sprünglich mit reich verzierten Dachaufsät-
zen ausgestatte Gebäude wurde noch 1945
in vereinfachter Form wieder aufgebaut und
als Wohn-/Geschäftshaus genutzt. Seit einer
umfassenden Sanierung 1989/90 sind in ihm
hauptsächlich Büroräume untergebracht.
Von dem ehemaligen Gebäude der „Braun-
schweigischen Credit-Anstalt“ (Friedrich-Wil-
helm-Platz 1) an der Nordwestseite des Fried-
rich-Wilhelm-Platzes sind nach größeren
Kriegsschäden nur noch Teile der Werkstein-
fassade erhalten. Im Stil der Neorenaissance
1900/01 von den Architekten Rasche und
Kratsch entworfen, sind an der einst lebhaft
durchgeformten Fassade mit reich ge-
schmückten Zwerchgiebeln heute vor allem
noch die in sorgfältiger Steinmetzarbeit er-
stellten Portalumrahmungen sowie der orna-
mentale Schmuck der beiden Erker bemer-
kenswert. Wohl gleichzeitig mit dem Wieder-
aufbau des Gebäudes 1947 ist das leicht zu-
rückgesetzte Attikageschoß aufgesetzt wor-
den.
Noch weitgehend im Originalzustand ist
Friedrich-Wilhelm-Platz 3a/3b erhalten, ein
1889 entstandener historistischer Putzbau,
der auf der Rückseite der ehemaligen von
Amsbergschen Villa errichtet wurde. Als ent-
werfender Architekt wird Maurermeister Rö-
per und als Bauherr Bankier Meyersfeld ge-
nannt. Ursprünglich waren die Erdgeschoß-
fenster des zweigeschossigen Putzbaues
wegen der Erstnutzung als Bankgebäude
vergittert. Die Hauptfassade des Gebäudes
liegt im Norden, sie ist stark durchfenstert
und achsialsymmetrisch aufgebaut. Dem mit-
tigen Eingang ist eine leicht geschwungene,
zweiläufige Freitreppe mit schmiedeeiser-
nem Geländer vorgelegt. Die spätklassizisti-
sche schlichte Putzgliederung des Hauses
hat ihren stärksten Akzent in einem kasset-
tierten Festonfries, der die gesamte Drempel-
zone umläuft.
Die beiden östlich und westlich an den Fried-
rich-Wilhelm-Platz anschließenden Wallbe-
reiche Bruchtorwall und Kalenwall sind weit-
gehend von Neubauten bestanden, lediglich
das östlich an das ehemalige Hotelgebäude
Bruchtorwall 1 anschließende, ehemalige
Bankgebäude Bruchtorwall 3 und ein am Ka-
lenwall 1 gelegenes, heute als Bürogebäude
genutztes, repräsentatives Wohnhaus, sind
noch überlieferte Reste historischer Bausub-
stanz an diesen erst in der zweiten Hälfte
des 19. Jh. durchgängig aufgesiedelten Wall-
abschnitten.
Das viergeschossige, „1905“ datierte, werk-
steinverblendete Haus Bruchtorwall 3 ist wie-
derum nach einem Entwurf der beiden um
die Jahrhundertwende in Braunschweig viel-
beschäftigten Architekten Rasche und
Kratsch ausgeführt; der Fassadenaufriß mit
flachem, zweigeschossigen Erker und drei
Achsen breitem, mittigen Zwerchhaus ver-
wendet sowohl in seiner Grobgliederung als
auch in den Motiven des Reliefschmuckes
Vorbilder der deutschen Renaissancearchi-
tektur. Auffällig ist an diesem, als Bankhaus
errichteten Gebäude das im Vergleich zu frü-
heren Entwürfen der beiden Architekten fla-
che Fassadenrelief, das mit seinem schma-
len Erker nur wenig aus der Straßenfluchtli-
nie vorspringt. Eine umfassende Sanierung
des Gebäudes erfolgte 1989/90.
Das zweigeschossige Wohnhaus Kalenwall 1
ist ein spätklassizistischer, verputzter Bau
aus dem Jahre 1868, mit einachsigen, fla-
chen Seitenrisaliten, Rundbogenfenstern im
Erd- und gerade geschlossenen Fenstern im
Obergeschoß. Gesimsbänder in Kämpfer-
höhe der Erdgeschoßfenster, ein verknüpftes
Brüstungsgesims im Obergeschoß sowie
das kräftige Dachgesims, sind, verbunden
mit einem insgesamt flachen Fassaden re lief,
klassizistische Gestaltungselemente, die
dem Bau eine zurückhaltend repräsentative
Wirkung verleihen. Die einzigen Veränderun-
gen am Außenbau des von Hof-Maurermei-
ster Götter errichteten Hauses fanden im
Dachbereich statt, dessen ursprünglich flach-
geneigtes, geschlossenes Walmdach heute
ausgebaut und mit Fensteröffnungen verse-
hen ist (Sanierung 1987). Verändert ist eben-
falls das unterhalb des Dachgesimses um-
laufende Friesband mit flachen Kassettierun-
gen, dem später im Bereich des Mittelbaues
größere, verglaste Öffnungen eingesetzt wur-
den.
GIESE LE RWALL/WI LH E LMITORWALL
An der Südwestspitze des Wallgürtels, dem
Geländes des ehemaligen Eugeniusbollwer-
Wilhelmitorwall 25, Villa, 1873, Architekt Friedrich Lilly
237
zen ausgestatte Gebäude wurde noch 1945
in vereinfachter Form wieder aufgebaut und
als Wohn-/Geschäftshaus genutzt. Seit einer
umfassenden Sanierung 1989/90 sind in ihm
hauptsächlich Büroräume untergebracht.
Von dem ehemaligen Gebäude der „Braun-
schweigischen Credit-Anstalt“ (Friedrich-Wil-
helm-Platz 1) an der Nordwestseite des Fried-
rich-Wilhelm-Platzes sind nach größeren
Kriegsschäden nur noch Teile der Werkstein-
fassade erhalten. Im Stil der Neorenaissance
1900/01 von den Architekten Rasche und
Kratsch entworfen, sind an der einst lebhaft
durchgeformten Fassade mit reich ge-
schmückten Zwerchgiebeln heute vor allem
noch die in sorgfältiger Steinmetzarbeit er-
stellten Portalumrahmungen sowie der orna-
mentale Schmuck der beiden Erker bemer-
kenswert. Wohl gleichzeitig mit dem Wieder-
aufbau des Gebäudes 1947 ist das leicht zu-
rückgesetzte Attikageschoß aufgesetzt wor-
den.
Noch weitgehend im Originalzustand ist
Friedrich-Wilhelm-Platz 3a/3b erhalten, ein
1889 entstandener historistischer Putzbau,
der auf der Rückseite der ehemaligen von
Amsbergschen Villa errichtet wurde. Als ent-
werfender Architekt wird Maurermeister Rö-
per und als Bauherr Bankier Meyersfeld ge-
nannt. Ursprünglich waren die Erdgeschoß-
fenster des zweigeschossigen Putzbaues
wegen der Erstnutzung als Bankgebäude
vergittert. Die Hauptfassade des Gebäudes
liegt im Norden, sie ist stark durchfenstert
und achsialsymmetrisch aufgebaut. Dem mit-
tigen Eingang ist eine leicht geschwungene,
zweiläufige Freitreppe mit schmiedeeiser-
nem Geländer vorgelegt. Die spätklassizisti-
sche schlichte Putzgliederung des Hauses
hat ihren stärksten Akzent in einem kasset-
tierten Festonfries, der die gesamte Drempel-
zone umläuft.
Die beiden östlich und westlich an den Fried-
rich-Wilhelm-Platz anschließenden Wallbe-
reiche Bruchtorwall und Kalenwall sind weit-
gehend von Neubauten bestanden, lediglich
das östlich an das ehemalige Hotelgebäude
Bruchtorwall 1 anschließende, ehemalige
Bankgebäude Bruchtorwall 3 und ein am Ka-
lenwall 1 gelegenes, heute als Bürogebäude
genutztes, repräsentatives Wohnhaus, sind
noch überlieferte Reste historischer Bausub-
stanz an diesen erst in der zweiten Hälfte
des 19. Jh. durchgängig aufgesiedelten Wall-
abschnitten.
Das viergeschossige, „1905“ datierte, werk-
steinverblendete Haus Bruchtorwall 3 ist wie-
derum nach einem Entwurf der beiden um
die Jahrhundertwende in Braunschweig viel-
beschäftigten Architekten Rasche und
Kratsch ausgeführt; der Fassadenaufriß mit
flachem, zweigeschossigen Erker und drei
Achsen breitem, mittigen Zwerchhaus ver-
wendet sowohl in seiner Grobgliederung als
auch in den Motiven des Reliefschmuckes
Vorbilder der deutschen Renaissancearchi-
tektur. Auffällig ist an diesem, als Bankhaus
errichteten Gebäude das im Vergleich zu frü-
heren Entwürfen der beiden Architekten fla-
che Fassadenrelief, das mit seinem schma-
len Erker nur wenig aus der Straßenfluchtli-
nie vorspringt. Eine umfassende Sanierung
des Gebäudes erfolgte 1989/90.
Das zweigeschossige Wohnhaus Kalenwall 1
ist ein spätklassizistischer, verputzter Bau
aus dem Jahre 1868, mit einachsigen, fla-
chen Seitenrisaliten, Rundbogenfenstern im
Erd- und gerade geschlossenen Fenstern im
Obergeschoß. Gesimsbänder in Kämpfer-
höhe der Erdgeschoßfenster, ein verknüpftes
Brüstungsgesims im Obergeschoß sowie
das kräftige Dachgesims, sind, verbunden
mit einem insgesamt flachen Fassaden re lief,
klassizistische Gestaltungselemente, die
dem Bau eine zurückhaltend repräsentative
Wirkung verleihen. Die einzigen Veränderun-
gen am Außenbau des von Hof-Maurermei-
ster Götter errichteten Hauses fanden im
Dachbereich statt, dessen ursprünglich flach-
geneigtes, geschlossenes Walmdach heute
ausgebaut und mit Fensteröffnungen verse-
hen ist (Sanierung 1987). Verändert ist eben-
falls das unterhalb des Dachgesimses um-
laufende Friesband mit flachen Kassettierun-
gen, dem später im Bereich des Mittelbaues
größere, verglaste Öffnungen eingesetzt wur-
den.
GIESE LE RWALL/WI LH E LMITORWALL
An der Südwestspitze des Wallgürtels, dem
Geländes des ehemaligen Eugeniusbollwer-
Wilhelmitorwall 25, Villa, 1873, Architekt Friedrich Lilly
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