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Zimmermann, Petra Sophia [Oth.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0175
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nen Mittelteil, einen langgestreckten Flügel
im Süden und einen kurzen Seitentrakt im
Norden. Am Mittelteil fassen zwei Seitenrisa-
lite den Eingangsbereich mit Terrasse und
vorgelagerter Pergola ein. Im Inneren verdie-
nen der klassizistisch gestaltete Gartensaal
des Mittelteils und der durch Wandvertäfe-

Hohne, Kaserne, Offizierskasino


Hohne, Kaserne, ehern. Wehrmachtskino


Hohne, Kasernenanlage


lung, Deckenstuck und Korbbogenfenster
barock geprägte Festsaal des südlichen Flü-
gels Beachtung. Die Gartenanlage auf der
Rückseite des Gebäudekomplexes ist von
dem Liethbach und aufgestauten Teichen
durchzogen.

LOHHEIDE-HOHNE

Das ausgedehnte Kasernengelände unter-
steht seit 1945 britischer Verwaltung und wird
auch zum überwiegenden Teil vom britischen
Militär genutzt. Die Bausubstanz der Kaserne
stammt im wesentlichen noch aus den dreißi-
ger Jahren. Von den ehemaligen Wehr-
machtsgebäuden sind Stab, Unterkunftsge-
bäude, Hallen u.ä. als reine Funktionsbauten
schlicht gestaltet. Das Offizierskasino und
das Kino stechen hingegen als Sonderbauten
heraus. Die beiden weiß verputzten Massiv-
bauten sind in ihrer aufwendigen Architektur
und besonderen Formgebung dieser Zeit
weitgehend unverändert erhalten, obwohl sie
eine Umnutzung erfahren haben. Das Offi-
zierskasino (Gebäude A 26), das heute als
Veranstaltungs- und Einkaufszentrum dient,
ist auf halbkreisförmigem Grundriß errichtet.
Der Bau ist mit seiner geraden Front nach
Osten zur Kaserne orientiert. Die Front ist
durch eine zweiflügelige Treppenanlage, die
zur vorgelagerten Terrasse führt, schmale
hohe Sprossenfenster und einen Frontispiz
ausgezeichnet; sie ist zu beiden Seiten von
niedrigen polygonalen Vorbauten eingefaßt.
Hinter dieser Front erstreckt sich der große
Festsaal. Auf der rückwärtigen Seite liegt der
Eingang in einem zweigeschossigen vorge-
zogenen Gebäudeteil mit Giebel, der von den
eingeschossigen gebogen verlaufenden Au-
ßenwänden abgesetzt ist. Das Kino (Ge-
bäude A 8), heute als Freizeitzentrum ge-
nutzt, ist auf U-förmigem Grundriß angelegt.
Der Mittelteil des Gebäudes, den derhohe Ki-
nosaal ausfüllt, wird von zweigeschossigen
Flügeln flankiert. Vor dem Mittelteil liegt ein
eingeschossiger Riegel mit den Zugängen.
Am südlichen Rand des Kasernengeländes
befinden sich ein großer und ein kleiner Fried-
hof. Hier wurden nach 1945 vom britischen
Militär ehemals Inhaftierte bestattet, die nach
der Befreiung des Konzentrationslagers ge-
storben sind. Auf den mit Rasen, Heide und
Buschwerk bepflanzten Friedhöfen sind ein-
zelne Grabstelen aufgestellt.
Auf dem Truppenübungsplatz westlich der
Kaserne liegt der Deutsche Soldatenfriedhof
Lohheide. Die gefallenen Soldaten sind in
Einzelgräbern beerdigt und auf schlichten
Grabsteinen genannt.
An der südöstlichen Grenze des gemeinde-
freien Bezirkes Lohheide liegt die Gedenk-

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