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Krumm, Carolin [Editor]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0245
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ISERNHAGEN, F.ß. / KZ. SUZGDORF
Hof- / HofofwftouolAzr, 1707 / M. 1i loo

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Kircher Bauerschaft, Dorfstraße 16, Grundriss, Ansichten, Schnitt und Detail des Hopfenspeichers, in: G. Traber:
Alte bäuerliche Nebengebäude in Nordniedersachsen. Diss. Braunschweig 1958

Schließlich umschreiben nur wenige massive
Bauten der Jahrhundertwende den vielerorts im
Landkreis zu beobachtenden zunehmenden
Wohlstand der bäuerlichen Bewohnerschaft,
der sich in auffallenden massiven Wohnteilen
und repräsentativen Versatzstücken auch bau-
lich äußerte. Die in Ziegelbauweise erstellten
Wohnteile der Zeit um 1900 zeigen sich zumeist
zweigeschossig, durch Mittelrisalite, Zwerch-
häuser oder Erker akzentuiert, ohne aber den
baulichen Zusammenhang zu den zugehörigen
Wirtschaftsgebäuden vollends aufzugeben
(z.B. Nr. 73). Dem Bautyp reiner Wohngebäude
folgen die traufständigen Ziegelbauten Nr. 65
und Nr. 37 (um 1905), beide in bekannter
Weise durch einen zwerchhausartig in das
Satteldach rückbindenden Mittelrisalit gestaltet.
Ungefähr zehn Jahre später wurde wohl der
polygonale Eckturm dem Wohnhaus Nr. 37
angefügt und die aus gekuppelten Vorhang-
bögen gebildete Kunststeineinfriedung ge-
schaffen, eine seltene und aufwendige Form
einer privaten Umgrenzung.
Ungewöhnlich für die Isernhagener Bauer-
schaften präsentiert sich das Vierständerhal-
lenhaus Hagenstraße 8, ein Wohnwirtschafts-
gebäude des Jahres „1752”; fehlende Kopf-
bänder oder Kopfwinkelhölzer unterstreichen
wie auch die Konstruktion des gerasterten
Steilgiebels (Fußbänder!) anstelle des regional-
typischen Scheingeschossgiebels, dass die
Geschichte dieses Gebäudes nicht in Isern-
hagen, sondern in Gehrden begann. Das 1998
abgebaute Hallenhaus wurde beim Wiederauf-
bau gesamtheitlich zu Wohnzwecken ausge-
baut und dementsprechend sein Dielentor
durch eine Glasfront ersetzt.

Kirchhorst, Königl. Preuss. Landes-Aufnahme 1896, Ausschnitt, Vergrößerung (Landesvermessung und Geo-
basisinformation Niedersachsen)


ISERNHAGEN/K1RCHHORST

Die heutige Gemeinde Kirchhorst nordöstlich
von Hannover zwischen den Autobahnen A7
und A37 auf einer flachen Geestinsel der
Warmbüchener Moor-Geest gelegen, vereinigt
die Dörfer Großhorst, Kirchhorst und Stelle in
sich.
Alle drei Ortsteile galten als sog. „Junkerdörfer”,
da sie kein Hägerrecht wie die Hagendörfer
besaßen, sondern in weiten Teilen Grundherren
unterstanden, so Stelle den Herren von Alten,
Horst und Großhorst den Herren von Cramm.
Lange Zeit war allerdings die verwaltungstech-
nische Zugehörigkeit der Dörfer des Hörster
Kirchspieles (Kirchhorst, Großhorst, Altwarm-
büchen) ungeklärt, sie wurde von der Vogtei
Burgwedel und dem Amt Burgdorf gleicherma-
ßen beansprucht - ein Streit, den man erst
1629 zugunsten Burgwedels entschied.
Die Kurhannoversche Landesaufnahme 1781
verzeichnet „Großen Horst” mit zehn, die klei-
nen Haufendörfer Kirchhorst und Stelle mit je
zwölf Feuerstellen und veranschaulicht, dass
alle drei an der damals noch projektierten Post-
straße von Hannover nach Celle lagen, jeweils
durch einige Langfluren voneinander getrennt.
Die unmittelbare Umgebung der drei 1928 ver-
einigten Dörfer bestimmten die Flachmoor-

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