dabei steht ein 1939
hier aufgebauter Speicher von 1637, der von
einem Eystruper Bauernhof stammt, der Jo-
hann Duve gehört haben soll.
Die auf einer kleinen künstlichen Anhöhe er-
richtete „Alte Mühle“ ist eine Bockwindmühle,
die Mühlenbaumeister Hans Behrendts 1701
auf dem Bärenrondell am Aegidientor baute.
Nach verschiedenen Umsetzungen innerhalb
Hannovers und in den Celler Raum steht sie
seit 1938 im Hermann-Löns-Park.

Berckhusenstraße 67, 65ff., Ecke Schaperplatz 1,
Wohnhäuser, 1925/26, Architekt A. Haro


Sievertstraße 12-20, Wohnhäuser, um 1928


Schaperplatz 2/Ecke Berckhusenstraße 69, 71 ff.,
Wohnhäuser, 1926/28, Architekt A. Haro


Sievertstraße 14-17, Wohnhäuser, um 1928


Hermann-Löns-Park 3, Wohnwirtschaftsgebäude


Weiterhin gehört zu dieser museal zusam-
mengetragenen Baugruppe ein mit Inschrift
und Datierung 1750 versehener Grenzstein
des hannoverschen Weidegebiets. Der Hude-
und Weidestein stand einst an der Schierholz-
straße (Groß-Buchholz).
27 OSTERFELD

Der Stadtteil Osterfeld wird von Kleefeld,
Groß-Buchholz und Misburg eingeschlossen
und liegt beidseitig der Misburger Straße. Mit
der Eingemeindung von Buchholz und Both-
feld 1907 gelangte auch der Bereich des heu-
tigen Stadtteils Osterfeld nach Hannover.
Das Gebiet war bis in die Mitte der dreißiger
Jahre dieses Jahrhunderts nahezu unbebaut.
Es bestand im wesentlichen aus Weideland
und Wäldern. 1936 wurde der Bereich südlich
des Misburger Damms bis zum Lüneburger
Damm als Bebauungsgebiet für Ein- und
Zweifamilienhäuser ausgewiesen. Die übrige
Bebauung entstand nach 1945. Das Gebiet
nördlich der Misburger Straße wurde erst ab
1970 bebaut.

Hermann-Löns-Park 3, Bockwindmühle, 1701


Hermann-Löns-Park 5, Wohnhaus, um 1902


91
 
Annotationen