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Twachtmann-Schlichter, Anke [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 14,1): Stadt Hildesheim: mit den Stadtteilen Achtum, Bavenstedt, Drispenstedt, Einum, Himmelsthür, Itzum, Marienburg, Marienrode, Neuhof, Ochtersum, Sorsum, Steuerwald und Uppen — Hameln, 2007

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https://doi.org/10.11588/diglit.44417#0252
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HILDESHEIM/DRISPENSTEDT


Drispenstedt, Ortsgrundriss von 1820. Hauptstaatsarchiv Hannover 22g Hildesheim/Drispenstedt Ipg

Drispenstedt, Am Drispenstedter Brink, Kath. Kirche St. Nikolaus


Charakteristisch für das städtische Umland und
die später eingemeindeten Stadtteile handelte
es sich bei der Ansiedlung Drispenstedts nörd-
lich von Hildesheim um ein regelloses Haufen-
dorf. Typisch ist ebenfalls die Lage in der Nähe
eines Bachlaufes, wie hier am Unsinnbach.
Urkundliche Nachrichten existieren bereits aus
dem Jahre 1193. Drispenstedt gehört bereits
seit dem Jahr 1938 zur Stadt Hildesheim.

Kath. Kirche St. Nikolaus
Die einschiffige kath. Kirche St. Nikolaus, Am
Drispenstedter Brink, aus Bruchstein ist wahr-
scheinlich im Kern in das 16./17. Jh. zu datie-
ren, bereits Anfang des 18. Jh. erfolgte eine
erste Erweiterung. 1874 erhielt die kleine Kirche
nach den Plänen des Hildesheimer Maurer-
meisters Algermissen im Osten einen Chorneu-
bau. 1934 folgte eine umfangreiche Umgestal-
tung im Inneren. Hat sich die barocke Aus-
stattung auch nicht erhalten, so sind doch die
barocken Grundstrukturen der kleinen Saal-
kirche noch erkennbar.
Heute an einem äußerst verkehrsreichen Punkt
gelegen, nämlich am Kennedydamm, einer der
nach Norden verlaufenden Hauptachsen des
Verkehrsnetzes, befindet sich das Gut Drispen-
stedt am Westrand des ehemaligen Dorfes. Die
ursprünglich zum Domkapitel gehörende An-
lage des Wirtschaftshofes ist als regelmäßiges,
lang gestrecktes Rechteck angelegt und um-
fasst das repräsentative Herrenhaus, Wirt-
schaftsgebäude und Stallungen. Das vermut-
lich nach einem Entwurf des Landbaumeisters
Höfer im klassischen Stil des „maison de plai-
son„ im Jahre 1750 errichtete Herrenhaus,
Peiner Landstraße 200, überzeugt durch seine
klare Gliederung. Der zweigeschossige Außen-
körper mit flachem Walmdach wird durch
Fensterachsen rhythmisiert und Pilaster geglie-
dert. Die westliche Gartenseite dominiert ein
trapezförmig vorspringender, leicht überhöhter
Mittelrisalit. Zur östlichen Hofseite verdeckt ein

Drispenstedt, Peiner Landstraße 200, Herrenhaus der Gutsanlage


relativ massiver Windschutz das ehemalige
Portal. Im Inneren führt trotz einiger Verände-
rungen vom Entree die große Treppe seitlich
nach oben in den repräsentativen Festsaal mit
seiner noch zeitgenössischen Ausstattung wie
beispielsweise den großen Spiegeln über den
Kaminen. Die für den Bautypus typische park-
ähnliche Gartenanlage lag in Drispenstedt nicht
wie üblich direkt am Haus, sondern schloss
sich schon vor Beginn der Autobahnzufahrt
seitlich, also südwestlich versetzt an.

HILDESHEIM/EINUM

Der kleine Ort Einum, östlich der Stadt Hildes-
heim, liegt heute unmittelbar an der B 1 nach
Braunschweig und ist seit der Verwaltungs-
reform im Jahre 1974 ein Ortsteil Hildesheims.
Schon im Mittelalter existierte in der fruchtbaren
Gegend an der Alten Heerstraße, vormals dem
Hellweg, eine Siedlung. Bereits 1146 wird der
Ort urkundlich als „Einem“ bezeichnet. Ende
des 14. Jh. gehen viele niedersächsische

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