Die wohl geschichtsträchtigste Stelle Sievers-
hausens befindet sich genau am gegenüberlie-
genden westlichen Ortsrand, markiert von
einem hohen pfeilerartigen Granitblock (Moritz-
weg). Das heute den Rand des Ortsfriedhofes
und den Übergang zu den freien Feldern der
Umgebung bezeichnende Erinnerungsmai von
1853 gedenkt der tragischen Verwundung des
Kurfürsten Moritz im Jahr 1553. Ein Linden-
kranz und ein eiserner Staketenzaun umlaufen
die Stelle, an der am 9. Juli 1553 den Kurfürs-
ten Moritz von Sachsen in der bereits oben
beschriebenen Sievershausener Schlacht die
Kugel traf, an deren Verwundung er zwei Tage
später verstarb. Das Ehrenmal erinnert zugleich
an eine der größten auf niedersächsischem
Terrain ausgefochtenen Schlachten, die etwa
4.500 Soldaten auf den Feldern zwischen den
benachbarten Dörfern Arpke und Sievershau-
sen das Leben kostete. An ihre Massengräber
wohl auf freiem Feld erinnert heute noch der
Gemarkungsname „Heldenkuhle”.
Zwei weitere westlich des alten Dorfes bzw. im
Umfeld des Hämeier Waldes aufgehende
Steine berichten von anderen Stationen
Sievershausener Ortsgeschichte, darunter ein
am Ostrand des Waldes platzierter, eher unauf-
fälliger pfeilerförmiger Monolith, seitlich mit den
Buchstaben „P” und „M” bezeichnet. Der Stein
markierte die Grenze zwischen dem Amt
P[eine] und dem Amt Mfeinersen] und somit
auch die Grenze zwischen den seit Jahr-
hunderten verfeindeten Fürstentümern bzw.
dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg
und dem Hochstift Hildesheim. Der Stein -
1771 gesetzt - war der fünfundzwanzigste in
einer Reihe auf Sicht platzierter Grenzsteine.
Der durch Zufall an anderer Stelle wiederaufge-
fundene Stein wurde 1982 vom Heimatbund
Niedersachsen an ursprünglicher Stelle neu
errichtet (vgl. hierzu Lehrte-Arpke, Haimar-
Stiege).
Einige Meter weiter östlich erinnert ein aus
Bruchsteinen geschichtetes Denkmal an die
Aktivitäten des in den Jahren 1927/29 durch-
geführten Wegebaus; der sog. Stein am
Richardsplatz trägt die zeittypische Inschrift
„Einigkeit/macht stark”. Schließlich gedenkt ein
unmittelbar an der Eisenbahntrasse aufgehen-
des Pfeilermal dem „Ober=Steuer=Rath C: We-
demeyer”, gesetzt von dessen „Jagdfreunden”
1856.
Folgt man - zurück in Sievershausen - der in
Richtung Ambostel verlaufenden John-F.-
Kennedy-Straße, so führt der Weg vorbei an
einem Ziegelwohnhaus der Zeit um 1890/1900
(Nr. 10), dessen Fassade in damals beliebter
Weise Zierziegelsetzungen in den Fensterbrüs-
tungen und entlang der Geschossgesimse
beleben. Südlichstes Baudenkmal des Ortes ist
schließlich der heute von einem Neubaugebiet
umschlossene Altenteiler Vor dem Heeßel 14,
ein Fachwerkbau wohl aus der Zeit um bzw.
nach der Mitte des 19.Jh.; das ausgesprochen
klein dimensionierte Wohnwirtschaftsgebäude
gehörte ursprünglich zu den östlichsten Bauten
der zu Sievershausen benachbarten Siedlung
Röddenserbusch.
Sievershausen, Oelser Straße 24, Wohnwirtschaftsgebäude, „1828"
Sievershausen, Moritzweg, Erinnerungsmai von 1853
313
hausens befindet sich genau am gegenüberlie-
genden westlichen Ortsrand, markiert von
einem hohen pfeilerartigen Granitblock (Moritz-
weg). Das heute den Rand des Ortsfriedhofes
und den Übergang zu den freien Feldern der
Umgebung bezeichnende Erinnerungsmai von
1853 gedenkt der tragischen Verwundung des
Kurfürsten Moritz im Jahr 1553. Ein Linden-
kranz und ein eiserner Staketenzaun umlaufen
die Stelle, an der am 9. Juli 1553 den Kurfürs-
ten Moritz von Sachsen in der bereits oben
beschriebenen Sievershausener Schlacht die
Kugel traf, an deren Verwundung er zwei Tage
später verstarb. Das Ehrenmal erinnert zugleich
an eine der größten auf niedersächsischem
Terrain ausgefochtenen Schlachten, die etwa
4.500 Soldaten auf den Feldern zwischen den
benachbarten Dörfern Arpke und Sievershau-
sen das Leben kostete. An ihre Massengräber
wohl auf freiem Feld erinnert heute noch der
Gemarkungsname „Heldenkuhle”.
Zwei weitere westlich des alten Dorfes bzw. im
Umfeld des Hämeier Waldes aufgehende
Steine berichten von anderen Stationen
Sievershausener Ortsgeschichte, darunter ein
am Ostrand des Waldes platzierter, eher unauf-
fälliger pfeilerförmiger Monolith, seitlich mit den
Buchstaben „P” und „M” bezeichnet. Der Stein
markierte die Grenze zwischen dem Amt
P[eine] und dem Amt Mfeinersen] und somit
auch die Grenze zwischen den seit Jahr-
hunderten verfeindeten Fürstentümern bzw.
dem Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg
und dem Hochstift Hildesheim. Der Stein -
1771 gesetzt - war der fünfundzwanzigste in
einer Reihe auf Sicht platzierter Grenzsteine.
Der durch Zufall an anderer Stelle wiederaufge-
fundene Stein wurde 1982 vom Heimatbund
Niedersachsen an ursprünglicher Stelle neu
errichtet (vgl. hierzu Lehrte-Arpke, Haimar-
Stiege).
Einige Meter weiter östlich erinnert ein aus
Bruchsteinen geschichtetes Denkmal an die
Aktivitäten des in den Jahren 1927/29 durch-
geführten Wegebaus; der sog. Stein am
Richardsplatz trägt die zeittypische Inschrift
„Einigkeit/macht stark”. Schließlich gedenkt ein
unmittelbar an der Eisenbahntrasse aufgehen-
des Pfeilermal dem „Ober=Steuer=Rath C: We-
demeyer”, gesetzt von dessen „Jagdfreunden”
1856.
Folgt man - zurück in Sievershausen - der in
Richtung Ambostel verlaufenden John-F.-
Kennedy-Straße, so führt der Weg vorbei an
einem Ziegelwohnhaus der Zeit um 1890/1900
(Nr. 10), dessen Fassade in damals beliebter
Weise Zierziegelsetzungen in den Fensterbrüs-
tungen und entlang der Geschossgesimse
beleben. Südlichstes Baudenkmal des Ortes ist
schließlich der heute von einem Neubaugebiet
umschlossene Altenteiler Vor dem Heeßel 14,
ein Fachwerkbau wohl aus der Zeit um bzw.
nach der Mitte des 19.Jh.; das ausgesprochen
klein dimensionierte Wohnwirtschaftsgebäude
gehörte ursprünglich zu den östlichsten Bauten
der zu Sievershausen benachbarten Siedlung
Röddenserbusch.
Sievershausen, Oelser Straße 24, Wohnwirtschaftsgebäude, „1828"
Sievershausen, Moritzweg, Erinnerungsmai von 1853
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