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Ness, Wolfgang
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 10, Teil 2): Stadt Hannover — Braunschweig, 1985

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https://doi.org/10.11588/diglit.44415#0169

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see herstellt. Der Blick wird auf das gegen-
überliegende ehemalige Hauptportal der
Leichtmetallwerke freigegeben, das ähnlich
dem Durchgang arkadenartig gestaltet ist. Die
Randbebauung des „Terrassenhofes“ be-
steht aus schlichten viergeschossigen Klin-
kerbauten mit Satteldächern.
Als städtebauliche und gestalterische „Ant-
wort“ auf die Platzsituation wurden die östlich
gegenüberliegenden Eckbauten Friedrich-
Ebert-Straße/Konrad-Hänisch-Straße in der
Breite des Platzes aus der Straßenfluchtlinie
zurückgezogen, so daß die Raumsituation
über die breite Hauptstraße hinaus wirken
kann.
Ein besonders herausragendes Einzelbau-
werk wurde um 1927 von den Architekten
Schmidt und Niendecker am Ricklinger Stadt-
weg 50/52 errichtet. Vermutlich sollte ein städ-
tebaulicher Bezug zur Bebauung des HAWA-
Geländes hergestellt werden, indem das
Gebäude in die Achse des Bangemannweges
(ursprünglich eine Hauptquerverbindung des
Gebietes) plaziert wurde. Das dreigeteilte,
symmetrisch gestaltete Hochhaus besteht
aus zwei siebengeschossigen Baukörpern,
die einen sechsgeschossigen Mittelteil ein-
schließen. Die Außenbauten sind mit schlich-
tem Klinkermauerwerk verkleidet und im Atti-
kageschoß durch ein markantes, erhabenes
Zickzackband betont. Der Mitteltrakt nimmt im
Erdgeschoß einen dreiteiligen Durchgang auf.
Über den laubengangähnlichen Loggien im
ersten bis vierten Obergeschoß schließt ein
hohes Attikageschoß mit einfachem Klinker-
muster den Baukörper ab. Der Gesamtbau
gehört zu den bedeutendsten Einzelobjekten,
die in dieser Form in den zwanziger und dreißi-
ger Jahren in Hannover errichtet wurden.
DAS MASCHGEBIET
Die oben genannte Eisenbahnlinie Hanno-
ver-Altenbeken, die seit 1872 zwischen Lin-
den und Ricklingen vorbeiführte, mußte im Be-
reich der Leine- und Ihmemasch aufgrund der
häufigen Überschwemmungen und der un-
günstigen Bodenverhältnisse auf einer erhöh-
ten Strecke geführt werden. Von der heute im
Stadtgebiet nicht mehr existierenden Bahnli-
nie (vgl. auch 04 Südstadt) ist als letztes Relikt
nur der Bahndamm in der Masch mit den Brük-
ken über die Leine und die Ihme erhalten. Der
Damm ist heute als alleeartige Fußwegverbin-
dung von Ricklingen zum Maschsee ausge-
baut. Die Brücken sind genietete Stahlfach-
werkträger in abgeknickter Trapezform, im
Bereich der Ihme über drei Felder, über die
Leine als Einfeldträger verlaufend. An eine ur-
sprünglich zweite, parallel laufende Spur erin-
nern noch die breiten Sandsteinwiderlager
beider Brücken. Die anstelle der alten Strecke
im Jahre 1909 eröffnete neue Bahnlinie (Gü-
terumgehungsbahn) führt heute südlich um
den Maschsee herum und trifft am ehemali-
gen Bahnhof Fischerhof auf die ursprüngliche
Trasse. Zwei Brücken dieser Bahn sind im
Stadtteil Ricklingen besonders zu erwähnen:
die Doppelbrücke über die Ihme, mit jeweils
drei trapezförmigen Stahlfachwerkträgern
und die Brücke über die Stammestraße, aus
Dreifeldvollwandträgern in Stahl bestehend.
Beide Brücken ruhen auf gestalteten Sand-

Bebauungsplan des „Hawa-Geländes“ (Elkart, S. 15)


Friedrich-Ebert-Platz, Blick in die Bebelstraße


Stammestraße, Eisenbahnbrücke, 1909


Ricklinger Stadtweg 50/52, Wohnhaus, um 1927, Architekten Schmidt und Niendecker


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