Am Sande, Südseite von Nordosten
durchgebauten Hauses verändert. Im straßen-
seitigen, gewerblich genutzten Erdgeschoss-
raum fand der aus der südlichen Verlängerung
stammende Hausbaum mit geschnitzten Kopf-
bändern Wiederverwendung. Für den Ausbau
des ersten Dachgeschosses wurde die untere
der insgesamt drei Kehlbalkenlagen entfernt.
- Zweigeschossiger Hofflügel unter Satteldach
(um 1500), der einst im Obergeschoss einen
Saal mit Kamin an der östlichen Traufwand auf-
nahm. Ein Holzsturz im Obergeschoss des
Rückgiebels bezeugt eine frühere Fensteranla-
ge. Bei dem Umbau 1977/78 die östliche Trauf-
seite mit mehreren Fensteröffnungen versehen;
dagegen auf der Westseite die ursprüngliche
Gliederung durch vier von Viertelkreissteinen
gerahmte Segmentbogennischen. Tonnenge-
wölbter Keller und Dachwerk mit zwei ange-
blatteten Kehlbalkenlagen überkommen.
Am Sande 18. Dreigeschossiges, traufständi-
ges Wohnhaus, 1711 unter Einbeziehung eines
ehemaligen Dielenhauses (wohl 15.Jh.) und
eines weiteren giebelständigen Gebäudes
errichtet. Das Grundstück in der Mitte des
16.Jh. bis 1667 im Besitz der Patrizierfamilie
von Töbing, bevor es unter dem seit 1709 ver-
zeichneten Eigentümer, dem Senator Martin Jo-
achim Mieß, umgebaut wurde. Im späteren 18.
und im 19.Jh. von weiteren bedeutenden Lüne-
burger Familien (Stern, von Dassel, Oberbür-
germeister Wilhelm Barckhausen, Bankier-
familie Behrens) bewohnt. Die siebenachsige
Putzfassade palaisartig gestaltet: das Erdge-
schoss mit horizontalem Fugenschnitt durch ein
Gesims abgetrennt, darüber ohne Horizontal-
gliederung zusammengefasst das Piano Nobile
und das niedrigere zweite Obergeschoss unter
flachem Walmdach. Eine zweiarmige Treppe
führt zu dem mittigen, pilastergerahmten Rund-
bogenportal. Sein verkröpftes Gebälk trägt im
Fries außer der Jahreszahl 1711 die Aufschrift
„Meliorem spero“. Nach Süden schließen sich
zwei giebelständige Trakte an, die im Erdge-
schoss massiv aus Backstein, im Oberge-
schoss in einer Fachwerkkonstruktion des
18.Jh. aufgeführt sind. Der vierachsige Osttrakt
wohl um 1800 um drei Gefache unter einem
Walmdach verlängert. Von seinem zweischiffi-
gen, dreijochigen Keller mit Kreuzgratgewölbe
lediglich das westliche Schiff erhalten. In dem
Walmdach des kürzeren Westtrakts ein großes
Zwerchhaus mit Kranbalken. Dieser besitzt
einen Teilkeller mit Segmentbogentonne in
Nord-Süd-Richtung, dessen tiefe Nischen in
der Westwand formsteinlos gemauert sind. Im
Inneren des im 19./20.Jh. mehrfach und zuletzt
1990 als Veriagssitz veränderten Gesamt-
komplexes qualitätvolle Details der Bauphase
der 1. Hälfte des 18.Jh.: die östlich des Flurs
gekrümmt verlaufende Treppenanlage mit por-
talähnlicher Rahmung von Zu- und Abgang im
Erd- sowie ersten Obergeschoss; die Stuck-
decke im südwestlichen Erdgeschossraum, die
einen von Ranken umrahmten Mittelstem inner-
halb eines mit Bandelwerk gefüllten Friesban-
des zeigt; außerdem barocke Stuckprofile in
einem der nördlichen Obergeschossräume im
traufständigen Trakt.
Am Sande 19. Traufständiges Wohn-/Ge-
schäftshaus, 1894 für den Steinhauermeister
Ernst Meyer aufgeführt und als Hotel sowie
Gastwirtschaft eingerichtet, eine für dieses
Grundstück mit Ausnahme kurzzeitiger Unter-
brechungen bis ins 17.Jh. zurückreichende
Nutzung. Beim Neubau die Kellerreste eines
Dielenhauses des 15./16.Jh. einbezogen. Die
dreigeschossige Fassade zu vier Achsen in
Formen der Neurenaissance mit faschenge-
rahmten Fenstern instrumentiert. Zu dem ver-
putzten Erdgeschoss mit Pilastergliederung
kontrastieren die beiden ziegelverblendeten
Obergeschosse, die ein kräftiges Konsolgesims
mit einer bei der Sanierung 1974 rekonstruier-
ten eisernen Balustrade abschließt.
- Hofflügel unter Satteldach, der auf der Ost-
seite nach Süden anschließt. Zweigeschossiger
Backsteinbau, wohl 1. Hälfte 16.Jh., 1984/85
entkernt und die Außenmauern mit histori-
schem Material erneuert. Firstparalleler Keller-
raum mit segmentbogiger Tonne und gleichför-
migen Nischen in den Seitenwänden ohne Ver-
mauerung von Formsteinen. Im Obergeschoss
profilierte Deckenbalken.
Am Sande 20. Gebäudegruppe aus schmalem
Vorderhaus und westwärts folgendem, langge-
strecktem Hofflügel, die bis ins 18.Jh. als
Nebenhaus zu Am Sande 21 gehörte. Wohn-
haus und Hofflügel 1913 unter starken Grund-
risseingriffen als Schlachtereibetrieb eingerich-
tet. 1982/83 im Zuge einer Umnutzung für
einen Verlag das Erdgeschoss entkernt und das
Dach ausgebaut. Zweigeschossiges Vorder-
228
durchgebauten Hauses verändert. Im straßen-
seitigen, gewerblich genutzten Erdgeschoss-
raum fand der aus der südlichen Verlängerung
stammende Hausbaum mit geschnitzten Kopf-
bändern Wiederverwendung. Für den Ausbau
des ersten Dachgeschosses wurde die untere
der insgesamt drei Kehlbalkenlagen entfernt.
- Zweigeschossiger Hofflügel unter Satteldach
(um 1500), der einst im Obergeschoss einen
Saal mit Kamin an der östlichen Traufwand auf-
nahm. Ein Holzsturz im Obergeschoss des
Rückgiebels bezeugt eine frühere Fensteranla-
ge. Bei dem Umbau 1977/78 die östliche Trauf-
seite mit mehreren Fensteröffnungen versehen;
dagegen auf der Westseite die ursprüngliche
Gliederung durch vier von Viertelkreissteinen
gerahmte Segmentbogennischen. Tonnenge-
wölbter Keller und Dachwerk mit zwei ange-
blatteten Kehlbalkenlagen überkommen.
Am Sande 18. Dreigeschossiges, traufständi-
ges Wohnhaus, 1711 unter Einbeziehung eines
ehemaligen Dielenhauses (wohl 15.Jh.) und
eines weiteren giebelständigen Gebäudes
errichtet. Das Grundstück in der Mitte des
16.Jh. bis 1667 im Besitz der Patrizierfamilie
von Töbing, bevor es unter dem seit 1709 ver-
zeichneten Eigentümer, dem Senator Martin Jo-
achim Mieß, umgebaut wurde. Im späteren 18.
und im 19.Jh. von weiteren bedeutenden Lüne-
burger Familien (Stern, von Dassel, Oberbür-
germeister Wilhelm Barckhausen, Bankier-
familie Behrens) bewohnt. Die siebenachsige
Putzfassade palaisartig gestaltet: das Erdge-
schoss mit horizontalem Fugenschnitt durch ein
Gesims abgetrennt, darüber ohne Horizontal-
gliederung zusammengefasst das Piano Nobile
und das niedrigere zweite Obergeschoss unter
flachem Walmdach. Eine zweiarmige Treppe
führt zu dem mittigen, pilastergerahmten Rund-
bogenportal. Sein verkröpftes Gebälk trägt im
Fries außer der Jahreszahl 1711 die Aufschrift
„Meliorem spero“. Nach Süden schließen sich
zwei giebelständige Trakte an, die im Erdge-
schoss massiv aus Backstein, im Oberge-
schoss in einer Fachwerkkonstruktion des
18.Jh. aufgeführt sind. Der vierachsige Osttrakt
wohl um 1800 um drei Gefache unter einem
Walmdach verlängert. Von seinem zweischiffi-
gen, dreijochigen Keller mit Kreuzgratgewölbe
lediglich das westliche Schiff erhalten. In dem
Walmdach des kürzeren Westtrakts ein großes
Zwerchhaus mit Kranbalken. Dieser besitzt
einen Teilkeller mit Segmentbogentonne in
Nord-Süd-Richtung, dessen tiefe Nischen in
der Westwand formsteinlos gemauert sind. Im
Inneren des im 19./20.Jh. mehrfach und zuletzt
1990 als Veriagssitz veränderten Gesamt-
komplexes qualitätvolle Details der Bauphase
der 1. Hälfte des 18.Jh.: die östlich des Flurs
gekrümmt verlaufende Treppenanlage mit por-
talähnlicher Rahmung von Zu- und Abgang im
Erd- sowie ersten Obergeschoss; die Stuck-
decke im südwestlichen Erdgeschossraum, die
einen von Ranken umrahmten Mittelstem inner-
halb eines mit Bandelwerk gefüllten Friesban-
des zeigt; außerdem barocke Stuckprofile in
einem der nördlichen Obergeschossräume im
traufständigen Trakt.
Am Sande 19. Traufständiges Wohn-/Ge-
schäftshaus, 1894 für den Steinhauermeister
Ernst Meyer aufgeführt und als Hotel sowie
Gastwirtschaft eingerichtet, eine für dieses
Grundstück mit Ausnahme kurzzeitiger Unter-
brechungen bis ins 17.Jh. zurückreichende
Nutzung. Beim Neubau die Kellerreste eines
Dielenhauses des 15./16.Jh. einbezogen. Die
dreigeschossige Fassade zu vier Achsen in
Formen der Neurenaissance mit faschenge-
rahmten Fenstern instrumentiert. Zu dem ver-
putzten Erdgeschoss mit Pilastergliederung
kontrastieren die beiden ziegelverblendeten
Obergeschosse, die ein kräftiges Konsolgesims
mit einer bei der Sanierung 1974 rekonstruier-
ten eisernen Balustrade abschließt.
- Hofflügel unter Satteldach, der auf der Ost-
seite nach Süden anschließt. Zweigeschossiger
Backsteinbau, wohl 1. Hälfte 16.Jh., 1984/85
entkernt und die Außenmauern mit histori-
schem Material erneuert. Firstparalleler Keller-
raum mit segmentbogiger Tonne und gleichför-
migen Nischen in den Seitenwänden ohne Ver-
mauerung von Formsteinen. Im Obergeschoss
profilierte Deckenbalken.
Am Sande 20. Gebäudegruppe aus schmalem
Vorderhaus und westwärts folgendem, langge-
strecktem Hofflügel, die bis ins 18.Jh. als
Nebenhaus zu Am Sande 21 gehörte. Wohn-
haus und Hofflügel 1913 unter starken Grund-
risseingriffen als Schlachtereibetrieb eingerich-
tet. 1982/83 im Zuge einer Umnutzung für
einen Verlag das Erdgeschoss entkernt und das
Dach ausgebaut. Zweigeschossiges Vorder-
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