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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0249
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Achtum


HILDESHEIM/ACHTUM

Am östlichen Stadtrand von Hildesheim liegt
der erstmals im Jahre 1173 urkundlich erwähn-
te Ortsteil Achtum. Bischof Adelog übertrug in
diesem Jahr dem Godehardikloster den Zehnt
des Dorfes. Aufgrund der fruchtbaren Böden
war das ehemalige Haufendorf mit weitläufigen,
relativ großen Hofstellen bis Anfang des 20. Jh.
stark landwirtschaftlich geprägt. Bis zur Er-
richtung eines eigenen Gotteshauses gehörte
die Gemeinde Achtum bis 1195 dem Pfarr-
verband von St. Andreas in Hildesheim an. Lag
Achtum früher an dem wichtigen Handelsweg
zur Reichsstadt Goslar, so verläuft hier heute
die B 6. Der Ort wurde bei der großen
Gebietsreform im Jahre 1974 eingemeindet.

Kath. Kirche St. Martin
Unter Einbeziehung und Aufstockung des
mittelalterlichen Wehrturmes aus Bruchstein
um ein Geschoss, kommt es in den Jahren
1900-1903 zum Neubau der heutigen Kirche
St. Martin, Kirchstraße 2. Das Langhaus mit
seitlichen Nischen und eingezogenem Chor mit
polygonal geschlossener Apsis entstand im
neugotischen Stil. Mit der Planung und Durch-
führung wurde der Hildesheimer Baurat Richard
Herzig (1851-1934) betraut, der auch die Aus-
gestaltung des Innenraumes leitete. Folgten der
Liturgiereform von 1960/70 Umbauten im
Inneren, so kam es Ende der 80er/Anfang der
90er Jahre des 20. Jh. zur gegenläufigen Be-
wegung. Man versuchte den ursprünglichen
Zustand wieder herzustellen. So präsentiert
sich die Kirche heute bezogen auf die Aus-
stattung durchaus wieder als „Gesamtkunst-
werk“ im Sinne des 19. Jh. Wesentlich sind vor
allem die Glasfenster der Glasmaler Henning
und Andres aus Hannover, die mit einer
Dekorationsmalerei geschmückte Holzdecke
mit verziertem Sprengwerk und die wiederher-
gestellte Schablonenmalerei auf den Wänden.

Achtum, Kirchstraße 2, Kath. Kirche St. Martin, Blick von Südosten


Achtum, Kirchstraße 2, Kath. Kirche St. Martin, Innenraum


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