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fand. Sicher ist, daß hier schon im 12. Jh.
eine Kirche aus Stein stand. Der Westturm
mit dem ins Achteck geführten Helm der
heutigen Kirche KIRCHSTRASSE 11 zeigt
Spuren aus dieser Zeit. Bearbeitung und
Form der Quader, des Sockelprofils und die
Behandlung der Teilungssäulen mit palmet-
tengeschmückten Würfelkapitellen in den
rundbogigen Schallöchern sind romani-
schen Ursprungs. Bei Ausschachtungsar-
beiten von 1958 wurden Fundamente des
einstigen Langhauses gefunden, die eben-
falls aus der Gründungszeit der Kirche
stammen. Die Umfassungsmauern des
Saalbaues in Bruchsteinmauerwerk mit vier-
seitigem Chorabschluß im Osten stammen
aus der ersten Hälfte des 17. Jh. Der Wie-
deraufbau erfolgte nach der Zerstörung
durch Tillysche Truppen. Ein historisieren-
des Portal erschließt in der westlichen Ach-
se das Schiff. 1874 wurde das Kircheninne-
re nach Planungen von C. W. Hase erneuert.
Die Eingänge wurden verlegt, mit der Erhö-
hung der Umfassungsmauern die rundbogi-
gen Fenster vergrößert, der Dachstuhl und
die Raumdecke erneuert. Empore, Gestühl
und die Orgel wurden ersetzt.

Springe, Saupark,
Forsthaus Mühlenbrink, 1836


Volksen, Steinhauer Straße,
Brunnen


Volksen, Steinhauer Straße 9,
Wohnhaus, 1890


Im Ortskern sind nur wenige Fachwerkge-
bäude in Vierständerbauweise erhalten. Ei-
nes davon ist das kleine Hallenhaus in der
STEINHAUERSTRASSE 35 aus dem Jahre
1804. Der auf fast quadratischem Grundriß
errichtete Fachwerkbau unter Halbwalm-
dach mit verputzten Gefachen und mit Zie-
gel behängtem Giebeltrapez ist ein um die-
se Zeit in weiten Bereichen unseres Land-
kreises bei der Ansiedlung von Kleinbauern
und Handwerkern häufig verwendeter
Haustyp. Die sparsame Verwendung des
Fachwerks mit den fast quadratischen Ge-
fachen ist als recht frühes Beispiel dieser
Bauweise anzusehen. Ebenfalls aus der er-
sten Hälfte des 19. Jh. stammt das Wohn-
haus der Hofanlage in der ALTE TÖPFER-
STRASSE 14, ein zweistöckiger Wandstän-
derbau unter Halbwalmdach mit roten Zie-
gelausmauerungen der Gefache. Das in sei-
nem räumlichen und konstruktiven Gefüge
veränderte Wohnhaus bildet zusammen
mit den landwirtschaftlichen Nebengebäu-
den eine Gesamtheit baulicher Anlagen.
Fast baugleich sind die Wohnhäuser in
Ziegel mit kleinem mittigen Erkerhaus in
der STEINHAUERSTRASSE 23 und BOHL-

Völksen, Kirchstraße 11,
Kirche, 17. Jh.


Volksen, Kirchstraße 9,
Pfarrhaus, 1854


WEG 22. Die zweigeschossigen Wohnhäu-
ser sind vertikal durch vier Fensterachsen
mit korbbogigen Fensteröffnungen, durch
das leicht vorspringende Erkerhaus mit mit-
tigem Eingang und horizontal durch um-
laufende Geschoßgesimse gegliedert. Mit
den landwirtschaftlichen Nebengebäuden
in Ziegel, z.T. mit aufgesetztem Kniestock
in Fachwerk, gehört die Hofanlage in der
STEINHAUERSTRASSE 23 zu einer Reihe
von Dreiseithöfen, die etwa seit Mitte
des 19. Jh. die freistehenden Einzelbauten
in Vierständerbauweise ablösten. Von
städtischem Gepräge ist das einge-
schossige Wohnhaus in der STEINHAUER-
STRASSE 9.
Der Gemeinde-Friedhof wurde im vergange-
nen Jahrhundert IN DER AHNT im Südwe-
sten der Ortschaft angelegt. Der jüdische
Friedhof in der Straße SPIELBURG weist ein
Grab von 1835 auf. Seine Erstbelegung ist
nicht bekannt.
Ortskarte Seite 164/165

Volksen, Steinhauer Straße 23,
Hofanlage, Wohnhaus, 1900


Volksen, Steinkrügerweg 2 und 4,
ehern. Gut, Herrenhaus


Volksen, Steinhauer Straße 35,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1804


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