wurde. Die Pfosten des kantig ausgelegten
Korbbogentores dekorieren farblich unterlegte
Lebensbaumschnitzereien, die in ähnlicher
Weise auch das Tor des Haupthauses Im Dorn
2 dekorieren; die Sockelzone des in gleichmä-
ßig großen Gefachen abgezimmerten, fast bün-
digen Wirtschaftsgiebels zeigt Holzbohlenaus-
fachungen, eine Eigenart der Neustädter
Region.
Unter den zumeist in Ziegelbauweise errichte-
ten Quereinfahrtsscheunen des entwickelten
19.Jh. (Auf den Äckern 3: „1894”; Im Dorn 6:
„1911”; Im Dorn 8: „1911”) ist die um 1860
datierende Längsdurchfahrtsscheune Im
Dorn 8 aufgrund ihrer intakten Fachwerk-
konstruktion hervorzuheben; möglicherweise
wurde sie ursprünglich als Wohnwirtschafts-
gebäude erbaut, dessen innere Ständerreihen
wohl beim Umbau zur Scheune entfernt wur-
den.
NEUSTADT A. RBGE./BASSE
Wie Averhoy so entwickelte sich auch Basse
ca. sechs Kilometer nordöstlich von Neustadt
inmitten der Leinemasch bzw. im Zentrum einer
weitläufigen Leineschleife. Das gegen Westen
durch den Flusslauf begrenzte und häufiger von
ihm auch bedrängte Haufendorf vermittelt ge-
gen Osten zu sandigen Böden mit Restwald-,
Wiesen- und Weidenflächen der Auterniede-
rung. Heute durchzieht es die Landesstraße L
123, die zum mäandrierenden Leinelauf in etwa
parallel verläuft.
Bereits um 1000 urkundlich erwähnt, gründeten
die Grafen von Wölpe im 12.Jh. hier eine
Kirche, die Basse für einige Zeit zum Mittel-
punkt eines eigenen Kirchspiels erstarken ließ.
Der bald auch zum Vogteisitz erhobene Ort
durchlebte eine lebhafte Geschichte wechseln-
der Herrschaftszugehörigkeit, bevor er nach
stetigem Wechsel 1705 schließlich an das Kur-
fürstentum Hannover fiel.
Das um einen Straßenbogen gewachsene
Haufendorf hat sich seit seiner Kartierung 1771
nur unwesentlich vergrößert; noch heute ist ein
sehr ländlicher Ortskern entlang der bogigen
Kirchstraße oberhalb der Leine von dem
nördlicheren Kernbereich entlang der Basser
Straße zu unterscheiden, die gegen Osten im
19.Jh. ortsuntypisch geradlinig weitergeführt
wurde.
Die ca. drei Meter über einer Leineschleife in
landschaftlich bestechender Lage aufgehende
Kirche Kirchstr. 12 wurde nach Aussagen
schriftlicher Quellen schon im 12.Jh. gegründet,
1688/89 nach Kriegseinwirkungen jedoch maß-
geblich erneuert. Vom romanischen Ur-
sprungsbau zeugt nur der aus Quadersteinen
aufgeschichtete Westturm, dessen oberen Teil
drei von Säulchen (Würfelkapitelle) abgefange-
ne Schallarkaden durchbrechen. Erhalten blie-
ben weiterhin die zwei östlichsten Langschiff-
joche (13.Jh.), während die Langschifffunda-
mente mitsamt der abstützenden Strebepfeiler,
aber auch der Chorschluss der gotischen Stil-
epoche zuzuweisen sind.
Basse, Kirchstraße 12, Kirche, Längsschnitt u. Grundriss (Plansammlung des Nieders. Landesamtes für
Denkmalpflege)
Basse, Kirchstraße 12, Kirche, Blick in den Chorraum
345
Korbbogentores dekorieren farblich unterlegte
Lebensbaumschnitzereien, die in ähnlicher
Weise auch das Tor des Haupthauses Im Dorn
2 dekorieren; die Sockelzone des in gleichmä-
ßig großen Gefachen abgezimmerten, fast bün-
digen Wirtschaftsgiebels zeigt Holzbohlenaus-
fachungen, eine Eigenart der Neustädter
Region.
Unter den zumeist in Ziegelbauweise errichte-
ten Quereinfahrtsscheunen des entwickelten
19.Jh. (Auf den Äckern 3: „1894”; Im Dorn 6:
„1911”; Im Dorn 8: „1911”) ist die um 1860
datierende Längsdurchfahrtsscheune Im
Dorn 8 aufgrund ihrer intakten Fachwerk-
konstruktion hervorzuheben; möglicherweise
wurde sie ursprünglich als Wohnwirtschafts-
gebäude erbaut, dessen innere Ständerreihen
wohl beim Umbau zur Scheune entfernt wur-
den.
NEUSTADT A. RBGE./BASSE
Wie Averhoy so entwickelte sich auch Basse
ca. sechs Kilometer nordöstlich von Neustadt
inmitten der Leinemasch bzw. im Zentrum einer
weitläufigen Leineschleife. Das gegen Westen
durch den Flusslauf begrenzte und häufiger von
ihm auch bedrängte Haufendorf vermittelt ge-
gen Osten zu sandigen Böden mit Restwald-,
Wiesen- und Weidenflächen der Auterniede-
rung. Heute durchzieht es die Landesstraße L
123, die zum mäandrierenden Leinelauf in etwa
parallel verläuft.
Bereits um 1000 urkundlich erwähnt, gründeten
die Grafen von Wölpe im 12.Jh. hier eine
Kirche, die Basse für einige Zeit zum Mittel-
punkt eines eigenen Kirchspiels erstarken ließ.
Der bald auch zum Vogteisitz erhobene Ort
durchlebte eine lebhafte Geschichte wechseln-
der Herrschaftszugehörigkeit, bevor er nach
stetigem Wechsel 1705 schließlich an das Kur-
fürstentum Hannover fiel.
Das um einen Straßenbogen gewachsene
Haufendorf hat sich seit seiner Kartierung 1771
nur unwesentlich vergrößert; noch heute ist ein
sehr ländlicher Ortskern entlang der bogigen
Kirchstraße oberhalb der Leine von dem
nördlicheren Kernbereich entlang der Basser
Straße zu unterscheiden, die gegen Osten im
19.Jh. ortsuntypisch geradlinig weitergeführt
wurde.
Die ca. drei Meter über einer Leineschleife in
landschaftlich bestechender Lage aufgehende
Kirche Kirchstr. 12 wurde nach Aussagen
schriftlicher Quellen schon im 12.Jh. gegründet,
1688/89 nach Kriegseinwirkungen jedoch maß-
geblich erneuert. Vom romanischen Ur-
sprungsbau zeugt nur der aus Quadersteinen
aufgeschichtete Westturm, dessen oberen Teil
drei von Säulchen (Würfelkapitelle) abgefange-
ne Schallarkaden durchbrechen. Erhalten blie-
ben weiterhin die zwei östlichsten Langschiff-
joche (13.Jh.), während die Langschifffunda-
mente mitsamt der abstützenden Strebepfeiler,
aber auch der Chorschluss der gotischen Stil-
epoche zuzuweisen sind.
Basse, Kirchstraße 12, Kirche, Längsschnitt u. Grundriss (Plansammlung des Nieders. Landesamtes für
Denkmalpflege)
Basse, Kirchstraße 12, Kirche, Blick in den Chorraum
345