Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Sänger, Falk-Reimar [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 21): Landkreis Lüchow-Dannenberg — Braunschweig, 1986

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44260#0071
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Bergen-Banzau, Verkoppelungskarte, 1847,
Amt für Agrarstruktur, Hannover


BERGEN-BANZAU

Banzau liegt 1 km westlich des Fleckens Ber-
gen auf flacher Anhöhe. Das Dorf hat die Form
eines kleinen Rundlings, bei dem sich sechs
Höfe auf sektorförmigen Parzellen um einen
sackförmigen, von Nordosten zugänglichen
Dorfplatz gruppieren. Eine siebte Parzelle ist
unbesetzt. Drei kleine Anwesen liegen nörd-
lich des Rundlings.
Noch heute sind fünf Höfe mit Hallenhäusern
besetzt, die alle zu Beginn des 19. Jh. in Vier-
ständerbauweise errichtet wurden. Leider
sind zwei Häuser bereits stark verändert wor-
den. Für die „Schweinemark“ typisch sind die
Vorschauern der Häuser Nr. 2 und Nr. 6. Auf
diesen Höfen stehen außerdem noch mehrere
Nebengebäude des frühen 19. Jh., während
auf Hof Nr. 4 nur das Hallenhaus aus dem Jah-
re 1822 erhalten ist.

Bergen-Banzau, Nr. 6, Hofanlage, Anfang 19. Jh.



H
RH
£
K
Bi
g i


Bergen-Banzau, Nr. 2,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1816


Bergen-Belau, Nr. 3,
Wohn-Wirtschaftsgebäude, 1819

Bergen-Belau, Nr. 5, 6, Hofanlagen


BERGEN-BELAU

Das kleine Dorf Belau liegt 1 Vz km südlich des
Fleckens Bergen am Rand der Dummeniede-
rung. Ausläufer des Hohen Drawehn treten im
Nordwesten fast bis an den Ort heran, der die
Form eines weit geöffneten Halbrundes hat,
gebildet aus fünf Höfen auf sektorförmigen
Parzellen. Einige kleine traufständige Gebäu-
de begrenzen den halbkreisförmigen Dorf-
platz im Nordwesten. Außerdem ist gegen En-
de des 19. Jh. an der Straße nach Bergen eine
kleine, nur wenige Häuser umfassende Orts-
erweiterung entstanden.
Die heutigen Hallenhäuser der Höfe Nr. 3 und
Nr. 5 stammen vom Wiederaufbau im Som-
mer 1819, nachdem am 14. 5. des gleichen
Jahres ein Großbrand in Belau gewütet hatte.
In beiden Fällen wurde die Vierständerbau-
weise bevorzugt, wobei die Vorschauer des
Hauses Nr. 3 sowie die Torscheune auf dem
gleichen Hof für die Dörfer der Schweinemark
charakteristisch sind. Auf beiden Höfen haben
sich außerdem mehrere typische Nebenge-
bäude des 19. Jh. erhalten. Das älteste Ge-
bäude des Dorfes, ein Vierständer-Hallen-
haus mit Vorschauer aus dem Jahre 1794
steht auf Hof Nr. 6. Eine Längsscheune von
1856 und ein Wohnhaus aus den zwanziger
Jahren des 20. Jh. ergänzen diese Anlage.
BERGEN-BRÜCHAUER MÜHLE

Die Brüchauer Mühle steht am Nördlichen
Mühlenbach 2 km nordwestlich Bergens. Die
1450 erstmals bezeugte Wassermühle erhielt
ihre heutige Gestalt, nachdem sie am 9. 4.
1828 niedergebrannt war. Das Mühlenhaus ist
ein langgestreckter, eingeschossiger Gefüge-
bau unter Halbwalmdach mit hofseitigem Win-
denerker und Ladeluke. Der vorgelagerte
Wirtschaftshof wird außerdem von einer Quer-
scheune und einem langgestreckten Stall-
gebäude begrenzt. Der südwestlich liegende
Teich ist verlandet, die Mühle steht still.

BERGEN-JIGGEL

Jiggel liegt 2 km nördlich von Bergen direkt am
Schnegaer Mühlenbach, der östlich des Dor-
fes in die Dumme mündet. Der Ort, der noch
einige Rundlingsmerkmale zeigt, wird von
Westen durch eine Sackgasse erschlossen,
um die sich die Jiggeler Mühle sowie fünf Höfe
gruppieren. Gegen Ende des 19. Jh. erfuhr
Jiggel eine geringfügige Erweiterung.
Die schon 1450 bezeugte Wassermühle erhielt
1734 ihr heutiges in Ziegelfachwerk errichte-
tes Mühlenhaus, dem um 1900 bachseitig ein
im Untergeschoß massiver Trakt vorgelagert
wurde. In ihm hat sich die gesamte technische
Einrichtung der zuletzt von einer Turbine ge-
triebenen Mühle erhalten. Diesem Gebäude
gegenüber steht am nördlichen Bachufer ein
kleiner, 1817 errichteter Fachwerkbau, der
wohl eine Nebenanlage (Ölschlag o.ä.) ent-
hielt. Zum Mühlenhof gehören außerdem
noch ein 1708 erbauter Speicher, der ebenso
wie ein 1824 erbauter Stall in Ziegelfachwerk
ausgeführt ist; sowie eine Scheune, die 1814

70
 
Annotationen