datiert wohl in das Jahr 1055/56 zurück, als ein
Vorwerk „Mestemerode“ erstmals in den
Quellen erschien. Im Verlauf des 12.Jh. wurde
es als Besitz der Grafen von Schaumburg
erwähnt, bevor 1325 namentlich ein „friges
Haves tho Mesmerode, geheten Eyckhoff“ in
Erscheinung trat. Im Jahr 1447 als nunmehr Teil
der Grafschaft von Roden-Wunstorf an die
Welfen verkauft, ging es wohl zwischenzeitlich
(1565) an die schaumburgische Linie über,
bevor es nach deren Aussterben endgültig in
welfische Hände kam (um 1645). Der zusam-
men mit Idensen, Bokeloh und Klein Heidorn
das Amt Bokeloh ausbildende Ort ging erst
1819 im neu gegründeten Amt Blumenau auf,
das man teilweise wiederum dem Amt (1859)
und späteren Kreis Neustadt (ab 1885)
zuschlug.
Spätestens 1603 wurde das freie Haus zum
Vorwerk für das Haus Bokeloh herabgestuft, da
beide durch Pacht in eine Hand übergegangen
waren. Ein Bestandsinventar lässt es für das
Jahr 1675 als eine von Gräben und Wällen
umzogene Wasserburg rekonstruieren, ähnlich
wie dies noch die Kurhannoversche Landes-
aufnahme von 1782 verzeichnet. Hier bildete
die Burg einen rechteckigen Kernbereich im
Westen der 32 Feuerstellen zählenden Ort-
schaft aus, die sich nördlich von Mordgraben,
Westaue und Seegraben in einem Bogen nach
Osten und schließlich erneut nach Westen ent-
wickelte.
Wirtschaftlich wurde der Ort jahrhundertelang
von den Erträgen aus einem Salzstock getra-
gen, der sich vom Steinhuder Meer in südöst-
licher Richtung erstreckt; so bestimmen noch
heute die nordöstlich Mesmerodes gelegenen
Kalihalden die Ortsansicht, wobei sich die
Struktur und das Straßengefüge des Ortes mit
Ausnahme geringfügiger Erweiterungen nach
Osten und Westen nicht veränderten.
Nach Abgang der Burg im 19.Jh. wird
Mesmerode heute überwiegend von bäuer-
lichen Wohn- und Wirtschaftsbauten bestimmt.
Die auf einstigem Gartenland, der Worth, gele-
genen Vierständerhallenhäuser Auf der Worth
17 („1854“) und Nr. 22 („1819“) zeigen die für
Mesmerode typische Gestalt des als Steilgiebel
ausgebildeten Wirtschaftsteils, dessen Korbbo-
gentor, von Mistgängen flankiert, häufig florale
Schnitzereien (ilexartige Lebensbäume) und
Spiraldekor aufweist.
Spiralen zieren auch die rückseitigen Torpfosten
der in Dreiständerbauweise errichteten Scheu-
ne Nr. 14 („1828“), die bauinschriftlich in das
Jahr „1828“ datiert, erst 1872 an ihren heutigen
Standort verbracht wurde. Den der Hofstelle
zugehörigen eingeschossigen Stall7Remisen-
trakt weisen schmale Rundbogenfenster, Eck-
und Firststaffeln sowie eine steigende Blend-
gliederung am Giebelfeld als historistisches
Bauwerk des späten 19.Jh. aus; zum Vorplatz
hin zeigt es die historischen Wageneinfahrten
sowie zwei dekorative Zwerchhäuser.
Einen vergleichbaren Aufbau zeigt bei insge-
samt imposanteren Ausmaßen der Stalltrakt
Bokeloher Straße 10, dessen straßenseitiger
Mesmerode, Blick von Süden (Westaue) auf den Ortskern
Mesmerode, Auf der Worth 22, Detail des Wirtschaftsgiebels, „1819"
Mesmerode, Auf der Worth 17, Wohnwirtschaftsgebäude, „1854"
565
Vorwerk „Mestemerode“ erstmals in den
Quellen erschien. Im Verlauf des 12.Jh. wurde
es als Besitz der Grafen von Schaumburg
erwähnt, bevor 1325 namentlich ein „friges
Haves tho Mesmerode, geheten Eyckhoff“ in
Erscheinung trat. Im Jahr 1447 als nunmehr Teil
der Grafschaft von Roden-Wunstorf an die
Welfen verkauft, ging es wohl zwischenzeitlich
(1565) an die schaumburgische Linie über,
bevor es nach deren Aussterben endgültig in
welfische Hände kam (um 1645). Der zusam-
men mit Idensen, Bokeloh und Klein Heidorn
das Amt Bokeloh ausbildende Ort ging erst
1819 im neu gegründeten Amt Blumenau auf,
das man teilweise wiederum dem Amt (1859)
und späteren Kreis Neustadt (ab 1885)
zuschlug.
Spätestens 1603 wurde das freie Haus zum
Vorwerk für das Haus Bokeloh herabgestuft, da
beide durch Pacht in eine Hand übergegangen
waren. Ein Bestandsinventar lässt es für das
Jahr 1675 als eine von Gräben und Wällen
umzogene Wasserburg rekonstruieren, ähnlich
wie dies noch die Kurhannoversche Landes-
aufnahme von 1782 verzeichnet. Hier bildete
die Burg einen rechteckigen Kernbereich im
Westen der 32 Feuerstellen zählenden Ort-
schaft aus, die sich nördlich von Mordgraben,
Westaue und Seegraben in einem Bogen nach
Osten und schließlich erneut nach Westen ent-
wickelte.
Wirtschaftlich wurde der Ort jahrhundertelang
von den Erträgen aus einem Salzstock getra-
gen, der sich vom Steinhuder Meer in südöst-
licher Richtung erstreckt; so bestimmen noch
heute die nordöstlich Mesmerodes gelegenen
Kalihalden die Ortsansicht, wobei sich die
Struktur und das Straßengefüge des Ortes mit
Ausnahme geringfügiger Erweiterungen nach
Osten und Westen nicht veränderten.
Nach Abgang der Burg im 19.Jh. wird
Mesmerode heute überwiegend von bäuer-
lichen Wohn- und Wirtschaftsbauten bestimmt.
Die auf einstigem Gartenland, der Worth, gele-
genen Vierständerhallenhäuser Auf der Worth
17 („1854“) und Nr. 22 („1819“) zeigen die für
Mesmerode typische Gestalt des als Steilgiebel
ausgebildeten Wirtschaftsteils, dessen Korbbo-
gentor, von Mistgängen flankiert, häufig florale
Schnitzereien (ilexartige Lebensbäume) und
Spiraldekor aufweist.
Spiralen zieren auch die rückseitigen Torpfosten
der in Dreiständerbauweise errichteten Scheu-
ne Nr. 14 („1828“), die bauinschriftlich in das
Jahr „1828“ datiert, erst 1872 an ihren heutigen
Standort verbracht wurde. Den der Hofstelle
zugehörigen eingeschossigen Stall7Remisen-
trakt weisen schmale Rundbogenfenster, Eck-
und Firststaffeln sowie eine steigende Blend-
gliederung am Giebelfeld als historistisches
Bauwerk des späten 19.Jh. aus; zum Vorplatz
hin zeigt es die historischen Wageneinfahrten
sowie zwei dekorative Zwerchhäuser.
Einen vergleichbaren Aufbau zeigt bei insge-
samt imposanteren Ausmaßen der Stalltrakt
Bokeloher Straße 10, dessen straßenseitiger
Mesmerode, Blick von Süden (Westaue) auf den Ortskern
Mesmerode, Auf der Worth 22, Detail des Wirtschaftsgiebels, „1819"
Mesmerode, Auf der Worth 17, Wohnwirtschaftsgebäude, „1854"
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