werk errichteten, stark überprägten Wirt-
schaftstrakt aufweist. Damit löst es sich von der
Bautradition des niedersächsischen Hallenhau-
ses, das Wohnen und Wirtschaften ursprüng-
lich unter einem Dach vereinigte, so wie es
noch der wenige Meter entfernte Altenteiler Du-
denser Straße 20A zeigt; das kleine Fachwerk-
haus mit Vorschauer unter Halbwalmdach (um
1850) erhebt sich hinter dem in Ziegelbauweise
errichteten Hallenhaus Dudenser Straße 20,
das in historistischer Manier der Jahrhundert-
wende Lisenen, steigende Friese und Deutsche
Bänder gestalten („1901”). Dementgegen wies
der zugehörige Fachwerkaltenteiler Nr. 20A bis
zu seiner tiefgreifenden Instandsetzung im Jahr
1994 noch etliche Gefache mit Lehmausfa-
chung und Holzstakung auf, wie sie heute ins-
gesamt eher seltener zu finden sind.
Zwangsläufig stehen auch den Dudenser
Hauptgebäuden landwirtschaftlich genutzte
Nebengebäude zur Seite, die man bis zum spä-
ten 19.Jh. zumeist in Fachwerk abzimmerte,
wobei man die recht großen quadratischen
Gefache späterhin mit Backsteinen zusetzte.
Eine solche Konstruktion zeigen der kleine
Wandständer- bzw. Speicherbau mit Giebel-
verbretterung Dudenser Straße 9 (um 1850)
und die Längsdurchfahrtsscheune I („1839”)
des weitläufigen Gehöftes Kuhlacker Weg 5,
dessen rechteckigen Wirtschaftshof ein in
Zweiständerbauweise abgezimmertes Wohn-
wirtschaftsgebäude dominiert; „1912” erhielt es
eine massive Blendfassade vorgelegt, die mit
dem rechtwinklig geführten, massiven Stalltrakt
stilistisch harmoniert. Eine lang gezogene Quer-
durchfahrtsscheune (um 1870) grenzt den
Bereich in bekannter Weise von der Straße ab.
Verlässt man den kleinen Ort Dudensen gegen
Nordosten, so zeigt sich schon bald eine holz-
verschalte und verschindelte Bockwindmühle,
die sich mitsamt des zugehörigen, mit einem
massiven Wohnteil ausgestatteten Wohnwirt-
schaftsgebäudes des 19.Jhs. an den Speck-
wiesen Nr. 9 bzw. auf einer flachen, künstlichen
Anhöhe am Rande des Naturschutzgebietes
„Neues Moor” erhebt. Die ab 1986 fachgerecht
ab- und wieder aufgebaute, 1990 erneut in
(Schau-)Betrieb genommene Mühle soll den
Quellen zufolge 1690 in Twistringen im
Landkreis Diepholz erbaut, 1827 nach
Dudensen transloziert und hier bis 1943 konti-
nuierlich in Betrieb gewesen sein. Als typische
Details einer Bockwindmühlenkonstruktion aus
der 2. Hälfte des 17.Jh. gelten die Doppelstre-
ben des sog. Bockes und die Schmuckformen
an Kopf- und Fußbändern, Knaggen und am
Hammer, aber auch Teile der Technik: So
scheint mit Ausnahme einiger Verschleißteile
auch die mit zwei Mahlgängen ausgestattete
Mühlentechnik noch in diese Zeit zurückzuda-
tieren.
NEUSTADT A. RBGE./EILVESE
Das straßendorfartig lang gezogene, jedoch
teilweise verästelt gewachsene Eilvese er-
streckt sich nordwestlich von Neustadt zwi-
schen der Eisenbahnlinie Hannover-Nienburg
im Osten und der alten Post- und Handels-
Dudensen, Dudenser Straße 17, Hofanlage, Wohnhaus, um 1910
Dudensen, Speckwiesen Nr. 9, Bockwindmühle
357
schaftstrakt aufweist. Damit löst es sich von der
Bautradition des niedersächsischen Hallenhau-
ses, das Wohnen und Wirtschaften ursprüng-
lich unter einem Dach vereinigte, so wie es
noch der wenige Meter entfernte Altenteiler Du-
denser Straße 20A zeigt; das kleine Fachwerk-
haus mit Vorschauer unter Halbwalmdach (um
1850) erhebt sich hinter dem in Ziegelbauweise
errichteten Hallenhaus Dudenser Straße 20,
das in historistischer Manier der Jahrhundert-
wende Lisenen, steigende Friese und Deutsche
Bänder gestalten („1901”). Dementgegen wies
der zugehörige Fachwerkaltenteiler Nr. 20A bis
zu seiner tiefgreifenden Instandsetzung im Jahr
1994 noch etliche Gefache mit Lehmausfa-
chung und Holzstakung auf, wie sie heute ins-
gesamt eher seltener zu finden sind.
Zwangsläufig stehen auch den Dudenser
Hauptgebäuden landwirtschaftlich genutzte
Nebengebäude zur Seite, die man bis zum spä-
ten 19.Jh. zumeist in Fachwerk abzimmerte,
wobei man die recht großen quadratischen
Gefache späterhin mit Backsteinen zusetzte.
Eine solche Konstruktion zeigen der kleine
Wandständer- bzw. Speicherbau mit Giebel-
verbretterung Dudenser Straße 9 (um 1850)
und die Längsdurchfahrtsscheune I („1839”)
des weitläufigen Gehöftes Kuhlacker Weg 5,
dessen rechteckigen Wirtschaftshof ein in
Zweiständerbauweise abgezimmertes Wohn-
wirtschaftsgebäude dominiert; „1912” erhielt es
eine massive Blendfassade vorgelegt, die mit
dem rechtwinklig geführten, massiven Stalltrakt
stilistisch harmoniert. Eine lang gezogene Quer-
durchfahrtsscheune (um 1870) grenzt den
Bereich in bekannter Weise von der Straße ab.
Verlässt man den kleinen Ort Dudensen gegen
Nordosten, so zeigt sich schon bald eine holz-
verschalte und verschindelte Bockwindmühle,
die sich mitsamt des zugehörigen, mit einem
massiven Wohnteil ausgestatteten Wohnwirt-
schaftsgebäudes des 19.Jhs. an den Speck-
wiesen Nr. 9 bzw. auf einer flachen, künstlichen
Anhöhe am Rande des Naturschutzgebietes
„Neues Moor” erhebt. Die ab 1986 fachgerecht
ab- und wieder aufgebaute, 1990 erneut in
(Schau-)Betrieb genommene Mühle soll den
Quellen zufolge 1690 in Twistringen im
Landkreis Diepholz erbaut, 1827 nach
Dudensen transloziert und hier bis 1943 konti-
nuierlich in Betrieb gewesen sein. Als typische
Details einer Bockwindmühlenkonstruktion aus
der 2. Hälfte des 17.Jh. gelten die Doppelstre-
ben des sog. Bockes und die Schmuckformen
an Kopf- und Fußbändern, Knaggen und am
Hammer, aber auch Teile der Technik: So
scheint mit Ausnahme einiger Verschleißteile
auch die mit zwei Mahlgängen ausgestattete
Mühlentechnik noch in diese Zeit zurückzuda-
tieren.
NEUSTADT A. RBGE./EILVESE
Das straßendorfartig lang gezogene, jedoch
teilweise verästelt gewachsene Eilvese er-
streckt sich nordwestlich von Neustadt zwi-
schen der Eisenbahnlinie Hannover-Nienburg
im Osten und der alten Post- und Handels-
Dudensen, Dudenser Straße 17, Hofanlage, Wohnhaus, um 1910
Dudensen, Speckwiesen Nr. 9, Bockwindmühle
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