Am Berge 39, Hofflügel, Erdgeschoss, Deckenmalerei
Das Haupthaus von drei in Ost-West-Richtung
laufenden Segmentbogentonnen unterkellert;
dabei der mittlere und südliche Raum zwei-
schiffig mit einer neunteiligen Arkade ausgebil-
det, deren Pfeiler und Bögen Viertelkreissteine
zeigen, während die Nischen in der Trennwand
zur nördlichen Tonne formsteinlos sind. In dem
durch Mauerpfeiler längs unterteilten Erdge-
schoss auf der Nordseite hinter dem ehemali-
gen Küchenbereich eine backsteinerne Trep-
penspindel. In ihrer Vollständigkeit vom Erd- bis
zum Dachgeschoss stellt sie sowohl bezüglich
ihrer Konstruktion als auch ihres Erhaltungs-
zustands ein einzigartig verbliebenes Exemplar
dieser Art in Lüneburg dar. Nordöstlich davon
im heutigen Verkaufsraum eine ins Oberge-
schoss führende Treppe mit Stabwerkgeländer
in klassizistischer Manier, die ebenso wie die in
historistischem Dekor gearbeitete, hölzerne
Wandbekleidung des Windfangs um 1908 nach
Entwürfen F. Krügers eingebracht wurde. Das
zweite Obergeschoss des Haupthauses nahm
in der 1572 angefügten Verlängerung einen
Saal mit einer gleichlautend datierten Wand-
täfelung auf, die Hermen und Karyatiden sowie
Fruchtgehänge und Grotesken schmückten.
Die Decke war mit einer Grisaillemalerei deko-
riert. Das Dachwerk des südlichen Trakts von
14 Gebinden mit zwei angeblatteten Kehlbal-
kenlagen zeigt am Übergang zum traufständi-
gen Trakt Reste eines Hängewerks. In dessen
einfachem Kehlbalkendachwerk von 12 Gebin-
den konnten lediglich die zweitverwendeten
Hölzer (1485d) datiert werden; für die übrigen
Hölzer sowie die Dachwerke des nördlichen
Trakts und des anschließenden Flügelbaus aus
Kiefernholz ließ sich kein Fälldatum ermitteln.
Zwischen den beiden giebelständigen Dächern
verläuft eine hölzerne Dachrinne. Das Dach des
gesamten Nordtrakts, wie das Nachbardach im
First mit Zapfen und Schlitz konstruiert, besteht
aus 30 Gebinden mit zwei angeblatteten
Kehlbalkenlagen und nimmt auf der Nordseite
zwischen dem 10. und 11. Gebinde eine Gaube
auf. Im Bereich der 15 östlichen Gespärre liegt
ein von Holzleisten unterteilter Gipsestrich.
Am Berge 38. Das ehemalige Nebenhaus zu
Am Berge 37, ein schmaler, zweigeschossiger
Backsteinbau mit Zwischengeschoss (wohl 2.
Hälfte 15.Jh.), seit dem letzten Drittel des
19.Jh. bis ins 20.Jh. hinein im Besitz von
Schuhmachern. Die seit 1873 verputzte und
durch Gesimse gegliederte Westfassade be-
krönt anstelle eines früheren Segmentgiebels
der Barockzeit ein Staffelgiebel, mit dessen
Ausführung, vermutlich 1898, Maurermeister
W. Fuhrhop beauftragt worden war. Der
ursprünglich aus Fachwerk bestehende Hof-
giebel 1935 in Backstein neu aufgemauert. Am
Ostende des rechts liegenden Flurs unter der
Treppe des 19.Jh. Abgang zum zweischiffigen,
mittig auf einer vierteiligen Arkatur ruhenden
Keller mit hoch ansetzenden Segmentbogen-
tonnen; die Umfassungswände und Pfeiler
erneuert. Mit Ausnahme einer barocken Tür im
Zwischengeschoss, deren Füllungen an den
Ecken in Viertelkreisen ausgenommen sind, die
Ausstattung überwiegend aus der 2. Hälfte des
19.Jh. Im Obergeschoss die Konstruktion der
Traufwände mit stichbogigen Nischen sichtbar.
Das bereits Ende des 19.Jh. zu Wohnzwecken
176
Das Haupthaus von drei in Ost-West-Richtung
laufenden Segmentbogentonnen unterkellert;
dabei der mittlere und südliche Raum zwei-
schiffig mit einer neunteiligen Arkade ausgebil-
det, deren Pfeiler und Bögen Viertelkreissteine
zeigen, während die Nischen in der Trennwand
zur nördlichen Tonne formsteinlos sind. In dem
durch Mauerpfeiler längs unterteilten Erdge-
schoss auf der Nordseite hinter dem ehemali-
gen Küchenbereich eine backsteinerne Trep-
penspindel. In ihrer Vollständigkeit vom Erd- bis
zum Dachgeschoss stellt sie sowohl bezüglich
ihrer Konstruktion als auch ihres Erhaltungs-
zustands ein einzigartig verbliebenes Exemplar
dieser Art in Lüneburg dar. Nordöstlich davon
im heutigen Verkaufsraum eine ins Oberge-
schoss führende Treppe mit Stabwerkgeländer
in klassizistischer Manier, die ebenso wie die in
historistischem Dekor gearbeitete, hölzerne
Wandbekleidung des Windfangs um 1908 nach
Entwürfen F. Krügers eingebracht wurde. Das
zweite Obergeschoss des Haupthauses nahm
in der 1572 angefügten Verlängerung einen
Saal mit einer gleichlautend datierten Wand-
täfelung auf, die Hermen und Karyatiden sowie
Fruchtgehänge und Grotesken schmückten.
Die Decke war mit einer Grisaillemalerei deko-
riert. Das Dachwerk des südlichen Trakts von
14 Gebinden mit zwei angeblatteten Kehlbal-
kenlagen zeigt am Übergang zum traufständi-
gen Trakt Reste eines Hängewerks. In dessen
einfachem Kehlbalkendachwerk von 12 Gebin-
den konnten lediglich die zweitverwendeten
Hölzer (1485d) datiert werden; für die übrigen
Hölzer sowie die Dachwerke des nördlichen
Trakts und des anschließenden Flügelbaus aus
Kiefernholz ließ sich kein Fälldatum ermitteln.
Zwischen den beiden giebelständigen Dächern
verläuft eine hölzerne Dachrinne. Das Dach des
gesamten Nordtrakts, wie das Nachbardach im
First mit Zapfen und Schlitz konstruiert, besteht
aus 30 Gebinden mit zwei angeblatteten
Kehlbalkenlagen und nimmt auf der Nordseite
zwischen dem 10. und 11. Gebinde eine Gaube
auf. Im Bereich der 15 östlichen Gespärre liegt
ein von Holzleisten unterteilter Gipsestrich.
Am Berge 38. Das ehemalige Nebenhaus zu
Am Berge 37, ein schmaler, zweigeschossiger
Backsteinbau mit Zwischengeschoss (wohl 2.
Hälfte 15.Jh.), seit dem letzten Drittel des
19.Jh. bis ins 20.Jh. hinein im Besitz von
Schuhmachern. Die seit 1873 verputzte und
durch Gesimse gegliederte Westfassade be-
krönt anstelle eines früheren Segmentgiebels
der Barockzeit ein Staffelgiebel, mit dessen
Ausführung, vermutlich 1898, Maurermeister
W. Fuhrhop beauftragt worden war. Der
ursprünglich aus Fachwerk bestehende Hof-
giebel 1935 in Backstein neu aufgemauert. Am
Ostende des rechts liegenden Flurs unter der
Treppe des 19.Jh. Abgang zum zweischiffigen,
mittig auf einer vierteiligen Arkatur ruhenden
Keller mit hoch ansetzenden Segmentbogen-
tonnen; die Umfassungswände und Pfeiler
erneuert. Mit Ausnahme einer barocken Tür im
Zwischengeschoss, deren Füllungen an den
Ecken in Viertelkreisen ausgenommen sind, die
Ausstattung überwiegend aus der 2. Hälfte des
19.Jh. Im Obergeschoss die Konstruktion der
Traufwände mit stichbogigen Nischen sichtbar.
Das bereits Ende des 19.Jh. zu Wohnzwecken
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