beleben vier originelle, steil abfallende Pult-
dachanbauten (Ställe). Traditionell fielen hinge-
gen der durch ein Drempelgeschoss aufge-
stockte Fachwerkstall, die ebenfalls in Fach-
werk mit Steilgiebel errichtete Waage und das
durch ovale Fenster und glasierte Ziegel akzen-
tuierte Gerätehaus aus, die die historischen und
teilweise alt gepflasterten Wege miteinander
verbinden. Das 1911 in Betrieb genommene
Werk wurde 1967 wegen Überalterung wieder
stillgelegt.
Fast avantgardistisch muteten hingegen die
Baukuben des 1930 gegründeten Hauptwer-
kes jenseits der Straße an, die sich einst sym-
metrisch zur Hauptzuwegung gruppierten. So
vermittelten die Eisenbetonbauten des Riesler-
und Pumpenhauses zum lang gestreckten
Kopfbau des Schnellfilterhauses als auch zu
den vorgelagerten Werkmeisterhäusern, die
heute nach Abriss einiger Bauteile und Über-
prägung der Mittelachse am augenfälligsten
vom Industriedenkmal berichten. Als Ziegel-
bauten unter Walmdächern wurden die Wohn-
häuser in traditioneller Manier errichtet, wobei
ihr sparsames Dekor sich zeitgemäß auf
Horizontalbetonungen und einige schattende
Eckakzente konzentrierte (um 1930 nach
Plänen K. Eikarts). Zusammen mit der flachen,
ebenfalls durch kubische und geometrische
Formen gestalteten Umfassungsmauer, dem
Torbau und einigen Abschnitten der histori-
schen Pflasterung dokumentieren sie den erhal-
tenen, weitgehend ungestörten Baubestand
des Wasserwerkes Berkhof, das nach Still-
legung des südlichen Elzer Werkes 1966/67
beträchtlichen Um- und Neubauten unterwor-
fen wurde.
WEDEMARK/GAILHOF
Wie Elze und Meitze, so liegt auch die kleine
Ortschaft Gailhof westlich der breiten, von der
Wietze und dem Mühlengraben durchzogenen
Niederung am östlichen Rand der Wedemark.
Die parallel zur Eisenbahntrasse Hannover-
Schwarmstedt verlaufende Kreisstraße K 107
durchkreuzt den Ort und bindet ihn an Bissen-
dorf im Süden an; zum westlichen Mellendorf
vermittelt die ostwestlich verlaufende Land-
straße L 310.
Geografisch gehört die Gailhofer Umgebung
zur naturräumlichen Einheit der Hoper Nie-
derungen mit ihren lang gestreckten schmalen
Talsandstreifen, auf denen einzelne Ackerflä-
chen östlich der Ortslage zu finden sind.
Seit 1381 berichten die Quellen von „Geyhlhof”,
das sich durch Teilung eines einzigen Hofes
entwickelt haben soll. Gegen Ende des 18.Jh.
wurden bereits zehn Feuerstellen kartiert, wäh-
rend für das Jahr 1832 101 Einwohner zu regis-
trieren waren. Von 151 Einwohnern und 34
Haushaltungen im Jahr 1933 stieg die Ein-
wohnerzahl bis 1981 sprunghaft auf 599 an -
das dörfliche, von alten Eichen dominierte
Erscheinungsbild Gailhofs blieb dennoch erhal-
ten, obgleich nur noch sechs Höfe in der
Landwirtschaft tätig waren.
Gailhof, Königl. Preuß. Landes-Aufnahme 1897, Ausschnitt (Landesvermessung und Geobasisinformation
Niedersachsen)
Gailhof, Celler Straße 11, Gasthaus, „1909"
Gailhof, Am Dreieck 5, Hofanlage
503
dachanbauten (Ställe). Traditionell fielen hinge-
gen der durch ein Drempelgeschoss aufge-
stockte Fachwerkstall, die ebenfalls in Fach-
werk mit Steilgiebel errichtete Waage und das
durch ovale Fenster und glasierte Ziegel akzen-
tuierte Gerätehaus aus, die die historischen und
teilweise alt gepflasterten Wege miteinander
verbinden. Das 1911 in Betrieb genommene
Werk wurde 1967 wegen Überalterung wieder
stillgelegt.
Fast avantgardistisch muteten hingegen die
Baukuben des 1930 gegründeten Hauptwer-
kes jenseits der Straße an, die sich einst sym-
metrisch zur Hauptzuwegung gruppierten. So
vermittelten die Eisenbetonbauten des Riesler-
und Pumpenhauses zum lang gestreckten
Kopfbau des Schnellfilterhauses als auch zu
den vorgelagerten Werkmeisterhäusern, die
heute nach Abriss einiger Bauteile und Über-
prägung der Mittelachse am augenfälligsten
vom Industriedenkmal berichten. Als Ziegel-
bauten unter Walmdächern wurden die Wohn-
häuser in traditioneller Manier errichtet, wobei
ihr sparsames Dekor sich zeitgemäß auf
Horizontalbetonungen und einige schattende
Eckakzente konzentrierte (um 1930 nach
Plänen K. Eikarts). Zusammen mit der flachen,
ebenfalls durch kubische und geometrische
Formen gestalteten Umfassungsmauer, dem
Torbau und einigen Abschnitten der histori-
schen Pflasterung dokumentieren sie den erhal-
tenen, weitgehend ungestörten Baubestand
des Wasserwerkes Berkhof, das nach Still-
legung des südlichen Elzer Werkes 1966/67
beträchtlichen Um- und Neubauten unterwor-
fen wurde.
WEDEMARK/GAILHOF
Wie Elze und Meitze, so liegt auch die kleine
Ortschaft Gailhof westlich der breiten, von der
Wietze und dem Mühlengraben durchzogenen
Niederung am östlichen Rand der Wedemark.
Die parallel zur Eisenbahntrasse Hannover-
Schwarmstedt verlaufende Kreisstraße K 107
durchkreuzt den Ort und bindet ihn an Bissen-
dorf im Süden an; zum westlichen Mellendorf
vermittelt die ostwestlich verlaufende Land-
straße L 310.
Geografisch gehört die Gailhofer Umgebung
zur naturräumlichen Einheit der Hoper Nie-
derungen mit ihren lang gestreckten schmalen
Talsandstreifen, auf denen einzelne Ackerflä-
chen östlich der Ortslage zu finden sind.
Seit 1381 berichten die Quellen von „Geyhlhof”,
das sich durch Teilung eines einzigen Hofes
entwickelt haben soll. Gegen Ende des 18.Jh.
wurden bereits zehn Feuerstellen kartiert, wäh-
rend für das Jahr 1832 101 Einwohner zu regis-
trieren waren. Von 151 Einwohnern und 34
Haushaltungen im Jahr 1933 stieg die Ein-
wohnerzahl bis 1981 sprunghaft auf 599 an -
das dörfliche, von alten Eichen dominierte
Erscheinungsbild Gailhofs blieb dennoch erhal-
ten, obgleich nur noch sechs Höfe in der
Landwirtschaft tätig waren.
Gailhof, Königl. Preuß. Landes-Aufnahme 1897, Ausschnitt (Landesvermessung und Geobasisinformation
Niedersachsen)
Gailhof, Celler Straße 11, Gasthaus, „1909"
Gailhof, Am Dreieck 5, Hofanlage
503