bestimmen drei, heute ausschließlich Wohn-
und Geschäftszwecken dienende Gebäude,
alle für das Brauanwesen Am Stintmarkt 12
errichtet und traufständig orientiert, die aber
bereits durch ihre differierende Höhenent-
wicklung und Neigung der Satteldächer ihre
unterschiedlichen Entstehungszeiten erkennen
lassen. Zu Wohn- und Lagerzwecken über
einem früher segmentbogig gewölbten Keller
aufgeführt, veranschaulicht besonders ein-
drucksvoll das Bauvolumen des langgestrek-
kten, massiven Eckbaus, dessen südliches
Giebeldreieck aus Fachwerk besteht, den in
Hafennähe erforderlichen Lagerbedarf. An der
Westfassade des nach einer Sanierung in der 1.
Hälfte der 1980er Jahre ausschließlich Wohn-
zwecken dienenden Gebäudes frühneuzeit-
lichen Ursprungs markiert eine Reihe von Holz-
stürzen über den Fenstern des Zwischen-
geschosses die Höhe des hohen Erdgeschos-
ses, über dem sich das etwas niedrigere Ober-
geschoss erhebt. Von gleicher Entstehungszeit
ist auch das Nachbarhaus Nr. 7, das über
einem weitgehend von Schaufenstern aufgelös-
ten, massiven Erdgeschoss eine wohl in der 2.
Hälfte des 19.Jh. erneuerte Fachwerkoberge-
schosskonstruktion zeigt und im Innern an der
Ostwand eine Nischenkonstruktion sowie einen
von zwei an den Kanten abgefasten Ständern
mit Kopfbändern und Sattelhölzern getragenen
Längsunterzug. An dem niedrigeren, im Erdge-
schoss neu verblendeten Wohnhaus Nr. 8 wird
die massive Westfassade im vierachsigen
Obergeschoss mit dem durchlaufenden Sohl-
bankgesims in Tropfenform von einer Bauphase
der 2. Hälfte des 19.Jh. geprägt. Die nach
Norden folgende Baulücke besetzte ehemals
ein zweigeschossiges Traufenhaus von gerin-
gerer Höhe mit Fachwerkobergeschoss.
Auf dem Kauf 6. Zweigeschossiges, einst auch
als Speicher genutztes Wohnhaus unter
Satteldach wohl des 16.Jh. Teilunterkellertes
Gebäude mit hohem, backsteinsichtigem Erd-,
über Knaggen vorkragendem Fachwerkober-
geschoss und Satteldach mit zwei Windener-
kern. Die Hofseite im Erdgeschoss links neu
verblendet. Nach einer rekonstruierenden In-
standsetzung 1983 präsentiert sich die stein-
sichtige Fassade mit einem leicht außermittig
rechts in einer Rahmung aus Viertelkreissteinen
sitzenden Spitzbogenportal, das rechts ein
unter einem alten Holzsturz liegendes Schau-
fenster begleitet, während links drei vierflügelige
Fenster eingebaut wurden. Im acht Gefache
langen Obergeschoss ergänzte man die weni-
gen in situ überlieferten Fußbänder, ebenso die
fehlenden Knaggen und Knaggenbretter. Au-
ßerdem setzte man eine durchgehende Fens-
terreihe ein. Nach Abriss einer Zwischendecke
bzw. eines im südöstlichen Bereich gelegenen
Zwischengeschosses ist im Innern das Erdge-
schoss in voller Höhe wieder hergestellt. Im
nordöstlichen Obergeschossbereich findet sich
auf drei Deckenfeldern eine vermutlich zweitver-
wendete, qualitätvolle Malerei der Zeit um 1600
mit zwei rot umrandeten Medaillons, die Alle-
gorien des römischen Sonnengottes Sol und
der Mondgöttin Luna abbilden. Umgeben sind
sie von Fruchtbündeln, Ranken und Beschlag-
werkornamentik.
Auf dem Kauf 9. Lüner Hof. Niederlassung des
Benediktiner-Nonnenklosters Lüne auf einem
1356 erworbenen Grundstück, das ursprüng-
lich den gesamten nördlichen Abschnitt des
Baublocks zwischen Auf dem Kauf und Rote-
hahnstraße einnahm (ca. 1800 qm). Gebäu-
dekomplex aus Haupthaus mit südlich an-
schließender Durchfahrtüberbauung und Lager-
sowie Remisengebäude (Nr. 9a). Weitere ehe-
mals zum Lüner Hof gehörende Gebäude
schließen sich an der Lüner Straße (Nr. 7, 8),
der Rotehahnstraße (Nr. 6) und Auf dem Kauf
(Nr. 10, 11) an. Das nach der Reformation auf
Erbzinsbasis verpachtete Anwesen gelangte
1704 an den Kaufmann Jürgen Martens und
verblieb nach der Übernahme durch den Stader
Kaufmann Jacob Albers 1730, der für den ba-
rocken Umbau sowie die Errichtung des Lager-
und des Remisengebäudes verantwortlich
zeichnete, bis 1842 im Besitz dieser Familie.
Erst 1981 erlosch die Tradition als Handels-
haus. Nach umfassenden Sanierungsarbeiten
der Jahre 1987/88, denen 1983 ein Brand des
Dachwerks vorausgegangen war, wird das
Anwesen als Alten- und Pflegeheim genutzt.
Das ursprünglich vorwiegend Lagerzwecken,
aber wohl auch als Wohnung dienende
Haupthaus, ein mächtiger, dreigeschossiger
Backsteinbau unter steilem Satteldach (Dach-
werk 1361d) erstreckt sich mit seiner ca. 33
Meter langen Traufseite an der Lüner Straße.
Die zum Kauf giebelständig orientierte Fassade
von ca. 11 Metern Breite nimmt im hohen Erd-
geschoss mittig ein über eine Treppenanlage
erreichbares Spitzbogenportal auf, dessen Lai-
bung aus Hohlkehl- und Fasenformsteinen
gebildet ist, rechts begleitet von einer unter
einem Holzsturz liegenden, vierflügeligen Fens-
Auf dem Kauf 5, 6
269
und Geschäftszwecken dienende Gebäude,
alle für das Brauanwesen Am Stintmarkt 12
errichtet und traufständig orientiert, die aber
bereits durch ihre differierende Höhenent-
wicklung und Neigung der Satteldächer ihre
unterschiedlichen Entstehungszeiten erkennen
lassen. Zu Wohn- und Lagerzwecken über
einem früher segmentbogig gewölbten Keller
aufgeführt, veranschaulicht besonders ein-
drucksvoll das Bauvolumen des langgestrek-
kten, massiven Eckbaus, dessen südliches
Giebeldreieck aus Fachwerk besteht, den in
Hafennähe erforderlichen Lagerbedarf. An der
Westfassade des nach einer Sanierung in der 1.
Hälfte der 1980er Jahre ausschließlich Wohn-
zwecken dienenden Gebäudes frühneuzeit-
lichen Ursprungs markiert eine Reihe von Holz-
stürzen über den Fenstern des Zwischen-
geschosses die Höhe des hohen Erdgeschos-
ses, über dem sich das etwas niedrigere Ober-
geschoss erhebt. Von gleicher Entstehungszeit
ist auch das Nachbarhaus Nr. 7, das über
einem weitgehend von Schaufenstern aufgelös-
ten, massiven Erdgeschoss eine wohl in der 2.
Hälfte des 19.Jh. erneuerte Fachwerkoberge-
schosskonstruktion zeigt und im Innern an der
Ostwand eine Nischenkonstruktion sowie einen
von zwei an den Kanten abgefasten Ständern
mit Kopfbändern und Sattelhölzern getragenen
Längsunterzug. An dem niedrigeren, im Erdge-
schoss neu verblendeten Wohnhaus Nr. 8 wird
die massive Westfassade im vierachsigen
Obergeschoss mit dem durchlaufenden Sohl-
bankgesims in Tropfenform von einer Bauphase
der 2. Hälfte des 19.Jh. geprägt. Die nach
Norden folgende Baulücke besetzte ehemals
ein zweigeschossiges Traufenhaus von gerin-
gerer Höhe mit Fachwerkobergeschoss.
Auf dem Kauf 6. Zweigeschossiges, einst auch
als Speicher genutztes Wohnhaus unter
Satteldach wohl des 16.Jh. Teilunterkellertes
Gebäude mit hohem, backsteinsichtigem Erd-,
über Knaggen vorkragendem Fachwerkober-
geschoss und Satteldach mit zwei Windener-
kern. Die Hofseite im Erdgeschoss links neu
verblendet. Nach einer rekonstruierenden In-
standsetzung 1983 präsentiert sich die stein-
sichtige Fassade mit einem leicht außermittig
rechts in einer Rahmung aus Viertelkreissteinen
sitzenden Spitzbogenportal, das rechts ein
unter einem alten Holzsturz liegendes Schau-
fenster begleitet, während links drei vierflügelige
Fenster eingebaut wurden. Im acht Gefache
langen Obergeschoss ergänzte man die weni-
gen in situ überlieferten Fußbänder, ebenso die
fehlenden Knaggen und Knaggenbretter. Au-
ßerdem setzte man eine durchgehende Fens-
terreihe ein. Nach Abriss einer Zwischendecke
bzw. eines im südöstlichen Bereich gelegenen
Zwischengeschosses ist im Innern das Erdge-
schoss in voller Höhe wieder hergestellt. Im
nordöstlichen Obergeschossbereich findet sich
auf drei Deckenfeldern eine vermutlich zweitver-
wendete, qualitätvolle Malerei der Zeit um 1600
mit zwei rot umrandeten Medaillons, die Alle-
gorien des römischen Sonnengottes Sol und
der Mondgöttin Luna abbilden. Umgeben sind
sie von Fruchtbündeln, Ranken und Beschlag-
werkornamentik.
Auf dem Kauf 9. Lüner Hof. Niederlassung des
Benediktiner-Nonnenklosters Lüne auf einem
1356 erworbenen Grundstück, das ursprüng-
lich den gesamten nördlichen Abschnitt des
Baublocks zwischen Auf dem Kauf und Rote-
hahnstraße einnahm (ca. 1800 qm). Gebäu-
dekomplex aus Haupthaus mit südlich an-
schließender Durchfahrtüberbauung und Lager-
sowie Remisengebäude (Nr. 9a). Weitere ehe-
mals zum Lüner Hof gehörende Gebäude
schließen sich an der Lüner Straße (Nr. 7, 8),
der Rotehahnstraße (Nr. 6) und Auf dem Kauf
(Nr. 10, 11) an. Das nach der Reformation auf
Erbzinsbasis verpachtete Anwesen gelangte
1704 an den Kaufmann Jürgen Martens und
verblieb nach der Übernahme durch den Stader
Kaufmann Jacob Albers 1730, der für den ba-
rocken Umbau sowie die Errichtung des Lager-
und des Remisengebäudes verantwortlich
zeichnete, bis 1842 im Besitz dieser Familie.
Erst 1981 erlosch die Tradition als Handels-
haus. Nach umfassenden Sanierungsarbeiten
der Jahre 1987/88, denen 1983 ein Brand des
Dachwerks vorausgegangen war, wird das
Anwesen als Alten- und Pflegeheim genutzt.
Das ursprünglich vorwiegend Lagerzwecken,
aber wohl auch als Wohnung dienende
Haupthaus, ein mächtiger, dreigeschossiger
Backsteinbau unter steilem Satteldach (Dach-
werk 1361d) erstreckt sich mit seiner ca. 33
Meter langen Traufseite an der Lüner Straße.
Die zum Kauf giebelständig orientierte Fassade
von ca. 11 Metern Breite nimmt im hohen Erd-
geschoss mittig ein über eine Treppenanlage
erreichbares Spitzbogenportal auf, dessen Lai-
bung aus Hohlkehl- und Fasenformsteinen
gebildet ist, rechts begleitet von einer unter
einem Holzsturz liegenden, vierflügeligen Fens-
Auf dem Kauf 5, 6
269