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An der Münze 13, 14

Apothekenstraße 4


zum First liegende Keller mit einem Fuß-
bodenbelag aus Ziegelsteinen und niedrigen
Segmentbogennischen in Süd- und Nordwand.
Die konsequente Fassadendurchbildung mit
der Verwendung von Schmuckelementen
hohen handwerklichen Anspruchs lässt dieses
Gebäude als einen der qualitätvollsten Vertreter
architektonischer Gestaltung der Renaissance
in Lüneburg erscheinen.
An der Münze 12. Zweigeschossiges Wohn-
haus mit Substanz wohl des 16.Jh., das im
18.Jh. zwei Wohnungen aufnahm und bis 1841
zum patrizischen Anwesen Am Markt 2 gehör-
te. Den wohl bald folgenden Umbau, den innen
u.a. die Treppe mit klassizistischem Stabwerk-
geländer belegt, spiegelt an der verputzten
Fassade vor allem das Obergeschoss mit sei-
nen fünf, auf einem breiten Putzfries wandbün-
dig sitzenden Fenstern wider. In dem von einem
Quaderfugenschnitt überzogenen Erdgeschoss
rechts eine Durchfahrt und der Ladeneinbau
einer Schlachterei aus dem Jahr 1900, dessen
Eingang neben dem dreiteiligen Schaufenster
ein kannelierter und diamantierter Pfeiler akzen-
tuiert. Die rückwärtige Fachwerkkonstruktion
einschließlich der Ausfachung 1983 erneuert.
Nach Norden steiles und nach Süden abge-
walmtes Dach, das 1934 mit breiten Schlepp-
gauben zu Wohnzwecken ausgebaut wurde.
Quer zum First liegender, segmentbogig
gewölbter Keller.
An der Münze 13. Traufständiges Handwer-
kerhaus, das ab der 2. Hälfte des 18.Jh. bis in
die Mitte des 19.Jh. von Schustern bewohnt
wurde. Hervorgegangen aus einem wohl früh-
neuzeitlichen, zweigeschossigen Massivbau
(Taxationsbeschreibung 1808), der ohne eigene
Brandwand an das Haus Nr. 14 angefügt wur-
de. 1822 zum dreigeschossigen Gebäude mit
rückwärtiger Fachwerkkonstruktion der Ober-
geschosse und der Giebeldreiecke ausgebaut.
Schlichte, geschlämmte Fassade zu drei
Achsen in den Obergeschossen, die in einem
übergiebelten mittigen Zwerchhaus gipfelt. Den
früher mittigen Eingang 1928 in den ehemaligen
Dielenbereich nach links verlegt. Zurück-
gesetzte Haustür des frühen 20. Jh. mit Ätzglas-
dekor und floralem Jugendstilornament im
Oberlicht. Innen vom klassizistischen Umbau
vor der Nordwand eine einläufige Treppe mit
Stabwerkgeländer sowie dreifeldrige Türen mit
diamantierten Rahmen erhalten. Quer zum First
breitgelagerter, segmentbogig gewölbter Keller
mit Fußbodenbelag aus Ziegelsteinen. Das ehe-
mals mit angeblatteten Kehlbalken konstruierte
Dachwerk zu einem Sparrendach mit einer ein-
gezapften Kehlbalkenlage umgeschlagen.
An der Münze 14. Zweigeschossiges, massives
Traufenhaus mit Zwischengeschoss mindes-
tens des 16.Jh., das bis ins 19.Jh. hinein von
unterschiedlichen Handwerkern (z.B. Schnei-
der, Messerschmied, Schleifer) bewohnt wurde.
Abgesehen von dem seit dem frühen 20.Jh.
mehrfach veränderten Ladengeschoss wird die
schlichte Putzfassade im Wesentlichen von
einem Umbau wohl kurz nach der Mitte des
19.Jh. bestimmt. Dabei stehen die vier, inner-
halb eines faszierten Rahmens paarig zusam-
mengefassten Fenster des niedrigeren Zwi-

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