Ahlten, Hannoversche Straße 25, Wohnhaus der Hofanlage
und nicht durch den Ahltener Wald, darüber
hinaus grenzte das Amt Coldingen westlich und
nicht nördlich an die Vogtei Ilten an. So spricht
vieles dafür, dass diese Steine zu unbekannter
Zeit an ihren heutigen Standort verbracht wur-
den.
LEHRTE/ ALIGSE
Aligse entwickelte sich als kleines Haufendorf
am Rande des in die Burgdorfer Aue einmün-
denden Bruchgrabens, nur wenige Kilometer
vom damaligen Dorf Lehrte im Süden entfernt.
Heute durchkreuzt die Bundesstraße B 443 den
Ort, in einigem Abstand von der Eisenbahn-
trasse Lehrte/Celle (seit 1892 mit Haltepunkt in
Aligse) begleitet.
Bereits zu historischen Zeiten bildete sich die
nach Süden zuspitzende Straßengabelung he-
raus, die noch heute die Ortsstruktur dominiert
und bereits die Kurhannoversche Landesauf-
nahme 1781 in gleicher Form verzeichnet. 1286
als „Aldagessem” erstmals genannt, durchlief
Aligse eine relativ ruhige Geschichte eines klei-
nen Bauerndorfes, das lediglich im Zuge einiger
Grenzschwierigkeiten zwischen den Fürsten-
tümern Lüneburg und Calenberg, die im Aligser
Raum aufeinander trafen, einige Unruhe erlebte
(seit 1421 Vogtei Burgdorf). Angeblich erweiter-
te sich der Ort erst im 15. oder 16.Jh. über die
Dammstraße in östliche Richtung und erfuhr
weitere Vergrößerungen im späten 19.Jh. mit
dem Eisenbahnbau und der Einrichtung einer
eigenen Station.
Der Gesamteindruck Alt-Aligses wird vornehm-
lich durch den alten und dichten Baumbestand
getragen, der bereits an der spitzwinkligen
Gabelung den Besucher empfängt und ihn ent-
lang der Peiner Heerstraße sowie den Gassen
Im Bruche, Im Bauernwinkel und entlang der
Aligser Dorfstraße begleitet. An diesen Straßen-
zügen ballen sich noch zahlreiche alte Gehöfte,
während der über die Dammfeldstraße (B 443)
rollende Durchgangsverkehr zahlreiche Moder-
nisierungen, Umgestaltungen oder aber moder-
ne Verdichtungen nach sich zog.
Der wohl lange Zeit als Eichenbrink genutzte
lang gezogene Hain (heute: Eichen, Linden,
Kastanien) in der spitzwinkligen Straßengabe-
lung lässt allein aufgrund seiner imposanten
Größe seine einstige Bedeutung als Bau- und
Brennholzlager, aber auch zur Holzung der
Schweinemast erahnen (Unter den Eichen).
Wie allgemein üblich, errichtete man hier das
Gefallenen-Ehrenmal, da die anstehenden
Eichen als Symbol „deutscher Kraft und Stärke“
einem Kriegermai nach damaligen Vorstellun-
gen per se den angemessenen Rahmen verlei-
hen. So entstand unmittelbar am Rande des
Löschteiches um 1920 ein Ehrenmal zur
Erinnerung an die Toten des Ersten Weltkrie-
ges, ein auf einer markanten Bodenwelle insze-
niertes, über zwei Treppen erschlossenes
Pfeilermal, das man um 1950/60 um zwei frei
stehende Mauerwangen mit Namentafeln der
im Zweiten Weltkrieg Gefallenen ergänzte.
Leider wurde das dahinter platzierte Geschütz -
wie so oft im Landkreis - entfernt; nur drei
Aligse, Peiner Heerstraße 36, Wohnwirtschaftsgebäude, „1739"
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