stung ausgebildet. Bemerkenswert ist hier vor
allem die schmiede- und gußeiserne Tragkon-
struktion der Glasverdachung. Sowohl Gauß-
straße 16 als auch Abt-Jerusalem-Straße 4
stammen aus derzeit um 1881/82.
Von den denkmalwerten Bauten, die den oval-
förmigen Platz im Süden der Gaußstraße um-
stehen, ist der im Scheitelpunkt der Rundung
stehende Bau Nr. 6 sowohl wegen seiner ach-
sialen Position als auch wegen seines guten Er-
haltungszustandes hervorzuheben. Ein unregel-
mäßiger Grundriß kennzeichnet den zweiein-
halbgeschossigen, flachgedeckten Bau, der mit
seinem ausgescherten Treppenhaus im Westen
und zweigeschossigen, verschieden tiefen und
polygonal gebrochenen Erkern auch im Aufriß
ein bewegtes Bild bietet. Profiliert gerahmte
Rundbogenfenster und horizontaler Fugenputz
kennzeichnen in Renaissancemanier das Erd-
geschoß als Sockelzone. Dagegen ist das
Obergeschoß glatt verputzt, die Fenster haben
Balusterbrüstungen und sind an den Erkern
zwischen Pilaster gesetzt, die Gebälk und Ver-
dachung tragen. Das Halbgeschoß unter dem
flachgeneigten Dach ist mit liegenden Fenstern
friesartig gestaltet. Die Fensterzwischenräume
erscheinen als Putzfelderungen, die Fenster
selbst kassettenartig gerahmt. Um 1882 ist die
Bauzeit des Hauses anzusetzen, aus der auch
noch ein Großteil der Fenster, der Eingang so-
wie der schmiedeeiserne Staketenzaun des
Vorgartens stammt.
Wenig verändert ist auch der etwa gleichzeitig
entstandene im Westen folgende Putzbau
Nr. 7. Seine symmetrisch organisierte Fassade
mit zweiachsigem Mittelrisalit und Dreieckgiebel
vor einem flachgeneigten Walmdach stellt einen
späten Nachklang klassizistischer Architektur
dar.
Gaußstraße 11 ist nur noch in seinem mit
Querfugen verputzten Erdgeschoß in der ur-
sprünglichen Form von 1882 erhalten. Die stark
plastisch hervortretenden Fensterarchitekturen
mit kräftiger Balusterbrüstung sind für das hi-
storisch geprägte Bild der Platzwände von Be-
deutung. Die darüber unter einem flachen Sat-
teldach liegenden weiteren eineinhalb Geschos-
se sind dagegen ein formal reduzierter
Wiederaufbau der Nachkriegszeit, der aber den
ursprünglichen Wand-Öffnungsrhythmus beibe-
halten hat.
Gleichzeitig mit der Neuanlage und Bebauung
der Abt-Jerusalem- und der Gaußstraße wurde
auch die noch lückenhafte Bebauung entlang
der beiden älteren Wegeführungen Spielmann-
straße und Bültenweg komplettiert bzw. durch
Neubauten ersetzt. Zwei dieser freistehenden
Wohnhäuser sind Baudenkmale: Spielmann-
straße 17, ein vor wenigen Jahren renovierter
eineinhalbgeschossiger Ziegel-/Putzbau von
1885, ein in dieser Zeit in Braunschweig häufi-
ger anzutreffender Haustyp, der sich aus einem
dreiachsigen traufständigen Teil mit befensterter
Drempelzone und einem zweiachsigen giebel-
ständigen Teil mit zwei Vollgeschossen zusam-
mensetzt. Erdgeschoß und Kellersockel sind im
Fugenschnitt verputzt, Obergeschoß und
Drempelzone steinsichtig mit verputzten Gliede-
rungselementen. Die Dächer der beiden Haus-
teile stehen auf profilierten Sparren und Pfetten
Gaußstr. 22, um 1882
1
7L
■ ~
31Z
Gaußstr. 6, um 1882
Gaußstr. 18, um 1885
181
allem die schmiede- und gußeiserne Tragkon-
struktion der Glasverdachung. Sowohl Gauß-
straße 16 als auch Abt-Jerusalem-Straße 4
stammen aus derzeit um 1881/82.
Von den denkmalwerten Bauten, die den oval-
förmigen Platz im Süden der Gaußstraße um-
stehen, ist der im Scheitelpunkt der Rundung
stehende Bau Nr. 6 sowohl wegen seiner ach-
sialen Position als auch wegen seines guten Er-
haltungszustandes hervorzuheben. Ein unregel-
mäßiger Grundriß kennzeichnet den zweiein-
halbgeschossigen, flachgedeckten Bau, der mit
seinem ausgescherten Treppenhaus im Westen
und zweigeschossigen, verschieden tiefen und
polygonal gebrochenen Erkern auch im Aufriß
ein bewegtes Bild bietet. Profiliert gerahmte
Rundbogenfenster und horizontaler Fugenputz
kennzeichnen in Renaissancemanier das Erd-
geschoß als Sockelzone. Dagegen ist das
Obergeschoß glatt verputzt, die Fenster haben
Balusterbrüstungen und sind an den Erkern
zwischen Pilaster gesetzt, die Gebälk und Ver-
dachung tragen. Das Halbgeschoß unter dem
flachgeneigten Dach ist mit liegenden Fenstern
friesartig gestaltet. Die Fensterzwischenräume
erscheinen als Putzfelderungen, die Fenster
selbst kassettenartig gerahmt. Um 1882 ist die
Bauzeit des Hauses anzusetzen, aus der auch
noch ein Großteil der Fenster, der Eingang so-
wie der schmiedeeiserne Staketenzaun des
Vorgartens stammt.
Wenig verändert ist auch der etwa gleichzeitig
entstandene im Westen folgende Putzbau
Nr. 7. Seine symmetrisch organisierte Fassade
mit zweiachsigem Mittelrisalit und Dreieckgiebel
vor einem flachgeneigten Walmdach stellt einen
späten Nachklang klassizistischer Architektur
dar.
Gaußstraße 11 ist nur noch in seinem mit
Querfugen verputzten Erdgeschoß in der ur-
sprünglichen Form von 1882 erhalten. Die stark
plastisch hervortretenden Fensterarchitekturen
mit kräftiger Balusterbrüstung sind für das hi-
storisch geprägte Bild der Platzwände von Be-
deutung. Die darüber unter einem flachen Sat-
teldach liegenden weiteren eineinhalb Geschos-
se sind dagegen ein formal reduzierter
Wiederaufbau der Nachkriegszeit, der aber den
ursprünglichen Wand-Öffnungsrhythmus beibe-
halten hat.
Gleichzeitig mit der Neuanlage und Bebauung
der Abt-Jerusalem- und der Gaußstraße wurde
auch die noch lückenhafte Bebauung entlang
der beiden älteren Wegeführungen Spielmann-
straße und Bültenweg komplettiert bzw. durch
Neubauten ersetzt. Zwei dieser freistehenden
Wohnhäuser sind Baudenkmale: Spielmann-
straße 17, ein vor wenigen Jahren renovierter
eineinhalbgeschossiger Ziegel-/Putzbau von
1885, ein in dieser Zeit in Braunschweig häufi-
ger anzutreffender Haustyp, der sich aus einem
dreiachsigen traufständigen Teil mit befensterter
Drempelzone und einem zweiachsigen giebel-
ständigen Teil mit zwei Vollgeschossen zusam-
mensetzt. Erdgeschoß und Kellersockel sind im
Fugenschnitt verputzt, Obergeschoß und
Drempelzone steinsichtig mit verputzten Gliede-
rungselementen. Die Dächer der beiden Haus-
teile stehen auf profilierten Sparren und Pfetten
Gaußstr. 22, um 1882
1
7L
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31Z
Gaußstr. 6, um 1882
Gaußstr. 18, um 1885
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