Räumlich wird der Kirchhof durch die Bau-
ten südlich der Straße IN DER WELLE 3, 5
und 7 begrenzt. Von baugeschichtlicher
Bedeutung ist der in Anlehnung an die Han-
noversche Schule errichtete Ziegelbau IN
DER WELLE 7 aus dem Jahre 1863. Der
Entwurf wird Hase zugeschrieben. Das
zweigeschossige, als Schulbau auf hohem
Sandsteinsockel mit längsrechteckigem
Grundriß erstellte Gebäude ist mit Ziegel-
ziersetzungen und Formsteinen reich ge-
schmückt. Lisenen gliedern die Traufseiten
in sechs Feldern, die im Erdgeschoß ein
großes Korbbogenfenster und im Oberge-
schoß zwei schmalere ebenfalls korbbogige
Fenster aufnehmen. Die beiden Giebelsei-
ten sind ebenfalls durch Lisenen gegliedert
und von einem abgetreppten Schaugiebel
bekrönt. In direkter Nachbarschaft steht auf
demselben Grundstück ein Niederdeut-
sches Hallenhaus in Vierständerbauweise
mit einem im Dach höher gezogenen Kam-
merfach. Das nur im Dielentor leicht verän-
derte Gebäude mit ausgemauerten Gefa-
chen stammt vermutlich aus der gleichen
Zeit wie das 1794 nach dem Brand erbaute
Hallenhaus in Vierständerbauweise unter
Gestorf, In der Welle 4,
Pfarrhaus, um 1820
Gestorf, Im Kloster 5,
Wohnhaus, spätes 18. Jh.
Gestorf, Gografenwinkel 1,
Wohnhaus, Mitte 19. Jh.
Halbwalmdach IN DER WELLE 3. Der Ein-
fluß des Ackerbürgertums ist an diesem
zweigeschossigen, z.T. stockwerksartig ab-
gezimmerten Gebäude durch den Anbau
der Utlucht am Nordgiebel zu erkennen.
Der zweistöckig abgezimmerte Wandstän-
derbau IN DER WELLE 5 wurde um die Mit-
te des 19. Jh. errichtet. Mit zu der Gruppe
baulicher Anlagen gehört die etwas zurück-
liegende Hofstelle IM BAUMHOF 2. Hallen-
haus und Scheune stammen aus der Zeit
um 1820. Der Wirtschaftsgiebel des Vier-
ständerbaues wurde um die Jahrhundert-
wende verändert.
In seinen Proportionen eigentümlich mutet
der auf quadratischem Grundriß erbaute,
zweistöckig abgezimmerte Vierständerbau
im GOGRAFENWINKEL 1 an. Die Fassaden
des fast kubischen Baukörpers unter Halb-
walmdach sind durch das regelmäßige
Fachwerk, die liegenden Gefache mit roten
Ziegelausmauerungen, die Fensterauftei-
lung und das mittige Dielentor symmetrisch
gegliedert. Das Gebäude stammt aus der
Mitte des 19. Jh.
Westlich der Hüpeder Straße liegt in dem
Seitenweg IM KLOSTER 5 ein zweistöckig
abgezimmerter Wandständerbau unter
Halbwalmdach mit verputzten Gefachen. Er
wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jh.
errichtet. Sein nördlicher Teil ist vermutlich
älter. Bemerkenswert an dem auf längs-
rechteckigem Grundriß erstellten Gebäude
ist die Nutzung als Doppelwohnhaus mit
zwei traufseitigen Eingängen.
Wie im übrigen Calenberger Land waren die
Vollmeierhöfe auch in Gestorf zahlreich ver-
treten. Im 16. Jh. übernahmen alteingeses-
sene Adelsfamilien Vollmeierhöfe, aus de-
nen die Rittergüter hervorgingen. Die Guts-
anlagen wurden im 19. Jh. durch die rei-
chen landwirtschaftlichen Erträge, die mit
dem aufgenommenen Rübenanbau erzielt
werden konnten, erheblich erweitert. Die
Eigentümer investierten in den Neubau und
die Restaurierung baulicher Anlagen. Daher
bestimmen vorwiegend Bauten aus dieser
Zeit das Bild der Güter in Gestorf. Die wohl
größte Gutsanlage ist das Anwesen in der
NEUSTADTSTRASSE 14 und der HANNO-
VERSCHE STRASSE 32, in dessen Herren-
Gestorf, in der Welle 7,
ehern. Schule, 1863
Gestorf, In der Welle 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1794
♦
Gestorf, Neustadtstraße 14, ehern. Gut, Herrenhaus
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ten südlich der Straße IN DER WELLE 3, 5
und 7 begrenzt. Von baugeschichtlicher
Bedeutung ist der in Anlehnung an die Han-
noversche Schule errichtete Ziegelbau IN
DER WELLE 7 aus dem Jahre 1863. Der
Entwurf wird Hase zugeschrieben. Das
zweigeschossige, als Schulbau auf hohem
Sandsteinsockel mit längsrechteckigem
Grundriß erstellte Gebäude ist mit Ziegel-
ziersetzungen und Formsteinen reich ge-
schmückt. Lisenen gliedern die Traufseiten
in sechs Feldern, die im Erdgeschoß ein
großes Korbbogenfenster und im Oberge-
schoß zwei schmalere ebenfalls korbbogige
Fenster aufnehmen. Die beiden Giebelsei-
ten sind ebenfalls durch Lisenen gegliedert
und von einem abgetreppten Schaugiebel
bekrönt. In direkter Nachbarschaft steht auf
demselben Grundstück ein Niederdeut-
sches Hallenhaus in Vierständerbauweise
mit einem im Dach höher gezogenen Kam-
merfach. Das nur im Dielentor leicht verän-
derte Gebäude mit ausgemauerten Gefa-
chen stammt vermutlich aus der gleichen
Zeit wie das 1794 nach dem Brand erbaute
Hallenhaus in Vierständerbauweise unter
Gestorf, In der Welle 4,
Pfarrhaus, um 1820
Gestorf, Im Kloster 5,
Wohnhaus, spätes 18. Jh.
Gestorf, Gografenwinkel 1,
Wohnhaus, Mitte 19. Jh.
Halbwalmdach IN DER WELLE 3. Der Ein-
fluß des Ackerbürgertums ist an diesem
zweigeschossigen, z.T. stockwerksartig ab-
gezimmerten Gebäude durch den Anbau
der Utlucht am Nordgiebel zu erkennen.
Der zweistöckig abgezimmerte Wandstän-
derbau IN DER WELLE 5 wurde um die Mit-
te des 19. Jh. errichtet. Mit zu der Gruppe
baulicher Anlagen gehört die etwas zurück-
liegende Hofstelle IM BAUMHOF 2. Hallen-
haus und Scheune stammen aus der Zeit
um 1820. Der Wirtschaftsgiebel des Vier-
ständerbaues wurde um die Jahrhundert-
wende verändert.
In seinen Proportionen eigentümlich mutet
der auf quadratischem Grundriß erbaute,
zweistöckig abgezimmerte Vierständerbau
im GOGRAFENWINKEL 1 an. Die Fassaden
des fast kubischen Baukörpers unter Halb-
walmdach sind durch das regelmäßige
Fachwerk, die liegenden Gefache mit roten
Ziegelausmauerungen, die Fensterauftei-
lung und das mittige Dielentor symmetrisch
gegliedert. Das Gebäude stammt aus der
Mitte des 19. Jh.
Westlich der Hüpeder Straße liegt in dem
Seitenweg IM KLOSTER 5 ein zweistöckig
abgezimmerter Wandständerbau unter
Halbwalmdach mit verputzten Gefachen. Er
wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jh.
errichtet. Sein nördlicher Teil ist vermutlich
älter. Bemerkenswert an dem auf längs-
rechteckigem Grundriß erstellten Gebäude
ist die Nutzung als Doppelwohnhaus mit
zwei traufseitigen Eingängen.
Wie im übrigen Calenberger Land waren die
Vollmeierhöfe auch in Gestorf zahlreich ver-
treten. Im 16. Jh. übernahmen alteingeses-
sene Adelsfamilien Vollmeierhöfe, aus de-
nen die Rittergüter hervorgingen. Die Guts-
anlagen wurden im 19. Jh. durch die rei-
chen landwirtschaftlichen Erträge, die mit
dem aufgenommenen Rübenanbau erzielt
werden konnten, erheblich erweitert. Die
Eigentümer investierten in den Neubau und
die Restaurierung baulicher Anlagen. Daher
bestimmen vorwiegend Bauten aus dieser
Zeit das Bild der Güter in Gestorf. Die wohl
größte Gutsanlage ist das Anwesen in der
NEUSTADTSTRASSE 14 und der HANNO-
VERSCHE STRASSE 32, in dessen Herren-
Gestorf, in der Welle 7,
ehern. Schule, 1863
Gestorf, In der Welle 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1794
♦
Gestorf, Neustadtstraße 14, ehern. Gut, Herrenhaus
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