Am Berge, Ostseite, Nr. 45-39
sige Putzbau Nr. 49 an der Ostecke dürfte zwar
mit seiner Substanz mindestens dem 16.Jh.
entstammen, wurde aber um 1900 unter Beibe-
haltung der zweigeschossigen Auslucht im
Äußeren stark erneuert und stellt das Beispiel
eines bescheidenen Handwerkerhauses dar.
Ebenfalls seit etwa 1900 mit verputzter, massi-
ver Fassade ausgestattet, besitzt das zweige-
schossige Haus mit Zwischengeschoss Am
Berge 50 eine erneuerte Rückfront in Fach-
werk. Seine traufständige Ausrichtung gibt die
Ansicht der beiden in Fachwerk konstruierten
Steilgiebel frei, wovon der östliche mit den
zweifach gekehlten Fußbändern mindestens
auf eine Entstehungszeit in das 17. Jh. verweist.
Die Ecke zur Rotehahnstraße besetzt nach Ab-
bruch des Backhauses „to der gülden Treppen“
seit 1889 ein dreigeschossiges Wohn/Ge-
schäftshaus in schlichten spätklassizistischen
Formen (Am Berge 53), dessen Pilasterglie-
derung des Erdgeschosses 1987 wieder herge-
stellt wurde.
Am Berge 1. Ehemaliges, heute zweigeschossi-
ges Dielenhaus an der Südecke der Rosen-
straße. Bereits im 15.Jh., der vermutlichen
Entstehungszeit, als Backhaus ausgewiesen
und bis in die Mitte des 20.Jh. in dieser Nut-
zung verblieben. Der Rückgiebel in Oberge-
schoss und verkleidetem Giebeldreieck in
Fachwerk errichtet; hingegen die nördliche
Traufseite sowie der Ostgiebel massiv und seit
der 2. Hälfte des 19. Jh. verputzt. Auf einen par-
tiellen Dachausbau des Jahres 1937 gehen die
mehrachsige Schleppgaube auf der Nordseite
und die zwei Fenster im Ostgiebel zurück. Das
Erscheinungsbild beherrscht der in der 2. Hälfte
des 18. Jh. aufgebrachte Volutengiebel; darun-
ter im Obergeschoss vier faschengerahmte
Fensterachsen. Die ursprünglich giebelseitige
Erschließung des Erdgeschosses, das durch
Ladeneinbauten der beiden Jahrzehnte nach
dem Zweiten Weltkrieg geprägt ist, 1919 an die
nördliche Traufseite verlegt. Der zweischiffige
Keller, der 1727 als Wohnkeller diente, besaß
statt der heutigen Flachdecke ein Gewölbe.
Das in jüngerer Zeit z.T. veränderte Sparren-
dach mit drei Kehlbalkenlagen und geblattetem
Firstpunkt konstruiert. Die beiden Dachböden
von breiten Bohlen belegt; im ersten Dach-
geschoss eisernes Brüstungsgeländer mit sich
überkreuzenden Spitzbögen aus der 1. Hälfte
des 19. Jh.
Am Berge 2. Grundstück mit giebelständigem,
zweigeschossigem Vorderhaus von 1347d
(Dachwerk) und zweigeschossigem, jüngerem
Flügelbau; 1435 als Vikarie von St. Johannis
genannt, 1480 an den Schneider Hans Tippe
übergegangen. Das dreiachsige Gebäude ver-
mutlich um 1800 zweigeschossig durchgebaut
und mit einer klassizistischen, heute ge-
schlämmten Fassade neu gestaltet, die sich
durch geschosstrennende Bandgesimse, recht-
eckige Blendfelder in den beiden Fußstaffeln
und ein Dreieck als Bekrönung des Steilgiebels
auszeichnet. Der ebenfalls massive Westgiebel
mit einem bei der jüngsten Sanierung 1995/97
rekonstruierten Fenster für eine dahinterliegen-
de Stube; im Giebeldreieck neu ausgefachte
Fachwerkkonstruktion. Bestimmend für den
Erdgeschossgrundriss und den sich über die
gesamte Tiefe erstreckenden Keller sind die
1911 vorgenommenen Eingriffe. Sie umfassten
u.a. eine Absenkung von Kellerfußboden und
-decke, sodass hier nur noch im rückwärtigen
Drittel eine Holzbalkendecke vorhanden ist,
während die beiden vorderen Drittel durch eine
Stahlträgerdecke ersetzt sind. Nicht zum origi-
nalen Bestand gehörend, könnte sie nach
einer Datierung des Unterzugs um 1658 ent-
standen sein. Das 1911 völlig entkernte
Erdgeschoss erhielt anstelle der mittigen
Erschließung einen linken Flur mit z.T. orna-
mentierten Terrazzoplatten, der zur rückwärtig
liegenden Treppe führt. Diese im Oberge-
schoss mit dem originalen klassizistischen
Stabwerkgeländer versehen. Das zweifache
Kehlbalkendach von zwölf Gespärren, dessen
Einheitlichkeit die dendrochronologische Un-
165
sige Putzbau Nr. 49 an der Ostecke dürfte zwar
mit seiner Substanz mindestens dem 16.Jh.
entstammen, wurde aber um 1900 unter Beibe-
haltung der zweigeschossigen Auslucht im
Äußeren stark erneuert und stellt das Beispiel
eines bescheidenen Handwerkerhauses dar.
Ebenfalls seit etwa 1900 mit verputzter, massi-
ver Fassade ausgestattet, besitzt das zweige-
schossige Haus mit Zwischengeschoss Am
Berge 50 eine erneuerte Rückfront in Fach-
werk. Seine traufständige Ausrichtung gibt die
Ansicht der beiden in Fachwerk konstruierten
Steilgiebel frei, wovon der östliche mit den
zweifach gekehlten Fußbändern mindestens
auf eine Entstehungszeit in das 17. Jh. verweist.
Die Ecke zur Rotehahnstraße besetzt nach Ab-
bruch des Backhauses „to der gülden Treppen“
seit 1889 ein dreigeschossiges Wohn/Ge-
schäftshaus in schlichten spätklassizistischen
Formen (Am Berge 53), dessen Pilasterglie-
derung des Erdgeschosses 1987 wieder herge-
stellt wurde.
Am Berge 1. Ehemaliges, heute zweigeschossi-
ges Dielenhaus an der Südecke der Rosen-
straße. Bereits im 15.Jh., der vermutlichen
Entstehungszeit, als Backhaus ausgewiesen
und bis in die Mitte des 20.Jh. in dieser Nut-
zung verblieben. Der Rückgiebel in Oberge-
schoss und verkleidetem Giebeldreieck in
Fachwerk errichtet; hingegen die nördliche
Traufseite sowie der Ostgiebel massiv und seit
der 2. Hälfte des 19. Jh. verputzt. Auf einen par-
tiellen Dachausbau des Jahres 1937 gehen die
mehrachsige Schleppgaube auf der Nordseite
und die zwei Fenster im Ostgiebel zurück. Das
Erscheinungsbild beherrscht der in der 2. Hälfte
des 18. Jh. aufgebrachte Volutengiebel; darun-
ter im Obergeschoss vier faschengerahmte
Fensterachsen. Die ursprünglich giebelseitige
Erschließung des Erdgeschosses, das durch
Ladeneinbauten der beiden Jahrzehnte nach
dem Zweiten Weltkrieg geprägt ist, 1919 an die
nördliche Traufseite verlegt. Der zweischiffige
Keller, der 1727 als Wohnkeller diente, besaß
statt der heutigen Flachdecke ein Gewölbe.
Das in jüngerer Zeit z.T. veränderte Sparren-
dach mit drei Kehlbalkenlagen und geblattetem
Firstpunkt konstruiert. Die beiden Dachböden
von breiten Bohlen belegt; im ersten Dach-
geschoss eisernes Brüstungsgeländer mit sich
überkreuzenden Spitzbögen aus der 1. Hälfte
des 19. Jh.
Am Berge 2. Grundstück mit giebelständigem,
zweigeschossigem Vorderhaus von 1347d
(Dachwerk) und zweigeschossigem, jüngerem
Flügelbau; 1435 als Vikarie von St. Johannis
genannt, 1480 an den Schneider Hans Tippe
übergegangen. Das dreiachsige Gebäude ver-
mutlich um 1800 zweigeschossig durchgebaut
und mit einer klassizistischen, heute ge-
schlämmten Fassade neu gestaltet, die sich
durch geschosstrennende Bandgesimse, recht-
eckige Blendfelder in den beiden Fußstaffeln
und ein Dreieck als Bekrönung des Steilgiebels
auszeichnet. Der ebenfalls massive Westgiebel
mit einem bei der jüngsten Sanierung 1995/97
rekonstruierten Fenster für eine dahinterliegen-
de Stube; im Giebeldreieck neu ausgefachte
Fachwerkkonstruktion. Bestimmend für den
Erdgeschossgrundriss und den sich über die
gesamte Tiefe erstreckenden Keller sind die
1911 vorgenommenen Eingriffe. Sie umfassten
u.a. eine Absenkung von Kellerfußboden und
-decke, sodass hier nur noch im rückwärtigen
Drittel eine Holzbalkendecke vorhanden ist,
während die beiden vorderen Drittel durch eine
Stahlträgerdecke ersetzt sind. Nicht zum origi-
nalen Bestand gehörend, könnte sie nach
einer Datierung des Unterzugs um 1658 ent-
standen sein. Das 1911 völlig entkernte
Erdgeschoss erhielt anstelle der mittigen
Erschließung einen linken Flur mit z.T. orna-
mentierten Terrazzoplatten, der zur rückwärtig
liegenden Treppe führt. Diese im Oberge-
schoss mit dem originalen klassizistischen
Stabwerkgeländer versehen. Das zweifache
Kehlbalkendach von zwölf Gespärren, dessen
Einheitlichkeit die dendrochronologische Un-
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