Hellendorf, Sommerbosteier Straße 26, Backhaus, „1703"
gesetzten Wohnteil, der in Proportion und
Ausführung städtischen Wohnbauten folgt. Das
zugehörige Speicher-/Backhaus, 1703 als
schlanker Wandständerbau erstellt, hielt einen
Schüttboden oberhalb der durchgezapften
Ankerbalkenlage im Kniestock bereit. Für ein
Backhaus ungewöhnlich bleibt jedoch dessen
Gestaltung durch Bogenleisten und altertümli-
che Taustabknaggen, die sich in ähnlicher, aber
schlichterer Form am Backhaus Stachgrund
4/4A wiederfindet; leider wurde dieses vermut-
lich nur wenig später abgezimmerte Beispiel (1.
Hälfte 18.Jh.) durch den Ausbau zu einem
Ladenlokal stark überprägt und durch Anbau-
ten in seiner Aussage beeinträchtigt. Ablesbar
bleibt jedoch die giebelseitige Backhauskon-
struktion des eingezapften Brustriegels unter-
halb des holzausgefachten, durch Knaggen
rhythmisierten Drempels bzw. einstigen Schütt-
bodens. Typisch bleibt für beide Beispiele ihre
Lage abseits der Haupthäuser (Stachgrund
4/4A: Vierständerhallenhaus „1852”) inmitten
dichten Eichenbestandes.
WEDEMARK/ICKHORST
In der südlichsten Ortschaft der Wedemark, die
sich mit ihrem Namen „Schlage“ als historischer
Standort eines Schlagbaumes und somit als
Grenze zwischen dem Kurfürstentum Hannover
und dem Fürstentum Braunschweig-Lüneburg
zu erkennen gibt, wurde neben einem pfeilerar-
tigen Meilenstein an der historischen Chaussee
von Hannover nach Walsrode (L 190, km 15)
/•
lediglich ein Bauwerk unter Denkmalschutz
gestellt.
Die um 1905 errichtete kleinbürgerliche Villa
Ickhorster Weg 8 folgt mit der Kombination aus
erdgeschossigen Putzflächen und mit Zierfach-
werk überzogenen Giebeln und Zwerchgiebeln
dem Trend der Jahrhundertwende, der etliche
dieser nostalgischen Bauten im Landhausstil
entstehen ließ.
WEDEMARK/MEITZE
Wie Gailhof und Elze so gehört auch das 1438
im Schatzregister der Großvogtei Celle aufge-
führte Meitze („Metzenne”) zu den dicht beiein-
ander liegenden Siedlungen entlang der Große
Beeke-Niederung. Nach Osten schließt sich
das fast ebene Berghofer Dünen-Talsandgebiet
an, das wiederum zur zunächst annähernd pa-
rallel verlaufenden Wietze-Niederung vermittelt.
Der Ursprung der außergewöhnlich idyllischen
Ortschaft Meitze ist in einer kleinen Ansiedlung
zu suchen, die sich westlich der Kreuzung
zweier großer Verkehrsachsen, der Handels-
straßen von Hamburg nach Süddeutschland
(sog. Hessenweg als Teil des Hellweges) und
von Bremen nach Mitteldeutschland (histori-
sche Bezeichnung dieses Teilabschnittes:
Bottenfahrerweg) entwickelte. Über Jahrhun-
derte profitierte sie von den fahrenden Händlern
und Fuhrwerken, die auf dem Weg zu den gro-
ßen Handelsplätzen in Meitze logierten und
Weiden und Stallungen für ihre Tiere suchten.
Meitze, „Projekt derer Heerstraßen und Wege durch und um daß Dorf Meitze", Lageplan von 1733
506
gesetzten Wohnteil, der in Proportion und
Ausführung städtischen Wohnbauten folgt. Das
zugehörige Speicher-/Backhaus, 1703 als
schlanker Wandständerbau erstellt, hielt einen
Schüttboden oberhalb der durchgezapften
Ankerbalkenlage im Kniestock bereit. Für ein
Backhaus ungewöhnlich bleibt jedoch dessen
Gestaltung durch Bogenleisten und altertümli-
che Taustabknaggen, die sich in ähnlicher, aber
schlichterer Form am Backhaus Stachgrund
4/4A wiederfindet; leider wurde dieses vermut-
lich nur wenig später abgezimmerte Beispiel (1.
Hälfte 18.Jh.) durch den Ausbau zu einem
Ladenlokal stark überprägt und durch Anbau-
ten in seiner Aussage beeinträchtigt. Ablesbar
bleibt jedoch die giebelseitige Backhauskon-
struktion des eingezapften Brustriegels unter-
halb des holzausgefachten, durch Knaggen
rhythmisierten Drempels bzw. einstigen Schütt-
bodens. Typisch bleibt für beide Beispiele ihre
Lage abseits der Haupthäuser (Stachgrund
4/4A: Vierständerhallenhaus „1852”) inmitten
dichten Eichenbestandes.
WEDEMARK/ICKHORST
In der südlichsten Ortschaft der Wedemark, die
sich mit ihrem Namen „Schlage“ als historischer
Standort eines Schlagbaumes und somit als
Grenze zwischen dem Kurfürstentum Hannover
und dem Fürstentum Braunschweig-Lüneburg
zu erkennen gibt, wurde neben einem pfeilerar-
tigen Meilenstein an der historischen Chaussee
von Hannover nach Walsrode (L 190, km 15)
/•
lediglich ein Bauwerk unter Denkmalschutz
gestellt.
Die um 1905 errichtete kleinbürgerliche Villa
Ickhorster Weg 8 folgt mit der Kombination aus
erdgeschossigen Putzflächen und mit Zierfach-
werk überzogenen Giebeln und Zwerchgiebeln
dem Trend der Jahrhundertwende, der etliche
dieser nostalgischen Bauten im Landhausstil
entstehen ließ.
WEDEMARK/MEITZE
Wie Gailhof und Elze so gehört auch das 1438
im Schatzregister der Großvogtei Celle aufge-
führte Meitze („Metzenne”) zu den dicht beiein-
ander liegenden Siedlungen entlang der Große
Beeke-Niederung. Nach Osten schließt sich
das fast ebene Berghofer Dünen-Talsandgebiet
an, das wiederum zur zunächst annähernd pa-
rallel verlaufenden Wietze-Niederung vermittelt.
Der Ursprung der außergewöhnlich idyllischen
Ortschaft Meitze ist in einer kleinen Ansiedlung
zu suchen, die sich westlich der Kreuzung
zweier großer Verkehrsachsen, der Handels-
straßen von Hamburg nach Süddeutschland
(sog. Hessenweg als Teil des Hellweges) und
von Bremen nach Mitteldeutschland (histori-
sche Bezeichnung dieses Teilabschnittes:
Bottenfahrerweg) entwickelte. Über Jahrhun-
derte profitierte sie von den fahrenden Händlern
und Fuhrwerken, die auf dem Weg zu den gro-
ßen Handelsplätzen in Meitze logierten und
Weiden und Stallungen für ihre Tiere suchten.
Meitze, „Projekt derer Heerstraßen und Wege durch und um daß Dorf Meitze", Lageplan von 1733
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